Elektrolytkondensatoren
Die meisten Kondensatoren haben feste Kondensatorbeläge. Meistens sind es Folien aus metallischen Werkstoffen. Bei Elektrolytkondensatoren gibt es nur einen festen Werkstoff als Kondensatorbelag. Der andere Belag ist ein Elektrolyt, den es in flüssiger aber auch in fester Form gibt. Der flüssige Elektrolyten hat den Vorteil, dass damit sehr hohe Kapazitäten erreicht werden können. Allerdings hat es wie andere Flüssigkeiten den Nachteil, dass es trotz fest verschlossenem Kondensatorgehäuse im Laufe der Jahrzehnte austrocknet oder ausläuft. Der aufgedruckte Kapazitätswert auf einem Elektrolytkondensator ist nur ein Schätzwert, der nur unter Berücksichtigung einer hohen Toleranz stimmt. Deshalb sind die Toleranzwerte dieser Kondensatoren sehr hoch.
Nahezu alle Elektrolytkondensatoren müssen richtig gepolt werden. Ungepolte Elektrolytkondensatoren sind eher selten.
Übersicht: Elektrolytkondensatoren
- Aluminium-Elektrolytkondensatoren
- Tantal-Elektrolytkondensatoren
- Niob-Elektrolytkondensatoren
- Ungepolte Elektrolytkondensatoren
- Low-ESR-Elektrolytkondensatoren
Bauform
Die Bauform wirkt sich auf die Lebensdauer aus. Je kleiner der Verschlussstopfen des Elkos ist, desto geringer fällt der Elektrolytverlust (Verdampfung) aus. Dünne längliche Elkos trocknen später aus, als kompakte dicke Elkos. Die länglichen Elkos haben eine kurze, breite Aluminiumfolie mit geringem ohmschen Anteil. Die Elkos in der Becherbauform haben schmale lange Folien. Der Widerstand ist höher und dadurch auch die durch Verlustleistung entstehende Eigenerwärmung. Dünne Elkos haben auch eine Aluminiumfolie mit großer Oberfläche und damit besserer Wärmeableitung. Dünne Elkos erwärmen sich nicht so schnell, wie Becher-Elkos und leben dafür auch länger.
Trotzdem bevorzugt die Industrie die Becherform. Es erleichtert die Miniaturisierung der Geräte. Wenn die Geräte wegen der ungünstigen Wärmeentwicklung dann auch noch schneller kaputt gehen, wird das nicht unbedingt als Nachteil gesehen. Für den Anwender und die Umwelt ist das ein Ärgernis. So manchem defekten Gerät konnte man wieder auf die Sprünge helfen, wenn man einige Kondensatoren mit flüssigem Elektrolyt ausgetauscht hat.
Schaltzeichen
Anwendungen
Wegen ihrer großen Kapazität sind Elkos ideale Stromspeicher. Zum Beispiel als Stützkondensator für Versorgungsspannungen. Die große Kapazität hat auch einen kleinen Blindwiderstand für Wechselspannungen zur Folge. Deshalb eignen sie sich als Koppelelement für NF-Signale.
Kondensator im Gleichstromkreis
Legt man an einen Kondensator eine Spannung an, dann lädt er sich auf. Die Ladung bis zur höchsten Spannung und auch die Entladung auf 0 Volt läuft nach einer Exponentialfunktion ab. Das heißt, beide Vorgänge sind zeitabhängig, wodurch sich zeitabhängige Funktionen in einer elektronischen Schaltung realisieren lassen.
Kondensatoren in Schaltungen und Anwendungen
- Reihenschaltung von Kondensatoren
- Parallelschaltung von Kondensatoren
- Passiver Hochpass / Hochpass-Filter
- Ausschaltverzögerung mit einem Kondensator
- LED-Blinker
- Netzteil: Kondensator statt Trafo
Kennzeichnung von Kondensatoren
Im besten Fall ist ein Kondensator einfach mit der Kapazität, der maximalen Spannung und auch der Toleranz beschriftet. Aufgrund der kleinen Bauformen ist oft wenig Platz. Zu allem Überfluss gibt es verschiedene Verfahren und Systeme, um Kondensatoren zu kennzeichnen und zu beschriften.
- Kennzeichnung von Kondensatoren
- Kennzeichnung von Keramikkondensatoren (Kerkos)
- Kennzeichnung von Elektrolytkondensatoren (Elkos)
- Kennzeichnung von Folienkondensatoren
Weitere verwandte Themen:
- Kondensator
- Keramikkondensator
- Wickelkondensator
- MLCC - Multilayer Ceramic Chip Capacitor
- Gold-Cap / Doppelschicht-Kondensator
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