Update: Multicore-Prozessor

Vom Takt-orientierten Prozessor zum Mehr-Kern-Prozessor

Prozessoren mit mehr als zwei Kernen haben es jedoch schwer sich bei der normalen Nutzung zu beweisen. Denn mehr als zwei Kerne bedarf Anwendungen, die ihre Berechnungen selber auf mehrere Prozessorkerne verteilen können. Während ein Dualcore-Prozessor noch durch das Betriebssystem bedient wird, bedarf es bei mehr als zwei Kernen die Unterstützung durch die Anwendungen.

Zwei oder mehr Prozessorkerne in einem Prozessor unterzubringen ist in etwa so, wie in ein Auto mehrere Motoren einzubauen. Ob das Sinn macht, hängt eben stark von der Nutzung und Anwendung ab. Wer nur in der Stadt herum fährt wird nie die Leistung von zwei Motoren brauchen.


Der Prozessor, ein Sklaventreiber

Es war einmal ein PC-User, der seinen PC einschaltete…

Stromversorgung: He Leute! Aufwachen, der Alte will was von euch!
Prozessor: Gähn…was’n los?
Stromversorgung: AUFSTEHEN…der Alte will was!
Prozessor: Schon wieder? Na gut. Hier Prozessor. Alle mal herhören. Startbereitschaft herstellen.
Prozessor: Videochip sofort Startbild ausgeben.
Videochip: Startbild ausgegeben.
Soundchip: Hallo hallo? Gibt’s was zu tun?
Prozessor: Maul halten! Puffer bitte melden, aber dalli!
Puffer: Alles ready. Er will was von der Disk haben.
Prozessor: Disk… Disk… sofort melden.
Diskette (rattert): Diskette bereit. Sende Daten.
Puffer: Moment…bin noch nicht soweit.
Soundchip: Kann ich nichts tun? Ich mach gern was!
Prozessor: Klappe halten… Ich kann kein Multitasking.
Diskette: Na, was ist denn? Daten sind bereit.
Puffer: Jajaja… einen Augenblick!
Prozessor: Jetzt mach mal schneller. Das dauert ja ewig.
User-Port: Empfange Daten. Sende sie.
Puffer: Ja, wer denn noch alles. Ich hab nur 8 Bit!
Diskette: Mir reichts jetzt. Ich schick einen „Device not present Error“!
Tastatur: Erhalte Eingabe. Er will ein Programm starten.
Prozessor: Seid jetzt alle mal ruhig. RAM… RAM… Bitte Empfang bestätigen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann ackern sie noch heute.


Prozessoren aus Silikon?

Eine Meldung der DPA (Deutsche Nachrichten Agentur) zur CES 2011 in Las Vegas enthielt unter anderem folgenden Satz:

Intel und AMD werden Chips präsentieren, die Rechen- und Grafikeinheit auf einem Stück Silikon vereinen.

Auffällig ist, das Wort „Silikon“. An der Stelle fragt man sich, was damit gemeint ist. Seit wann bestehen Prozessoren aus Silikon. Aufklärung ist von Nöten.

Der Satz wurde ursprünglich aus dem Englischen übersetzt. Und dort ist tatsächlich von „Silicon“ die Rede, was übersetzt „Silizium“ bedeutet. Der entsprechende Redakteur wird bei der Übersetzung den englischen Begriff „Silicon“ mit „Silicone“ (man beachte das kleine e am Ende) verwechselt und aus Silizium Silikon gemacht haben. Das nenn ich mal innovativ.

  • Silicon = Silizium
  • Silicone = Silikon

Die Folgen aus diesem Fehler sind haufenweise fehlerhafte Nachrichtenmeldungen, die alle von der DPA-Meldung übernommen wurden.

Hinweis aus dem Diskussionsforum: Silikon Implantate


Integration des Speichercontrollers und des Grafikchips in den Prozessor

Noch vor ein paar Jahren war es üblich den Speichercontroller und den Grafikchip in den Chipsatz zu integrieren. Inzwischen sind die Prozessorhersteller Intel und AMD einen Schritt weiter gegangen und bauen beides direkt in den Hauptprozessor ein.

Das hat insgesamt positive Auswirkungen auf das Gesamtsystem. Zum einen, verkürzt die direkte Anbindung des Speichers an den Prozessor die Latenzzeit bei den Zugriffen. Das bedeutet auch, dass der Prozessor insgesamt mit kleineren Caches auskommt. Außerdem ist der Datenverkehr zwischen CPU, Speicher und Peripherie entkoppelt. Hier lag bisher der Flaschenhals eines Computersystems.

Die Integration des Speichercontrollers und des Grafikchips in den Prozessor hat es notwendig gemacht, einige Artikel inhaltlich anzupassen.


Turbo Boost und Turbo Core

Turbo Boost von Intel und Turbo Core von AMD sind Mechanismen zum automatischen Übertakten eines Prozessors. Da die Übertaktung vollautomatisch ist und vom Prozessor gesteuert wird, handelt es sich um die cleverste Prozessorinnovation seit Jahren.
Der Turbo-Modus, wie Turbo Boost und Turbo Core, wurde für niedriggetaktete Mehrkern-Prozessoren entwickelt, damit auch Software, die nicht für Mehrkernprozessoren optimiert ist, schnell ausführen zu können.


Hexa-Core / Sechskern-Prozessoren

Damit ein Hexa-Core-Prozessor mit seine sechs Kernen effektiv ausgenutzt werden kann, muss die auf der Software-Seite unterstützt werden. Sowohl beim Betriebssystem, als auch bei den Anwendungsprogrammen. Dabei besteht die Frage, wie bekommt man die volle Leistung aus diesen Systemen heraus? Typische Anwendungen, die parallele Rechenleistung fordern, gibt es für den Desktop-Computer nicht.


Update: Virtualisierung

In der Regel verwendet man den Begriff Virtualisierung in der Computertechnik für die Installation mehrerer Betriebssysteme auf einem Computer. Man bezeichnet diese einzelnen Installationen als virtuelle Maschinen. Sie verfügen nur über eine eingeschränkte Grafikleistung. 3D-Software und die Wiedergabe und Bearbeitung von Videos ist in einer virtuellen Maschine nicht ausreichend schnell machbar.