Bedeutung von Breitband

Breitband zählt zu den Motoren der wirtschaftlichen Entwicklung. Ohne breitbandigen Internet-Anschluss geht heute nichts mehr. Für Unternehmen geht es schon lange nicht mehr darum, Informationen im Internet abzurufen oder E-Mails zu verschicken und zu empfangen. Es geht darum, dass die Vernetzung in zunehmenden Maße um sich greift. So spielen sich große Teile der Kommunikation, Unterhaltung und des Informationsaustauschs im Internet ab. Das es flächendeckendes Breitband-Internet für Wirtschaft und Gesellschaft gibt, ist von bedeutendem öffentlichen Interesse.
Dabei geht es nicht zwangsläufig um einen Breitband-Internet-Anschluss, wie DSL oder TV-Kabel, sondern die damit verbundene Flatrate, die es erlaubt, ständig online zu sein.

Was ist Breitband?

Berechtigter Weise stellt sich die Frage, ab wann ein Internet-Anschluss breitbandig ist. Die Politik hat einmal 1 MBit/s als Breitband definiert. Die Deutsche Telekom bezeichnet bereits 384 kBit/s (T-DSL Light) als Breitband-Anschluss. Und zu Zeiten der Einführung von ISDN galten 128 kBit/s als Breitband. Doch die Praxis sieht anders aus. Ein 2-MBit-Anschluss ist heute kaum noch ausreichend. Normale Webseiten sind heute grafisch sehr aufwendig gestaltet und umfassen schon mal 0,5 bis 1,5 MByte. Mit ISDN bräuchte eine solche Webseite mehrere Minuten, bis sie geladen ist. Bei vielen Webseiten sind 300 kByte und mehr der Normalzustand. Das bedeutet, schon beim Surfen kommt man um Breitband-Internet nicht herum.

Die nächste Größe sind 6-MBit-Anschlüsse, die sich vom Preis zu 2-MBit-Anschlüssen kaum unterscheiden. Einzelnutzer sind mit 6 MBit/s bestens ausgerüstet. Über 6 MBit/s verkürzt sich die Ladezeit von Webseiten kaum noch. Viele Server liefern weniger Daten aus, als die Anschlussleitungen bei den Teilnehmern hergeben.
Ein 16-MBit-Anschluss spielt seine Vorteile erst bei großen Downloads aus, oder wenn mehrere parallele Verbindungen statt finden. Da reicht es schon, wenn die ganze Familie online geht.
Höhere Geschwindigkeiten, zum Beispiel 32 MBit/s (TV-Kabel), 50 MBit/s (VDSL) oder 100 MBit/s (TV-Kabel) braucht man erst bei IPTV-Angeboten oder HDTV-Übertragungen. Nur Video, Fernsehen und IP-Streaming profitieren von der hohen Geschwindigkeit.

Verfügbarkeit

DSL-Angebote sind bei allen Anbietern fast flächendeckend verfügbar. Allerdings gibt es immer noch einige „weiße Flecken“ auf der Landkarte. Eine interessante Alternative zu DSL haben die Kunden, die einen TV-Kabelanschluss besitzen. Doch in Deutschland ist kaum zu erwarten, dass die Kabelnetzbetreiber einen großen Anteil am Telekommunikationsmarkt erreichen werden. Deren Marketing ist auf die aggressiven Werbungs- und Preisschlachten im DSL-Bereich nicht ausgelegt.

Zukunft

Das Geschäft mit der Telekommunikation wird nicht nur über Sprachübertragung definiert, sondern auch mit dem Internet-Zugang. Die Telekommunikation wird zum Multi-Play-Angebot, das neben Sprache und Daten auch Rundfunkübertragung einbezieht. Mit Triple Play ist im Festnetz bereits eine solche Entwicklung im Gange.
Durch die zunehmende Verbreitung von Breitbandzugängen werden andere Dienste angetrieben. Allem voran steht VoIP. Ziel jedes Anbieters ist es konvergente Angebote auf den Markt zu werfen. Nach VoIP zieht IPTV in den Markt ein. Damit werden die TK-Anbieter zur Konkurrenz der Kabelnetzbetreiber.
Ob jemals Datenraten von 1 GBit/s am Teilnehmeranschluss notwendig sind, das mag bezweifelt werden. Doch der Nutzungstrend geht in Richtung Web Services und Cloud Computing, IPTV in 3D-Qualität. Da wird es bei gleichzeitiger Aktivität einer Familie schnell eng auf der Leitung. Einig sind sich fast alle Experten darin, dass man Mittelfristig mit 100 MBit/s nicht mehr weit kommt.


Breitband-Verfügbarkeit mit dem Breitbandatlas prüfen

Der Breitbandatlas des BMWi soll Privatpersonen und Gewerbetreibenden in erster Linie einen Überblick geben, in welchen Gemeinden mit welchen Techniken ein Zugang zum Breitband-Internet möglich ist. Mit dem Breitbandatlas soll man auf einen Blick sehen können, welche Breitbandtechniken in einer bestimmten Region verfügbar sind. Zusätzlich enthält der Atlas Darstellungen der Verfügbarkeit von digitalem Rundfunk (z. B. DVB-T).

Aber:
Der Breitbandatlas ist in erster Linie ein informatives Hilfsmittel zur Erstinformation von Breitband-Interessenten. Für verbindliche Auskünfte wenden Sie sich bitte an die einzelnen Anbieter wenden.

Das bedeutet, der Breitbandatlas ist fast überflüssig, weil die Daten nicht aktuell und auch nicht genau sind. Wer also feststellen will, ob er einen Breitband-Internet-Anschluss bei sich bekommen kann, der muss sich direkt an die Netzbetreiber wenden.


Internet-Anschluss

Der Internet-Anschluss besteht immer aus einer hardwareseitigen Komponenten, also einem Übertragungsgerät, und einer softwareseitigen Komponenten, die konfiguriert werden muss und sich um den Zugang kümmert. In die technische Einrichtung des Internet-Anschlusses wird ein Kabel gesteckt, das auf der anderen Seite mit einem Computer oder einem anderen Gerät verbunden ist. Wird das Kabel eingesteckt, wird sozusagen der hardwareseitig Internet-Zugang hergestellt. Anschließend erfolgt die Einwahl von einem Computer oder einem anderen Gerät in ein Netzwerk, das den softwareseitigen Zugang zum Internet herstellt.


Glasfaser-Netzarchitektur

In der zukünftigen Breitband-Infrastruktur spielt Glasfaserkabel eine große Rolle. Um eine hohe Bandbreite zu erreichen, ist es vorgesehen, die „letzte Meile“ im Festnetz von der reinen Kupferverkabelung auf Glasfaserverkabelung umzubauen. Die „letzte Meile“ bezeichnet die Strecke der Leitung von der Vermittlungsstelle bis zum Kunden.

Auf dem Weg zur vollständigen „Verglasung“ gibt es verschiedene Netzarchitekturen, die eine Kombination aus Kupferkabel und Glasfaserkabel vorsehen. Im folgenden Text werden verschiedene Netzarchitekturen beschrieben, die Glasfaserkabel auf der „letzen Meile“ zum Kunden verwenden.


GPON – Gigabit Passive Optical Network

GPON ist ein passives Glasfasernetz, dass keine teuren aktiven Komponenten benötigt. Von einem zentralen Switch aus, werden die Teilnehmer über eine Entfernung von bis zu 20 km versorgt. Die einzelnen Teilnehmer werden über passive optische Splitter bedient, die wie Prismen funktionieren. Das Lichtsignal wird an mehrere Ausgänge gestreut. Über den Splitter müssen sich 32 oder 64 Nutzer eine Bandbreite von 2,5 GBit/s (Downstream) und 1,25 GBit/s (Upstream) teilen.


Update: Kabelmodemtechnik

Die Betreiber der Kabelnetze sind Kabelgesellschaften, die in der Regel regional tätig sind. Über ein weit verzweigtes Kabelnetz bieten sie ihren Kunden einen Kabelanschluss an. Darüber kann man Fernseh- und Radiosender empfangen.

Durch die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes in Deutschland haben sich für die Kabelnetzbetreiber ganz neue Möglichkeiten eröffnet. Die Kabelnetzbetreiber haben ein weitflächiges Netz auf dem sie TV- und Rundfunk-Programme übertragen. Da ist es nahe liegend dieses Netz für die Übertragung von Daten auszubauen und zu nutzen, um zusätzliche Dienste, wie Telefonie und Internet-Zugang anbieten zu können.