LCR - Least Cost Routing

Der Begriff Least Cost Routing bedeutet "kostenoptimierter Verbindungsaufbau". Es handelt sich um ein Leistungsmerkmal von Telefonanlagen und TK-Anlagen.
Die Idee von LCR ist, die günstigste bzw. optimalste Verbindung für ein Telefongespräch aufzubauen. Wobei das nicht bedeutet, dass die optimalste Verbindung immer die preisgünstigste sein muss.

LCR war ein heißes Thema, als in Deutschland der TK-Markt liberalisiert wurde und andere Unternehmen neben der Deutschen Telekom Telefonverbindungen anbieten durften. Lösungen für LCR schossen aus dem Boden. Insbesondere bei Fernverbindungen, also außerhalb des eigenen Ortsnetzes. So konnten viele Verbindungsentgelte gespart werden. Inzwischen sind Flatrates in den Telefontarifen üblich. Deshalb spielt LCR heute eigentlich keine Rolle mehr.

Least Cost Routing wird heute in der Regel nicht mehr eingesetzt, da das Einsparpotential bei den Verbindungsgebühren sehr gering ist. Vieltelefonierer sind mit einer Telefonflatrate besser bedient.

Bedingungen für Least Cost Routing

Um für ein Telefongespräch den günstigsten Preis bzw. Netzbetreiber auswählen zu können, müssen verschiedene Informationen bekannt sein. Erst wenn alle Informationen bekannt sind, ist es theoretisch möglich die günstigste Verbindung bzw. Telefonanbieter herauszufinden.

  • Wohin geht der Anruf?
  • Uhrzeit des Anrufs?
  • Wie lange dauert das Gespräch?
  • Gibt es spezielle Rabatte ab einer bestimmten Verbindungsdauer?
  • Wird ein zusätzliches Verbindungsentgelt pro Verbindung verlangt?
  • Werden die Verbindungskosten nach einem Zeittakt oder sekundengenau abgerechnet?

Statisches Routing

Die TK-Anlage wird einmal darauf programmiert, zu welchem Netzbetreiber geroutet werden soll. Mit dieser Art von Routing wird nie die jeweils günstigste Verbindung aufgebaut, da sich die Preise und Tarife ändern können.

Dynamisches Routing

Hierbei wird das Routing Equipment laufend mit den Preisplänen der Netzbetreiber aktualisiert. Auf diese Weise wird immer zum preiswertesten Anbieter geroutet. Die Frage ist nur, wer aktualisiert, zu welchem Preis und wie oft? Wie gut das System arbeitet, hängt von der Aktualität und der Vollständigkeit der Routing-Daten ab. So bequem dieses Verfahren ist, so wenig Kontrollmöglichkeiten hat der Kunde. Welcher Anbieter gewählt wurde, erfährt man erst mit der Telefonrechnung am Ende des Abrechnungszeitraums.

Außerdem macht das nur Sinn, wenn sehr viele Gespräche auf diese Weise geführt werden. Und dann macht es wiederum Sinn mit einem Anbieter einen günstigen Tarif auszuhandeln (Mengenrabatt).

Carrier Selection

Bei diesem LCR-Verfahren wird in der Routing-Liste der LCR-Box eingetragen, welche Rufnummer über welchen Netzbetreiber gewählt werden soll.

Externes Routing

Externes Routing

Beim externen Routing wird über eine Vorwahl der Netzbetreiber im voraus bestimmt (unabhänig, ob manuell oder automatisch). In der Vermittlungsstelle findet dann das eigentliche Routing statt. Hier wird anhand der Vorwahl in das entsprechende Netz des gewählten Netzbetreibers geroutet.

Internes Routing

Internes Routing

Beim internen Routing hat der Teilnehmer mindestens zwei Verbindungen zu je einem Netzbetreiber. Über eine Vorauswahl, durch ein vorgeschaltetes Gerät wird ein Verbindungsaufbau in das richtige Netz geroutet.

Ermittlung der günstigsten Verbindung

Prinzipablauf von Least Cost Routing

Besteht ein Verbindungswunsch, wird anhand der Rufnummer und der Randbedingungen (z. B. Zeit, Ort, Dienst) eine Abfrage an eine Datenbank gestartet. Diese liefert die notwendigen Daten, woraus ein Algorithmus ermittelt welcher Übertragungsweg gewählt werden soll. Danach wird die Verbindung aufgebaut. Dieser Ablauf erfolgt sehr schnell, so dass der Kunde nichts davon mitbekommt.
Die Datenbank wird von einer beauftragten Stelle aktualisiert und gepflegt.

Tarife und Abrechnungsverfahren

Neben der bekannten Allnet-Flatrate gibt es im Festnetz weitere Tarife und Abrechnungsverfahren, die aber kaum noch eine Rolle spielen.

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