Kennzeichnung von Folienkondensatoren
Folienkondensatoren werden auch Wickelkondensatoren genannt, weil als Materialform eine Folie und die Bauform ein Wickel ist. Der Kondensator ist praktisch zwei ineinander gewickelte Folien mit einem Dielektrikum dazwischen.
Um eine hohe Kapazität zu erreichen, wird zwischen zwei Metallfolien (meist Aluminium) ein Dielektrikum gewickelt oder aufgedampft. Man unterscheidet zwischen Papier und Kunststoff. Der Wickel wird mit Anschlüssen versehen und in einen Becher aus Kunststoff, Keramik, Hartpapier oder Metall eingesetzt und vergossen.
Kennzeichnung der Kapazität (in Farad)
Aufgrund der kleinen Bauformen ist oft wenig Platz auf den Folienkondensatoren. Dann ist die Kapazität kodiert oder in einer Kurzschreibweise aufgedruckt. Es gibt dabei verschiedene Möglichkeiten.
12pJ = 12 pF mit ±5% Toleranz 47nZ = 47 nF mit -20...+100% Toleranz µ1J63 = 0,1 µF = 100 nF mit ±5% Toleranz mit einer Spannung von 63 Volt
Im günstigsten Fall befindet sich die Einheit oder zumindest das Si-Vorzeichen im Aufdruck. „p“ steht dabei für Pikofarad, das „n“ für Nanofarad und „u“ oder „µ“ für Mikrofarad. Dieser Buchstabe ersetzt oft das Komma. Befindet sich der Buchstabe vor dem Zahlenwert, dann bedeutet das „0,...“. Befindet sich der Kleinbuchstabe im Zahlenwert, dann ist der Buchstabe durch ein Komma zu ersetzen.
Ein nachfolgender Großbuchstabe kennzeichnet typischerweise die Toleranz der Kapazität. Ein weiterer nachfolgender Zahlenwert kennzeichnet die maximale Spannung in Volt.
47K = 47 pF mit ±10% Toleranz 105K = 1 µF (10 × 10 hoch 5) mit ±10% Toleranz 471 = 470 pF (47 × 10 hoch 1) ohne Toleranzkennung 2200 = 2200 pF = 2,2 nF ohne Toleranzkennung
Wen Einheit und Dezimalpunkt fehlen, dann erfolgt die Angabe typischerweise in Pikofarad (pF).
Die Kapazität ist dann kodiert aufgedruckt. Sie ist meist dreistellig und ohne Einheit angegeben. Der Wert der Kapazität entspricht dann den ersten beiden Stellen in Pikofarad (pF). Die dritte Stelle, wenn vorhanden, gibt den Zehnerexponent (10 hoch n) an. Oder einfach nur die Anzahl der Nullen.
Ein nachfolgender Großbuchstabe kennzeichnet typischerweise die Toleranz der Kapazität.
0.47 = 0,47 µF = 470 nF ohne Toleranzkennung .022K = 0,022 µF = 22 nF mit ±10% Toleranz
Wenn die Einheit fehlt, aber der Dezimalpunkt vorhanden ist, dann erfolgt die Angabe typischerweise in Mikrofarad (µF).
Ein nachfolgender Großbuchstabe kennzeichnet typischerweise die Toleranz der Kapazität.
Kennzeichnung der Toleranz (in Prozent)
Die Toleranz ist oft direkt aufgedruckt. Wenn nicht, dann kennzeichnet oft ein nachfolgender Großbuchstabe die Toleranz der Kapazität in Prozent.
Code | Toleranz |
---|---|
B | ± 0,1 pf |
C | ± 0,25 pF |
D | ± 0,5 pF |
F | ± 1 % |
G | ± 2 % |
H | ± 3 % |
J | ± 5 % |
K | ± 10 % |
M | ± 20 % |
Z | + 80 % ... -20 % |
Kennzeichnung der maximalen Spannung (in Volt)
Sofern vorhanden erfolgt die Kennzeichnung der maximalen Spannung als Zahlenwert in Volt direkt hinter der Toleranzkennzeichnung. Manchmal gibt es auch eine kodierte Form.
Code | Spannung |
---|---|
0J | 6,3 V |
1A | 10 V |
1C | 16 V |
1E | 25 V |
1H | 50 V |
2A | 100 V |
2T | 150 V |
2D | 200 V |
2E | 250 V |
2G | 400 V |
2J | 630 V |
Kennzeichnung der Polung
Folienkondensatoren sind ungepolt. Allerdings haben sie aufgrund ihrer Wickel-Bauform einen Außen- und einen Innenbelag. Der Außenbelag ist auf dem Gehäuse durch einen Strich oder Balken gekennzeichnet. Er darf nicht mit der Markierung von gepolten Elektrolytkondensatoren verwechselt werden. Statt des Balkens kann auch ein längerer Anschluss oder Abstand den Außenbelag kennzeichnen.
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