DisplayPort

DisplayPort LogoDisplayPort, kurz DP, ist eine Schnittstelle zur Übertragung von Audio- und Videosignalen zwischen Computer und Bildschirm. Verantwortlich für den DisplayPort-Standard ist die VESA (Video Electronics Standard Association). Dahinter stehen über 100 Firmen aus der Computer-Industrie. Entwickelt wurde der DisplayPort von AMD (ATI), Dell, Genesis, HP, Intel, Lenovo, Nvidia und Samsung.
Die Spezifikation von DisplayPort definiert ein digitales Übertragungsverfahren für Bild- und Audio-Signale, die dazugehörigen Steckverbindungen und Kabel. Außerdem gibt es eine Richtlinie für Adapter zu HDMI und DVI.

DisplayPort soll die Anschlüsse VGA und DVI ablösen. Während VGA noch für den Anschluss von Notebooks an Beamer oder von PCs an billigen Monitoren eine Rolle spielt, spielt DVI seit der Verfügbarkeit von DisplayPort keine Rolle mehr.
Während DVI auf 1.920 x 1.200 (Single Link ) bzw. 2.560 x 1.600 (Dual Link) Bildpunkte beschränkt ist, kann DisplayPort Bilddaten mit einer Auflösung von bis zu 5.120 x 2.880 Pixeln (5K) bei einer Bildwiederholrate von 60 Vollbildern pro Sekunde übertragen. 3D-Anwendungen mit Full-HD-Bildern bei 120 Hertz sind ebenso möglich.

Auflösung: 4K (UHD, 2160p), 5K und 8K

Bei der Bezeichnung 4K handelt sich um eine Auflösung für TV und Video von 4.096 x 2.160 Pixel, die von der Digital Cinema Initiative (DCI) spezifiziert wurde. Es gibt allerdings auch Displays mit einer Auflösung von nur 3.840 x 2.160 Pixel, was man Ultra-HD (UHD) oder 2160p nennt. Das entspricht in etwa dem vierfachen einer Full-HD-Auflösung von 1080p bzw. 1.920 x 1.080 Pixel.

DisplayPort 1.3 und Embedded DisplayPort 1.4a (eDP) eignen sich bereits für 5K- und 8K-Auflösungen. Am PC ist die Übermittlung von 4K-Inhalten und mehr kein Problem. Der DisplayPort bewältigt die Datenmenge problemlos. Unterstützung für HDCP 2.2 und Kompatibilität zu HDMI 2.0 ist ebenfalls vorhanden, was vor allem im Heimkino interessant ist. Insgesamt gibt es Bestrebungen den DisplayPort stärker in Fernsehern und mobilen Endgeräten zu integrieren. Hier ist aber nach wie vor HDMI vorherrschend.

DisplayPort-Technik

DisplayPort funktioniert ähnlich wie PCIe. PCIe ist nicht nur für Steckkarten, sondern auch für Kabelverbindungen spezifiziert. Da Intel bereits sehr viel Entwicklungsarbeit geleistet hat, sind viele Erkenntnisse in den DisplayPort eingeflossen.
DisplayPort basiert auf der Kodierung digitaler Daten ohne Taktleitung. Es ist eine serielle, skalierbare Punkt-zu-Punkt-Verbindung, die sich an die Eigenschaften des Übertragungskanals anpassen kann. Werden Sender (Grafikkarte) und Empfänger (Display) miteinander verbunden, dann synchronisieren sie sich und stellen die Signalpegel zwischen 200 und 600 mV ein.
DisplayPort verzichtet auf eine Festlegung von Datenleitung und Bildsignal. Stattdessen wird jeder Pixel nacheinander übertragen. Ein Bildsignal kann deshalb über nur einen einzigen Kanal übertragen werden. Insgesamt stehen 4 Kanäle zur Verfügung. Verbindungen über 2 Kanäle sind auch möglich. Wie bei DVI und HDMI hat jeder Kanal ein eigenes Leitungspaar.
Ein zusätzlicher AUX-Kanal beherbergt nicht nur den Display Data Channel (DDC) für die Übertragung der Monitor-Daten, sondern bietet mit fast 100 MBit/s genug Bandbreite um im Monitor Webcams, Mikrofon, Lautsprecher ohne zusätzliche Verkabelung mitzuversorgen.
Das Übertragungsverfahren arbeitet mit der 8-zu-10-Bit-Kodierung (ANSI8b/10b). Weil das Taktsignal in den Datenstrom eingebettet ist, reduziert sich der Störstrahlungspegel um bis zu 30 dB. Deshalb eignet sich das Übertragungsverfahren auch für die interne Verkabelung in den Geräten. Dadurch spart man sich die übliche LVDS-Ansteuerung und kann die Display-Panels über den DisplayPort direkt ansteuern (Direct Drive).

Übertragungsgeschwindigkeit, Auflösung und die Leitungslänge

Bei VGA, DVI und HDMI ist die nutzbare Auflösung immer auch von der Kabellänge anhängig. Beim DisplayPort ist es kein Problem Full-HD-Bilder über ein 15-Meter-Kabel zu schicken. HDMI und DVI sehen da einfach alt aus.

Standard DP 1.1 DP 1.2 DP 1.3
Erscheinungsjahr 2008 2009 2014
Gesamtdatenrate (netto) 8,64 GBit/s 17,28 GBit/s 25,92 GBit/s
Max. Auflösung 3.072 x 1.920 4.096 x 2.560 (4k) 5.120 x 2.880 (5k)

Für DisplayPort sind pro Kanal Übertragungsraten von 1,62, 2,7, 5,4 und 8,1 GBit/s vorgesehen. Welche Übertragungsrate verwendet wird, hängt maßgeblich von der Leitungslänge ab. Bei schlechter Verbindungsqualität schaltet der Sender zum Beispiel von 2,7 GBit/s auf 1,62 GBit/s zurück. Die maximale Leitungslänge liegt bei 7 bis 10 Meter. Prinzipiell gibt es auch längere Kabel. Allerdings hängt die mögliche Auflösung immer auch von der Anzahl und der Geschwindigkeit der Kanäle des Zuspielers (Grafikkarte) und des Abspielgeräts (Bildschirm) ab.
Geht man von einer Verbindung mit 4 Kanälen mit jeweils 2,7 GBit/s aus, dann erreicht man bis zu 10,8 GBit/s. Das sind netto 9,72 GBit/s (wegen der 8b/10b-Kodierung). Das reicht für ein WQXGA-Display mit 2.560 x 1.600 Bildpunkten bei 30 Bit Farbtiefe pro Pixel.
Erst bei einer höheren Auflösung braucht man mehr als zwei Kanäle. Mit 4 Kanälen zu 5,4 GBit/s wäre eine maximale Gesamtbandbreite von 21,6 GBit/s möglich. Mit vier Kanälen zu 8,1 GBit/s kann man 32,4 GBit/s brutto oder 25,92 GBit/s netto (nach Abzug des Übertragungs-Overhead) übertragen. Das reicht für eine Auflösung von 5.120 x 2.880 Pixeln (5K).
Schließt man nur einen UHD-Monitor an, belegt dieser nur zwei der vier Kanäle. Auf den anderen beiden Kanälen lässt sich zum Beispiel SuperSpeed-USB nutzen und ein Dock per Thunderbolt anschließen.

Stecker / Steckverbindung

DVI, VGA und DisplayPort im Größenvergleich DisplayPort-Stecker und Anschluss Mini-DisplayPort-Stecker
DVI, VGA und DisplayPort im Größenvergleich DisplayPort-Stecker und Anschluss Mini-DisplayPort-Stecker

Der DisplayPort-Stecker hat leichte Ähnlichkeit zum USB-Stecker und hat ähnlich viele Kontakt wie der HDMI-Stecker. Um Wackelkontakte zu vermeiden haben manche Stecker zusätzlich eine mechanische Verriegelung, damit der Stecker fester mit der Buchse verbunden ist und nicht einfach so herausrutschen kann. Der mechanisch instabile HDMI-Stecker hat sich in dieser Beziehung bereits als Nachteil erwiesen.
Der Anschluss des DisplayPorts braucht wesentlich weniger Platz als alle anderen Grafikschnittstellen und ist so besser für tragbare Geräte geeignet. Zum Beispiel Notebooks oder auch Grafikkarten, mit mehr als einem digitalen Ausgang.
Beide Kabelenden haben einen identischen Stecker und passen deshalb sowohl in den Ausgang (Grafikkarte), wie auch in den Eingang (Monitor).

Mini-DisplayPort

Der Mini-DisplayPort wurde von Apple für seine Notebooks und PCs eingeführt. Die Stecker und Buchsen fallen beim Mini-DisplayPort kleiner aus, sind aber zum normalen DisplayPort elektrisch kompatibel. Das bedeutet, es reicht ein Adapter, um normale DisplayPort-Kabel verwenden zu können.
Der Mini-DisplayPort wurde von der VESA (Video Electronics Standard Association) als Standard abgesegnet und in die DisplayPort-Spezifikation 1.1a aufgenommen. Den Mini-DisplayPort findet man immer öfter bei Notebooks.

MyDP - Mobility DisplayPort

MyDP überträgt Video- und Audiodaten vom Smartphone oder Tablet an einen angeschlossenen Monitor. Dazu genügt ein passives Kabel, dass auf der einen Seite einen Micro-USB-Stecker und auf der anderen Seite einen DisplayPort-Stecker hat. Per Adapter funktioniert die Übertragung auch an Monitore mit DVI- oder VGA-Eingang.
Es gibt zwar für kleine und mobile Geräte den MiniDP-Anschluss, bei dem es sich um eine kleinere Steckverbindung handelt. Doch Smartphones besitzen üblicherweise keinen MiniDP-Anschluss. Ein Micro-USB-Anschluss kommt dagegen häufiger vor. MyDP nutzt nur 3 der 5 Pins im Micro-USB-Stecker. Über die 5V-Leitung (4. Pin) wird das Mobilgerät geladen. Über den fünften Pin werden zum Beispiel Tastatur und Maus-Befehle vom Smartphone übermittelt.

eDP - Embedded-DisplayPort

eDP ist ein Teil des DisplayPort-Standards, der die interne Display-Anbindungen in Notebooks oder All-in-One-PCs von LDVS (Low Voltage Differential Signaling) ablöst.
Zusätzlich enthält eDP den VESA-Standard DSC 1.1 (Display Stream Compression) zur Komprimierung des Datenstroms. Damit ist es möglich, Displays mit einer 8K-Auflösung von 7.680 × 4.320 Pixel mit 60 Bildern/s zu versorgen. Typischerweise verwenden Systeme mit integrierten Displays die Kompression des Videodatenstroms dazu, den Datendurchsatz in der Video-Schnittstelle, die Zahl der benötigten Kabel und damit die Komplexität der Hardware zu verringern, den Display Frame Buffer und den Formfaktor zu verkleinern und den Energiebedarf zu senken.

Kompatibilität zu VGA, DVI und HDMI

Auch wenn VGA und DVI bestimmten Einschränkungen unterliegen, war den Entwicklern des DisplayPorts klar, dass es kaum möglich ist eine digitale Schnittstelle, ohne Kompatibilität zu anderen Schnittstellen, als industrieweiten Standard zu etablieren. Damit die Attraktivität des DisplayPorts voll zum Tragen kommt und ein Umschwenken von VGA, DVI und HDMI auf DisplayPort leichter ist, ist der DisplayPort elektrisch kompatibel zu den anderen Schnittstellen. Zum Anschluss von Geräten mit den Videoschnittstellen VGA, DVI oder HDMI. In der Regel reicht ein einfacher (fast) passiver Adapter.

Technisch wird das relativ einfach erreicht: Erkennt die Grafikkarte am DisplayPort-Ausgang ein Gerät mit einem DisplayPort-Eingang, dann werden die Signale im DisplayPort-Format gesendet. Wird auf dem Weg zum Endgerät ein Adapter zwischengeschaltet erkennt die Grafikkarte eine andere Schnittstelle. Zum Beispiel VGA, DVI oder HDMI. Intern erzeugt die Grafikkarte dann ein Signal im richtigen Format und schickt es an den DisplayPort-Ausgang. Der Adapter sorgt dafür, dass die Signale zu den richtigen Kontakten geleitet wird. Speziell bei HDMI hebt er die Spannungspegel auf die richtigen Werte an. Hierbei nutzt er die Spannung, die zusätzlich über das DisplayPort-Kabel übertragen wird.

Übersicht: Schnittstellen für Bildschirme/Monitor

Übersicht: Endgeräte für den DisplayPort-Anschluss

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