GROSS-UPDATE: Phasenanschnittsteuerung mit Rundsteuersignalunterdrückung

Phasenanschnitt/Rundsteuerung-Unterdrückung

Dieser Elektronik-Minikurs besteht schon seit dem April 2002. Er wurde in der neusten Version aber derart ausgiebig überarbeitet und es sind neue Inhalte dazugekommen, dass man diese Ausgabe ebenso gut neu bezeichnen könnte.

Dieser Elektronik-Minikurs befasst sich im Hauptthema mit der Auswirkung von mittelfrequenten Rundsteuersignalen auf dem 230-VAC-Netz auf dimmergesteuerte Glühlampen, dessen Schaltungen nach dem Prinzip des Phasenanschnitt arbeiten. Diese Rundsteuersignale, welche auf der 230-VAC-Netzspannung mit niedriger Spannung und Frequenzen im 100-Hz- bis in den unteren kHz-Bereich überlagert sind, dienen z.B. der Umschaltung zwischen Hoch- und Niedertarif in den hausinternen Stromzählern. Die Frequenz dieser Rundsteuersignale interferieren mit der Netzfrequenz oft zu einer sehr niedrigen Differenzfrequenz und dies macht sich in periodisch langsamen leichten Helligkeitsschwankungen der Glühlampen, einem „Schweben“, bemerkbar. An einer praktischen Schaltung mit dem TCA785 und einem vorgeschalteten aktiven Tiefpassfilter wird eine Problemlösung vorgestellt. Es wird aber auch erklärt wie es überhaupt zu diesen langsamen Helligkeitsschwankungen kommt.

Der TCA785 ermöglicht die Phasenanschnittsteuerung eines Triac oder zwei zwei antiparallel geschalteten Thyristoren mit einer Gleichspannung. Dieses IC gibt es schätzungsweise seit zwei bis drei Jahrzehnten und ist noch immer sehr beliebt. Im September 2006 evaluierte ich einige Elektronik-Distributoren bei denen dieser TCA785 erhältlich ist: Distrelec, Schuricht, Bürklin Elektronik, Reichelt und RS-Components. Der TCA785 ist auch noch im 2007-Katalog von Distrelec eingetragen. Diese Liste ist kaum vollständig.

Bevor wir mit dem Hauptthema beginnen, befassen wir uns kurz mit zwei andern, jedoch wesentlich bekannteren Themen. Es geht dabei um Störphänomene, die von der Phasenanschnittsteuerung selbst ausgehen. Es ist einerseits das Hystereseproblem, das zu einfach realisierte Dimmerschaltungen verursachen und anderseits geht es um Radiostörungen und was man dagegen tun muss!

Wem der Triac und der Diac noch völlig fremd sein sollte, möge auf der Hauptseite des Elektronik-Kompendium im Schnellsuchfenster abwechslungsweise Triac und Diac eingeben und die gezeigten Inhalte lesen. Ebenso empfehlenswert ist das ELKO-Buch ELEKTRONIK-FIBEL von Patrick Schnabel. Es empfehlen sich die Kapitel DIAC – DIODE-ALTERNATING-CURRENT-SWITCH und TRIAC – TRIODE-ALTERNATING-CURRENT-SWITCH.

Ein paar NEUHEITEN zusätzlich: Wer weiss was ein Quadrac ist? Dieses Bauteil erstetzt einen Triac und Diac und kommt zur praktischen Anwendung. Bei Thyristor- und Triacschaltungen gibt es sowas wie das „Über-Kopf-Zünden“. Dies passiert, wenn die hohe Stromanstiegsgeschwindigkeit von Thyristoren und Triacs nicht begrenzt wird. Dazu benutzt man RC-Netzwerke, die man Snubber- und Boucherot-Netzwerke nennt. Hier kommen X2-Kondensatoren zum Einsatz. Wozu das gut sein soll, ist kurz thematisiert. Zwecks Unterdrückung der Rundsteuer- und anderer Störsignale kommt ein aktives Tiefpassfilter nach der sogenannten Sallen-Key-Methode zur Anwendung, die es erlaubt, sämtliche grenzfrequenzbestimmenden Komponenten mit den selben Werten zu definieren, wenn man bereit ist eine Verstärkung in Kauf zu nehmen die etwas grösser ist als 1.


Die Tücken des Handy-Tickets der Deutschen Bahn

Seit August 2006 kann sein Zugticket per Handy kaufen. Dazu wird das Ticket auf das Handy geladen. Mit einem Scanner kann der Zugschaffner den digitalen Fahrschein prüfen. Doch beim Lösen eines solchen Fahrscheins ist insbesondere für Bahncard-Inhaber Vorsicht geboten. Bahncard-Inhaber haben üblicherweise mit jedem Ticket eine kostenlose Anschlussfahrt im öffentlichen Nahverkehr frei. Doch die Kontrolleure in Bussen und Straßenbahnen haben keinen Scanner, um den digitalen Fahrschein zu kontrollieren. Reisende mit dem Handy-Ticket riskieren deshalb als Schwarzfahrer bestraft zu werden.


UPDATE: Synchronisation mit dem 230-VAC-Sinus-Nulldurchgang

Synchronisation 230V-Sinus

Ursache zu diesem Elektronik-Minikurs sind E-Mails von ELKO-Lesern, die zum Ausdruck brachten, dass sie Probleme haben mit der Anwendung von Impulsen die mit der 50-Hz-Frequenz des 230-VAC-Netzes synchronisiert sind.

In der Diskussion stellte sich jeweils heraus, dass es darum ging diese Impulse mit dem Sinusnulldurchgang der 230-VAC-Netzspannung zu synchronisieren. Ich habe mich mit diesem Problem etwas auseinandergesetzt und daraus entstand dieser Elektronik-Minikurs, der die Probleme thematisiert, die sich ergeben, wenn die Sinusspannung gestört ist. Es geht dabei vor allem um die niederfrequenten Rundsteuersignale, welche u.v.a. dazu dienen den Strompreis zwischen Hoch- und Niedertarif umzuschalten. Es wird eine Methode mit Tiefpassfilterung gezeigt, welche eine exakte Phasenverschiebung von 180 oder 360 Grad hat. Damit wird die Triggerung beim Sinusnulldurchgang und eine sehr hohe Unterdrückung der Störspannung garantiert. Wenn es allerdings darauf ankommt, dass es zwischen dem Sinusnulldurchgang auf dem 230-VAC-Netz und dem Triggerimpuls keine Laufzeitverzögerung geben darf, wird die ganze Angelegenheit problematisch und darum geht es hier zur Hauptsache. Es werden in diesem Elektronik-Minikurs keine fertigen Rezepte geliefert. Dieser Elektronik-Minikurs regt zum Mitmachen an, auch die quasi fertige Schaltung in Bild 5.

Der Inhalt an Elektronik bietet, abgesehen vom Hauptthema, einiges. Man lernt worauf es ankommt und was passieren kann, wenn die Eingangsspannung bei einem Opamp oder einem Komparator die Grenzen der Betriebsspannung überschreitet. Der Latchup-Effekt gehört dazu. Die Eigenschaft des LinCMOS-Opamp TLC271 mit programmierbarer Leistung und Geschwindigkeit. Der Umgang mit einem Optokoppler mit geringem LED-Strom und eine bipolare Betriebsspannung von ±5 VDC und 2 mA, für den Betrieb einer sehr sparsamen Schaltung direkt aus der 230-VAC-Netzspannung.Sie besteht aus wenig Widerständen, Elkos und Z-Dioden und hat eine niedrige Brummspannung von bloss 0.6 mV. Eine solche Schaltung kann man auch für ganz anderes einsetzen. Ich wünsche allgemein eine spannende Lektüre.