Funktechniken für das Smart Home

Intelligente Geräte erobern das Smart Home. Neben der Vernetzung mit dem Internet steht die Verknüpfung der Geräte untereinander im Fokus. Hierfür gibt es verschiedene Funkstandards, die aber zueinander inkompatibel sind. Die meisten Smart-Home-Komponenten setzen auf eine Anbindung zu einem Cloud-Dienst des Herstellers.

Hier stellen wir die Vorteile und Nachteile von Geräten mit WLAN, Zigbee und DECT vor.

WLAN / IEEE 802.11

Wireless LAN (WLAN) auf Basis von IEEE 802.11 hat eine hohe Akzeptanz bei Herstellern und Konsumenten. Heute ist in jedem mobilen Gerät eine WLAN-Funktion integriert. Damit ist WLAN das am weitesten verbreitete drahtlose Netzwerk.

Vorteil: Es braucht keinen speziellen Hub oder ein Gateway. Man meldet die Geräte direkt im vorhandenen WLAN an.

Nachteil: WLAN-Endgeräte funktionieren nicht ohne dauerhafte Energieversorgung.

ZigBee

ZigBee ist ein Funkstandard zur drahtlosen Kommunikation zwischen Sensoren und Geräten und sollte ursprünglich die vielen proprietären Funktechniken für Mess- und Steuerungszwecke ablösen.
Heute ist ZigBee besonders bei vernetzten Leuchtmitteln und Steckdosen sehr verbreitet.

Vorteil: Geringer Stromverbrauch der Funkmodule wodurch der Batteriebetrieb möglich ist.

Nachteil: Die Geräte benötigen ein Gateway mit WLAN oder Ethernet zum lokalen Netzwerk, damit sie von dort aus gesteuert werden können.

DECT

DECT ist aus einer langen Reihe von Standards für die schnurlose Sprachübertragung hervorgegangen. Mit definierten Zugriffsprotokollen ist eine reibungslose Interaktion mit unterschiedlichen Systemen und Netzen möglich.
Mit DECT-ULE werden die Anforderungen hinsichtlich geringer Latenz und niedrigem Energieverbrauch berücksichtigt, wodurch DECT auch für Smart Home und das Internet der Dinge interessant ist.

Vorteil: DECT ist in AVM Fritzboxen und Gigaset-Endgeräte integriert, wodurch das notwendige Gateway vorhanden ist.

Nachteil: Von allen Funktechniken ist DECT das exotischste mit geringer Auswahl und teuren Komponenten.


DECT ULE (Ultra-low Energy)

Bei DECT ULE (Ultra-low Energy) geht es um die Senkung des Energieverbrauchs. Dabei werden die Teilnehmer in einen zyklischen Tiefschlaf versetzt. Dann nimmt die Elektronik nur noch wenige µA auf. Die Teilnehmer können durch ein Ereignis, synchronen oder asynchronen Abfragemodus geweckt werden.
Weil auch kurze Schlafzeiten die Akkulaufzeit nicht signifikant verlängern, wählt man die Pausen möglichst lang. Aber nicht länger als 20 Sekunden.


Schnurlose Telefone

Schnurlose Telefone mit den Standards CT1+ und CT2 dürfen ab dem 1.1.2009 nicht mehr genutzt werden. Die von den Standards genutzten Frequenzbereiche wurden zeitlich begrenzt erteilt. Im Rahmen der europäischen Frequenzharmonisierung werden die Frequenzbereiche anderen Funksystemen zugewiesen. Der Frequenzbereich für das System CT1+ (885 bis 887 sowie 930 bis 932 MHz) sind für die Nutzung durch öffentlichen Mobilfunk vorgesehen. Der CT2-Bereich (864,1 bis 868,1 MHz) steht Funkanwendungen mit kleiner Reichweite zur Verfügung.

Wer sein schnurloses Telefon (mit CT1+ und CT2) ab 2009 weiterhin nutzt, der könnte Probleme bekommen. Kommt es zu Funkstörungen durch das schnurlose Telefon, dann kommt der Funkmessdienst der Bundesnetzagentur zum Einsatz. Wird ein Schnurlostelefon als Verursacher festgestellt, dann wird dem Betreiber der Aufwand der Störungssuche in Rechnung gestellt. Da es sich um eine Ordnungswidrigkeit handelt, wird zusätzlich ein Bußgeld fällig.

Informationen und Hinweise über den Standard oder Frequenzbereich eines schnurlosen Telefons befinden sich in der Benutzungsanleitung des Geräts. Auf manchen Geräten ist der Frequenzbereich angegeben.

Auf der Website der Bundesnetzagentur befinden sich weitere Informationen für Verbraucher.


DECT CAT-iq

Der neue Standard mit der Bezeichnung CAT-iq steht für „Cordless Advanced Technology – internet and quality“ wurde auf der ITU-World 2006 am 5. Dezember 2006 in Hong Kong vorgestellt. CAT-iq soll die Konvergenz von Sprachübertragung, Breitbandanwendungen und Multimedia vorantreiben. Neben der Sprachübertragung können auch Internet-Dienste eingebunden werden, für die es normalerweise WLAN bräuchte.