RoHS – Restriction of Hazardous

Die EU-Richtlinie 2002/95/EG, kurz unter RoHS bekannt, ist am 1. Juli in Kraft getreten. Ab diesem Zeitpunkt dürfen europäische Hersteller und Importeure keine Elektro- und Elektronikgeräte in den Verkehr bringe, die bestimmte human- und ökotoxische Stoffe enthalten. Zum Beispiel Quecksilber, Cadmium, einige andere Stoffe und Blei, das sich im Lötzinn befindet. Wobei bleifreies Lötzinn immer noch ein Gramm pro Kilogramm enthalten darf.

Diese Richtlinie erstreckt sich auf alle elektronsichen Geräte aus der Telekommunikations-, Informations-, Unterhaltungs- und Haushaltseletronik.

Das Schöne an RoHS ist, dass es sich auf die ganze Welt auswirken wird. So hat die EU den Vorstoß gemacht, doch auch Japan, China, Korea, Kanada und Australien haben ähnliche Gesetze umgesetzt oder sind dabei sie umzusetzen.

Insbesondere Hersteller- und Zuliefer-Länder, die ihre Elektro- und Elektronikgeräte in die EU liefern wollen, müssen sich an RoHS halten. Die Geräte dürften sonst nicht in den Handel kommen.

Das sich das innereuropäische Gesetz auf dem ganzen Weltmarkt auswirken wird, stellt man nun in den USA überraschend fest. Die für ihre lasche Umweltpolitik bekannten USA haben erkannt, dass viele amerikanische Elektronik-Hersteller von der EU-Richtlinie betroffen sind. Durch die internationalen Handelsbeziehungen sehen sich viele Firmen gezwungen sich an die Richtlinie zu halten. Firmen, die nicht nach Europa exportieren, liefern aber mit hoher Wahrscheinlichkeit an Unternehmen, die in Europa verkaufen. Weil es sich nicht lohnt für den amerikanischen und europäischen Markt zwei verschiedene Produktionen zu fahren, werden sich viele amerikanische Unternehmen an die EU-Richtlinie halten. Schon alleine deshalb, um nicht den zweitgrößten Markt der Welt zu verlieren.

Die Amerikaner brauchen gar nicht so überrascht sein. Die RoHS-Richtlinie wurde fast 10 Jahre lang international diskutiert. Und zwischen Verabschiedung und Inkrafttreten lagen 3 Jahre. Scheinbar hat man in den USA nicht richtig aufgepasst.