Warum hat ein Server 768 GByte Arbeitsspeicher?

Server-Motherboard mit 24 Fassungen für Speicherriegel

Das Motherboard eines Servers hat 24 Fassungen für Speicherriegel. Laut aktuellem technischem Stand gibt es Speicherriegel mit 32 GByte. In Summe könnte dieser Server 768 GByte Arbeitsspeicher haben. Doch für welche Anwendung soll das gut sein?

Datenbank-Server haben in der Regel sehr viel Hauptspeicher. Das liegt daran, weil man die Daten nicht auf Massenspeicher ablegt, sondern die ganze Datenbank im Arbeitsspeicher hält. Der ist dann mehrere hundert GByte groß.

4 Gedanken zu „Warum hat ein Server 768 GByte Arbeitsspeicher?

  1. Ich schreibe eine Antwort zur Anregung einer Diskussion, weil ich kann mir nur vorstellen an einem Beispiel wozu das gut sein könnte. Wissen tu ich es nicht.

    Bis zum Jahr 2008 betreute ich an einem Hochschulinstitut die Accounts der Mitarbeiter und Studenten und war mit den Backups beschäftigt, der lokal stattfindet, auch noch heute, für die gesamte Abteilung für Elektrotechnik und Informatik.

    All die vielen Backups wurden (werden) auf digitale Tapes gespeichert. Dafür gab’s (gibt’s) einen Tape-Robotter, der automatisch auf die richtigen Tapes zugreift, wenn man aus vergangener Zeit ein Backup herunterladen musste (muss).

    Damit dies nicht mehr so lange dauerte, installierte man einen riesigen Zwischenspeicher (Festplatte) mit damals 2 TeraByte. Wahrscheinlich sind es heute weit mehr. Mit der Riesen-Harddisk ist es ja wohl kaum alleine getan und so kann ich mir gut vorstellen, dass es dafür auch einen entsprechend leistungsfähigen Server braucht, im Sinne von dem was hier gezeigt wird.

    Gruss an alle,
    der ELKO-Thomas

    • Ich schätze mal als schnellen Cache. Server müssen ja sehr häufig Datenbanken mit Unmengen von Bytes durchsuchen. Das ganze soll natürlich sehr oft und sehr schnell geschehen, wobei die Festplatten den Flaschenhals darstellen. Deswegen macht es Sinn, häufiger abgefragte Daten im Ram zwischenzuspeichern. Und je größer, desto besser 😉

  2. Diese Server haben durchaus einen Sinnvollen Einsatz.
    Vorausgesetzt, daß das Basissystem diesen Adressraum auch bedienen kann werden aus dem realen Rechner virtuelle Scheiben geschnitten.

    Als Basissystem kommt z.B. RedHat-XEN oder KVM zum Einsatz.
    Es gibt auch noch von VMWare den ESX und von Oracle den ebenfalls auf XEN basierenden OVM.

    Dieses Basissystem, der Hypervisor stellt eine virtuelle Hardware bereit, die sich aus einer bestimmten Anzahl von CPUs und einer definierten Menge an HSP zusammensetzt.
    Die CPU kann mehrfach innerhalb des Servers vergeben werden. (Durchschnittliche 20% Auslastung von einzelnen Systemen).
    Der Hauptspeicher muß real in der zugewiesenen Menge und in Summe für alle Systeme vorhanden sein.
    Beispiel:
    10 Datenbank-Maschinen mit je 2 CPU und je 24GB-HSP.
    Hier wird für jede Datenbank-Maschine ein Cache von z.B. 20GB in der Datenbank verwendet und für die Verwaltung der Maschine und die DB-Prozesse die restlichen 4GB verwendet.

    In Summe über alle virtuellen Server ergibt sich 240GB PLUS der Hauptspeicher des Hypervisors.

    Oder virtuelle Web-Server mit Proxy – brauchen auch recht viel HSP.
    Oder Fileserver, die den HSP als interne vorgelagerte Platte verwenden – Achtung – hier sind Sicherungsmaßnahmen gegen Stromausfall für die Schreiboperationen zu treffen.

  3. Ein weiterer Anwendungsfall können Rainbowtables und ähnliche Dinge sein:

    Eine Rainbowtable enthält (stark vereinfacht) vorberechnet die Ergibnisse kryptographischer Berechnungen.
    Die Kryptographie beruht meist darauf, dass eine bestimmte Rechnung in eine Richtung einfach ist (Verschlüsselung), in die andere (Verschlüsselung ohne Passwort) aber extrem zeitaufwändig. Hat man jedoch die Ergebnisse schon fertig in einer Tabelle, brauch man sie nicht berechnen sondern kann sie einfach nachschlagen.

    Es gibt in der Wissenschaft einige solcher Algorithmen, bei denen ein solches Verfahren Vorteile bringt.

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