Raspberry Pi Pico: Programmieren mit PicoMite und MMBasic

Zur Programmierung des Raspberry Pi Pico mit PicoMite und MMBasic dient der integrierte Full-Screen-Editor in Verbindung mit einem VT100-Terminal.
Zur Programmierung benötigt man ein Terminal-Programm, dass ein VT100-Terminal über eine serielle Schnittstelle, die der Raspberry Pi Pico bereitstellt, emulieren kann.

Programmieren unter Windows

Für Windows-Betriebssysteme wird das Programm „Tera Term“ empfohlen, dass ein VT100-Terminal emulieren kann. Mithilfe dieses oder eines anderen Programms kann ein entfernter Computer über die Kommandozeile des eigenen Computers kommunizieren und steuern.
Alternativ besteht die Möglichkeit auch MMEdit zu verwenden. Beide Programme gibt es nur für Windows.

Programmieren unter Linux und macOS

In Linux und macOS kannst Du das integrierte Terminal-Programm verwenden. Ein zusätzliches Programm muss nicht installiert werden und ist auch nicht sinnvoll.

Zuerst Verbindung herstellen

Bevor das Programm zum Programmieren gestartet wird, sollte der Raspberry Pi Pico per USB verbunden werden. Normalerweise meldet sich der Pico als serielle Schnittstelle am verbundenen Computer an.
Jetzt kann das Programm zum Programmieren gestartet und die Verbindung zur seriellen Schnittstelle konfiguriert werden.

Programmieren mit Linux- und MacOS-Terminal

Im ersten Schritt geht es darum herauszufinden, an welcher seriellen Schnittstelle der Pico hängt. Dazu wollen wir uns zuerst eine Übersicht verschaffen, in dem Du folgendes Kommando eingibst.

ls /dev/tty.*

Vermutlich lautet die Bezeichnung der seriellen Schnittstelle irgendwas mit „tty.usbmodem12345“. Das ist die Bezeichnung der seriellen Schnittstelle innerhalb von Linux und macOS an der der Pico dranhängt.

Das Kommando zum Verbindungsaufbau lautet dann beispielhaft:

 screen /dev/tty.usbmodem12345 38400

Danach wartet normalerweise ein blinkender Cursor.

Bedienung des integrierten Full-Screen-Editors

Ob die Verbindung mit dem integrierten Full-Screen-Editor erfolgreich war kannst Du mit dem folgenden Kommando prüfen.

print 1/2

Das Ergebnis dieser Berechnung sollte „0.5“ sein. Dann ist alles in Ordnung.
Grundsätzlich können jetzt einzelne MMBasic-Kommandos eingegeben und ausgeführt werden.

Zum Eingeben und Bearbeiten eines Programmcodes mit mehreren Zeilen rufst Du den internen Editor auf.

edit

Dann steht ein Editor zur Verfügung, der allerdings mit der Tastatur gesteuert werden muss. Eine Maussteuerung gibt es im Terminal-Fenster nicht. Um den Cursor in eine bestimmte Zeile an eine bestimmte Stelle zu bekommen müssen die Pfeiltasten verwendet werden.

Hinweis: Zum Entfernen eines Zeichens muss der Cursor auf dem zu entfernenden Zeichen stehen. Die Taste für „Entfernen“ funktioniert also genau anders herum, als gewohnt. Eine ganze Zeile entfernt man, indem man den Cursor auf das erste Zeichen in der Zeile setzt und solange „Entfernen“ drückt, bis die Zeile weg ist.

Zumindest kleine Programme mit wenigen Zeilen lassen sich einigermaßen bequem schreiben.

Zum Speichern des Programms muss man F1 drücken (bei macOS zusammen mit „fn“, bei einer Touchbar). Das Programm wird dann gespeichert und der Editor beendet.

Wenn der Editor beendet ist, dann kann das Programm mit folgendem Kommando ausgeführt werden.

run

Fehler im Programmcode werden mit der fehlerhaften Zeilennummer angezeigt. Zum Korrigieren, kommt man mit „edit“ zum Editor zurück.

Mit STRG + C bzw. CTRL + C kann man das Programm stoppen. Und mit „edit“ kommt man zum Editor zurück.

Fazit: Das Programmieren des Picos mit PicoMite und MMBasic scheint auf diese Weise etwas kompliziert zu sein. Die gewohnten Klicki-Bunti-Bedienelemente sind schließlich nicht vorhanden. Alles muss über die Tastatur eingegeben und gesteuert werden. Wenn man sich aber darauf einlässt und es eine Weile gemacht hat und die Bedienung immer routinierter erfolgt, dann läuft es wie geschmiert und man will es nicht anders mehr.

Kurze Liste der wichtigen Kommandos

  • Editor: edit
  • Starten: run
  • Beenden: STRG + C bzw. CTRL + C
  • Speichern: F1

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