Update: Konvergenz in der Kommunikationstechnik

Wer heute kommunizieren möchte muss mit einer Vielzahl verschiedener Endgeräte umgehen und unterschiedliche Benutzeroberflächen bedienen können. Konvergenz ist die Vereinigung zweier Welten durch eine oder mehrere Innovationen. Die Voraussetzung für Konvergenz ist die Digitalisierung der Dienste und Infrastrukturen.


Triple Play

Triple Play ist die Konvergenz von Telefon, Internet und Fernsehen (TV). Dabei werden diese Dienste von einem Anbieter über ein Übertragungsmedium zum Kunde geliefert.

Triple Play ist in den USA das vorherrschende TV-Kabelnetzbetreibermodell. Wegen der komplexen Struktur wird es in Deutschland begrenzt bleiben. Trotzdem werden die Netzbetreiber in Zukunft verstärkt in Richtung Triple Play arbeiten.

Die Einführung von Triple Play im Telefonnetz erfordert eine schnelle Breitband-Übertragungstechnik. Mit DSL, wie zum Beispiel ADSL und VDSL ist die Übertragungsgeschwindigkeit groß genug um allen drei Diensten eine ausreichende Bandbreite zur Verfügung zu stellen.


Fixed mobile convergence in der Realität

Die Konvergenz von Festnetz und Mobilfunk hat jetzt auch die Deutsche Telekom erreicht. Dort wurde jetzt das Management umgebaut. Den Änderungen zu Folge wird die Mobilfunksparte T-Mobile den Direktvertrieb sowie sämtliche anderen Vertriebskanäle steuern. Der ursprünglich eigenständige Festnetzbereich T-Com muss sich jetzt in vielen Dingen mit T-Mobile abstimmen. Diese neue Organisationsstruktur erfordert nun viel mehr Teamwork zwischen den Geschäftsbereichen. So können die Produkte viel mehr aufeinander abgestimmt werden und die Konkurrenz untereinander dürfte in Zukunft ausbleiben.

Die Verschmelzung der Festnetz- und Mobilfunk-Sparte ist nicht geplant.

In Italien vollzieht sich dafür eine ganz andere Entwicklung. Erst hat die Telecom Italia die Mobilfunksparte TIM in den 90er Jahren abgespalten. Im Jahr 2005 wurde sie wieder in den Konzern integriert. Ziel war es, in einem integrierten Unternehmen vom Zusammenwachsen der Telekom-Technologien zu profitieren und den Kunden kombinierte Mobilfunk- und Festnetzangebote machen zu können. Zwar erfüllten sich die Hoffnungen auf Einsparungen, doch der erwartete Umsatzschub blieb aus.


T-One – Festnetz und Mobilfunk in einem Gerät

Telefon TC 300 für WLAN und GSMT-One sind zwei Tarifvarianten für das Telefon TC 300, die Festnetz und Mobilfunk in einem Gerät vereinen. T-One verbindet die Vorteile und günstigen Gesprächsgebühren des Festnetzes und die Mobilität des Mobilfunks.

Das TC 300 ist ein Mobiltelefon für GSM und WLAN. Innerhalb der Reichweite eines WLAN-Routers oder des Sinus TC 300 (WLAN-Basisstation fürs Festnetz) wird über WLAN zu Festnetzpreisen telefoniert. Außerhalb schaltet das Telefon auf GSM um. Man ist aber weiterhin über die Festnetznummer erreichbar.

Die Vorteile, eine Mailbox für Festnetz und Mobilfunk, es muss nur ein Adressbuch gepflegt werden und das Telefon wählt immer die günstigste Verbindung.

Den Tarif T-One gibt es in zwei Varianten, die von den technischen Bedingungen abhängig sind. Dabei ist der Mobilfunk immer gleich. Es wird nur zwischen der DSL-Variante mit Internet-Telefonie (VoIP) und Festnetz-Anschluss unterschieden. Für die DSL-Variante ist ein DSL-Anschluss und ein WLAN-Router notwendig. Für das Festnetz muss man zusätzlich die Basisstation Sinus TC 300 dazubestellen. Beide Varianten nutzen als Endgerät das TC 300.

T-One ist ein Komplettangebot und setzt einen Festnetzanschluss von T-Com voraus.


Siemens und Nokia – Konvergenz der Netze

Der Zusammenschluss von Siemens und Nokia auf der Netzausrüsterebene ist nichts Neues. Doch damit könnte sich in den nächsten Jahren ein Global Player entwickeln, der sowohl auf der Festnetz- als auch auf der Mobilfunk-Seite Erfahrungen hat. Dabei könnten sich für Netzbetreiber Produkte (Vermittlungsstellen) ergeben, die den Traum von konvergenten Netzen Wirklichkeit werden lässt.

Ich halte es für sehr wichtig und richtig, dass beide Firmen auf Netzausrüsterseite zusammenwachsten. Das neue Unternehmen hat die notwendigen Potentiale auf dem Markt einiges zu bewegen.


MCK2006: Der dritte Tag

Der letzte Kongress-Tag war geprägt von Abreise und Teilnehmer-Schwund. Für einige endete der „Spanische Abend“ in einem „mediteranen frühen Morgen“. 😉

Im Vortragsprogramm ging es häuptsächlich um Trends und zukünftige Entwicklungen im Mobile Computing und Mobile Communication.

HSDPA als UMTS-Update mit einer Bandbreiten-Vergrößerung war das Thema. Vor allem, wie schnell es in der Praxis wirklich ist. Und, ob es als DSL-Ersatz taugt. Das eher nicht. DSL-Feeling kommt wegen der langen Ping-Zeit nicht auf. Und auch die Übertragungsrate kommt an die 1,8 MBit/s nicht ran. Mit 0,7 bis 0,9 MBit/s kommt in der Praxis im Schnitt gut zurecht. Die mobilen Anwender dürfte das freuen, wenn ihnen UMTS bisher zu langsam war.

Ein Trend-Thema für dieses Jahr ist die Konvergenz von Mobilfunk und Festnetz. Zwar wurde praktikable Lösungen und die Technik vorgestellt. Doch war der Vorteil für das mobile Business und auch den Massenmarkt nicht wirklich erkennbar.

Das die Konvergenz in der mobilen Kommunikation nicht ganz so einfach ist und enorm komplex ist, dass wurde deutlich. Hier gibt es einiges zu tun für die Netzbetreiber und Netzausrüster. Kleine innovative Internet-Unternehmen werden viel schneller sein und das mobile Internet als ihre Infrastruktur nutzen. Für die Mobilfunknetzbetreiber gilt es, sich in den nächsten Jahren warm anzuziehen.

Die aktuellen Trends im Bereich Notebooks sind Displays, die auch im tageslicht gut ablesbar sind, aber in Räumen unter starker Spiegelung leiden. Und was Mobil-Prozessoren angeht, wird sich noch bis Ende des Jahres einiges tun. Wer unbedingt einen Dampfhammer in seinem Notebook braucht, der kann noch ein paar Monate warten.

Smartphones und Handys entwickeln sich zu multimedialen Alleskönnern. Die Zeit für Festplatten-Handys, die auch Bedienelemente wie ein MP3-Player haben, ist gekommen. Die Akkulaufzeit leidet darunter. So könnte man diesen Handys eine nicht besonders große Marktdurchdringung bescheinigen. Auch MobileTV wird nur eine Nischenanwendung werden und nicht in der Masse genutzt werden, wie sich das so manche Mobilfunkbetreiber wünschen. Und auch schnelle Übertragungsraten in Handys wird nur langsam kommen, auch wenn HSPDA funktioniert. Doch weil es in den nächsten Monaten noch schneller werden soll, werden die Handy-Hersteller warten, bis sie HSDPA durchgängig in ihren Handys implementieren.

So war auch dieser Konferenz-Tag vorbei. Und während der Großteil der Teilnehmer schon abreiste oder bereits abgereist war, gab ich mir noch den Berlecon Research Workshop über Mobile E-Mail für Unternehmen.


Phone-and-Fax-Box von T-Mobile

Die Konvergenz zwischen Festnetz und Mobilfunk treibt schon seltsame Blüten.

T-Mobile hat ein neues Produkt in der Pipeline: die Phone-and-Fax-Box. Diese Box simuliert eine TAE-Dose, die an einem Fetznetzanschluss hängt. Daran lassen sich ein Telefon und ein Faxgerät anschließen. Die Box ist aber nicht über ein Kabel, sondern via Mobilfunk verbunden. So werden normale Festnetz-Geräte zum Mobilfunk-Endgerät.

Man möge mir an dieser Stelle verzeihen. Diese Produkt gibt es zur Zeit noch nicht. In den nächsten Monaten kann damit allerdings gerechnet werden.