Raspberry Pi OS: Installieren und sichern auf der Kommandozeile (Linux oder macOS)
Bei Linux und macOS kann man statt eines Programms mit grafischer Oberfläche das Tool "dd" auf der Kommandozeile bzw. im Terminal verwenden. Bei beiden Betriebssystemen sieht der Lösungsweg ähnlich aus.
Zuerst muss man aber die richtige Laufwerksbezeichnung identifizieren. Mit folgendem Befehl kann man sich alle Laufwerk anzeigen lassen:
diskutil list
oder
df -h
In der Regel wird das richtige Laufwerk mit "/dev/sd.." oder ähnlich beginnen. Dann muss man dafür sorgen, dass das Laufwerk "unmounted" ist. Wenn ein neues Laufwerk, wie ein USB-Stick oder eine SD-Speicherkarte automatisch eingebunden wird, dann muss man es unmounten bzw. softwareseitig auswerfen. Sonst funktioniert "dd" nicht.
umount /dev/sd..
Dann gibt man auf der Kommandozeile folgendes ein, um die SD-Karte zu beschreiben:
sudo dd if=/pfad/von/image.img of=/pfad/zur/sdcard bs=4M
Hierbei ist zu beachten, die Parameter "if" und "of" nicht zu verwechseln. "if" steht für Input File und "of" steht für Output File.
Der Parameter "bs" gibt die Blockgröße an. Bei "4M" geht das Schreiben ein wenig schneller, als bei "2M" oder "1M". Dabei verschwendet man aber ein klein wenig Speicherplatz, was allerdings unerheblich ist.
"dd" gibt keine laufenden Statusinformationen aus. Deshalb wird der Cursor für einige Minuten nicht zur Befehlseingabe zurückkehren.
Nach dem Schreibvorgang muss man noch dafür sorgen, dass die Schreibzugriffe in der Speicherkarte abgeschlossen sind.
sync
Dieser Befehl kann schnell erfolgen. Es gibt aber auch Konstellationen, die mehrere Minuten dauern können. Anschließend kann man die SD-Speicherkarte auswerfen, in den Raspberry Pi einsetzen und starten.
Wenn man die Speicherkarte in einem Dateimanager auswirft (Software-seitig), dann kann man sich das Kommando "sync" sparen, weil das dann beim Auswerfen automatisch gemacht wird.
Erweiterung: "dd" mit Fortschrittsanzeige
Das Tool "dd" hat den Nachteil, dass es in der standardmäßigen Ausführung des Kommandos keine Fortschrittsanzeige vorsieht. Man muss einfach darauf vertrauen, dass das Kommando irgendwann erfolgreich beendet wird.
Es gibt allerdings in modernen Linux-Distributionen eine neue Version, bei der man die Fortschrittsanzeige per Option ausgeben kann.
dd ... status=progress
Hinweis: Wegen dem Schreib-Cache des Kernels sind die angezeigten Werte jedoch ungenau. Diese Fortschrittsanzeige dient also nur dazu, um zu wissen, wie lange es noch dauert.
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