Elektronikgeschichte: Die Kaltkathoden-Röhre (Update)

Es gibt zur Zeit drei Elektronik-Minikurse dieser Art (Geschichte). Wir befassen uns hier mit der Geschichte der Kaltkathoden-Röhre und einer praktische Anwendung mit dem Beispiel einer Timer-Schaltung (Bild 3 im Titelbild).

Bild 1 links zeigt ein Vertreter der beiden Kaltkathoden-Röhren. Diese war die eher am häufigsten gebrauchte so genannte Relaisröhre mit einer kleinen Zündelektrode ZE, welche die Ionisation der Gasfüllung einleitet und so den Strom zwischen Anode A und Kathode K auslöst und fliessen lässt bis der Anoden-Stromkreis, auch nur sehr kurz, unterbrochen wird.

Bild 1 rechts ist der kleine Bruder des eher bekannten grossen Thyratron für sehr hohe Schaltleistung. Mit der negativen Spannung am Steuergitter G wird die Zündspannung zwischen Anode und Kathode definiert. Dies hat eine gewisse Ähnlichkeit mit der wohl bekannten Triode (z.B. ECC82) unter den  Elektronenröhren, auch als Radioröhren bekannt. Bei der Triode wird mit einer negativen Spannung am Steuergitter den Elektronenstrom, von der geheizten Kathode zur Anode, gesteuert.

Bild 2 zeigt eine Blinkschaltung mit der Glimmlampe GL. Diese arbeitet nach dem selben Prinzip der Ionisation eines Gases. Kondensator C ladet sich via R1 auf bis zur Zündspannung von GL. Blitzartig wird die Gasfüllung ionisiert und es fliesst ein kurzzeitiger Strom von der einen zu der andern Elektrode bis die Brennspannung, durch die Entladung von C, unterschritten wird. GL erlischt, weil kein Strom mehr fliesst. Die Ladung von C durch R1 erfolgt erneut bis zur nächsten Ionisation des Gases in GL. Die Blinkfrequenz ist abhängig von R1 und C und die Leuchtdauer von R2 und C. Die Spannung am Ausgang gleicht einem Sägezahn.

Bild 3 zeigt eine Timer-Schaltung von anno dazumal mit der Kaltkathoden-Relaisröhre V3 (Bild 1 links) und zur Spannungsstabilität dienen zwei in Serie geschalteten Stabilisator-Röhren (Stabilo-Röhren), V1 und V2. Mehr Details auch dazu im Minikurs.

Zum Schluss dieses Elektronik-Minikurses hat es zwei Links zu den beiden andern, weiter oben kurz angedeuteten, Geschichte-Minikursen mit den Titeln:
Funkeninduktor und Fritter (Kohärer)“ und „Der Stromkrieg zwischen Edison und Tesla“. Der Begriff Elektronik passt für diese beiden Geschichte-Minikurse eher nicht. Besser geeignet wäre Elektrotechnik. Für „Stromkrieg“ eignet sich auch Physik.

Mit dem folgenden Link befinden wir uns zurückversetzt in eine Zeit, als man mit Kaltkathoden-Relaisröhren und  Kaltkathoden-Thyratrons elektronische Schaltungen realisierte. Mit Google findet man zusätzlich eine grosse Zahl von Beiträgen.

Gruss Euer
ELKO-Thomas