UPDATE: Einfaches Labornetzteil 0…20VDC / max.3A

Es gibt einen ersten Teil zu diesem Elektronik-Minikurs. Dieser befasst sich mit der komplementären Darlington-Schaltung, die aus einem NPN- und einem PNP-Transistor besteht. Erfunden wurde diese Art des Darlington vom Ungaren George Clifford Sziklai, der seine Erfindung im Jahre 1956 zum Patent anmeldete. Man bezeichnet diese Art des Darlington als Sziklai-Connections. Siehe am Schluss in der Linkliste dieses Minikurses.

Dieser Minikurs beschreibt ein einfaches Labornetzteil zum Nachbau. Das wirklich Interessante liegt in den Details zum Studium, das auch zum praktischen Experimentieren anregen soll. Im Laufe der Zeit gab es einige Ergänzungen und Änderungen in einer Folge von Updates. Man betrachte das Titelbild zu diesem Newsletter.

Bild A: Diese erste Version zeigt eine direkte Verbindung vom Ausgang des Opamp OA zur Basis des T1/T2-NPN-Darlington und zum Transistor T3, der mit dem Shuntwiderstand Rsh die Strombegrenzung an +Ua erzeugt. Im Betriebszustand liefert OA nur einen sehr kleinen Strom zur Basis von T2, weil die Stromverstärkung des komplementären NPN-Darlington T1/T2 sehr hoch ist. Bei starker Überlastung, bzw. Kurzschluss an +Ua will OA seine maximale Ausgangsspannung liefern. Dies kann er aber nicht und deshalb steuert er sich in die eigene Strombegrenzung. Ist +Ue aber zu hoch, wird die maximal zulässige Verlustleistung überschritten und die Zerstörung von OA liegt nahe.

Bild B: Mit Rn1 ist das Problem unschön gelöst. Unschön, weil für den Kurzschlussfall an +Ua, muss es ein 1-Watt-Widerstand sein. Alternativ ohne Rn1, dafür die Z-Diodenschaltung aus Rm1 und Zm1. Das geht aber nur dann, wenn +Ue im Minimum deutlich grösser ist als eigentlich nötig.

Bild C: Diese Lösung besteht aus einer Konstantstromquelle Iq an stelle von Rn1. Diese ist so dimensioniert, dass sie unterhalb der Strombegrenzung als Widerstand wirkt, weil alleine T1/T2 diesen Strom bestimmt. Ist jedoch die Strombegrenzung im Einsatz, dann arbeitet Iq als konstante Stromquelle und da fliesst der grösste Anteil via T3 zu +Ua und durch die angeschlossene Last nach GND. Als konstanter Strom genügen wenige mA. Ncht getestet habe ich die Methode mit einem JFET (Bild C1). Sollte auch funktionieren. Weniger Bauteile, dafür mehr Spannungsabfall, bzw. mehr +Ue im Minimum.

Gruss Euer
ELKO-Thomas


UPDATE: Z-Diode-Erweiterungskurs und die Bandgap-Referenz

Dieser Elektronik-Minikurs wurde überarbeitet, wobei es auch zwei neue Beiträge gibt. Der bisherige Inhalt befasst sich mit Dioden zur Begrenzung von Wechselspannungen. Ein praktisches Beispiel ist die Spannungsbegrenzung eines Fahrrad-Dynamos mit zwei antiseriell geschalteten Leistungs-Z-Dioden, parallel geschaltet zum Dynamo. Damit die leistungsschwache Glühbirne des Rücklichtes nicht mehr durchbrennt, wenn die stärkere Glühbirne im Scheinwerfer durchbrennt, ist diesen Z-Dioden zu verdanken. Dass diese Schaltung nur noch selten zum Einsatz kommen wird und kann, ist klar, weil für moderne LED-Beleuchtung ist dies nicht brauchbar. Sinnvoll ist diese LED-Modernisierung jedoch nur, wenn keine Primärzellen (Wegwerfbatterien) zum Einsatz kommen.

Weitere Themen sind der differenzielle Widerstand und der Temperaturkoeffizient von Z-Dioden, dargestellt mit einem Diagramm. Hier lernt man was man beachten muss, will man einen vernünftigen Kompromiss zwischen diesen beiden Abhängigkeiten erreichen. Dann folgt ein Kapitel zum Thema „Präzisions-Z-Dioden“ und was genau bedeutet schaltungstechnisch der differenzielle Widerstand.

Danach folgt das grosse Kapitel zum Thema die Bandgap-Spannungsreferenz. Zentral im Fokus steht der sehr bekannte LM385 mit einstellbarer Spannung mit zwei Widerständen und die Festspannungs-Versionen LM385-1.2 und LM385-2.5. Der allseits gut bekannte Spannungsregler LM317(L) beinhaltet eine Bandgap-Referenz. Je nach Anspruch der Präzision und Stabilität eignet sich auch dieser Spannungsregler als Spannungsreferenz. Jedoch, gerade beim Batteriebetrieb kann es sich lohnen bei niedrigem Leistungsverbrauch, von z.B. CMOS-Schaltungen, den LM385 als Shuntregler einzusetzen. Praktisches Beispiel ist der Einsatz eines Hallsensors.

Das neue Kapitel befasst sich eingehend mit der Application-Note „Current-Source“ aus dem LM385-Datenblatt. Diese Schaltung habe ich mit einem Testboard aufgebaut und getestet. Diese Konstantstromquelle besteht einzig aus einem LM385 und zwei PNP-Transistoren. Präzision und Stabilität überzeugen für den Nachbau. Ebenfalls neu ist ein kurzer  Beitrag zum XFET, dessen Referenzspannung von so hoher Qualität ist, dass der XFET sich speziell für AD/DA-Wandlersystemen mit hoher Auflösung eignet. Weil dem so ist, kann man die hohe Präzision leicht zerstören, wenn man mit passivem Tiefpassfilter die Rauschspannung reduzieren will. Ein Artikel aus dem Fachmagazin POLYSCOPE zeigt, wie man tiefpassfiltert ohne diese Störung zu verursachen. Dieser Artikel ist als pdf-File gegeben zum gratis kopieren.

Gruss Euer
ELKO-Thomas