MBMS - Multimedia Broadcast Multicast Service (eMBMS / FeMBMS)
Multimedia Broadcast Multicast Service, kurz MBMS, und seine Erweiterungen eMBMS und FeMBMS, sind Multicast-Techniken um Multimedia-Inhalte im Mobilfunknetz an viele Nutzer gleichzeitig zu verteilen. Der ursprüngliche Anwendungsfall war die Übertragung von Fernsehkanäle im Mobilfunknetz (Mobile-TV). Es ist mit MBMS aber genauso möglich, Nachrichten, Verkehrsinformationen oder Warnmeldungen zu übertragen.
Dieses Multicast-Konzept mit der Bezeichnung Mobile-TV gibt es schon viele Jahre und ist der feuchte Traum der Mobilfunknetzbetreiber. Dabei ist die Sinnhaftigkeit für Broadcast-Übertragung per Mobilfunk begrenzt und bei jedem neuen Versuch grandios gescheitert.
Dieses Konzept war bereits als MBMS in der LTE-Spezifikation enthalten, wurde dann zu eMBMS weiterentwickelt und ist zu FeMBMS für 5G aktualisiert worden.
Ursprünglich wollte man mit MBMS ein einfaches Streaming von Audio- und Video-Daten über UMTS (3G-Mobilfunk) realisieren. Doch man erkannte schnell, dass UMTS nicht besonders effizient war und sich deshalb auch nicht für die Übertragung von Broadcast-Inhalten eignete. Die gleichzeitige Übertragung mehrerer Videoströme verstopften die Bandbreite einer Mobilfunkzelle. Von störungsfreiem Fernsehempfang war keine Rede mehr. Konsequenterweise wurde MBMS in UMTS-Netzen nie eingesetzt. Außerdem wurde für Mobile-TV in Europa DVB-H (mobile Variante von DVB-T) favorisiert.
Techniken wie MBMS und eMBMS kamen in Deutschland nie zum Einsatz.
Man könnte dabei denken, was soll das Ganze. Dabei muss man berücksichtigen, dass es Länder gibt, in denen der Mobilfunkausbau viel weiter fortgeschritten ist als alle anderen Informations- und Kommunikationsübertragungswege. Hier wäre eine technische Option für Mobile-TV über das vorhandene Mobilfunknetz realistisch. In Ländern wie Deutschland ist das mehr als überflüssig. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass klassisches Fernsehen zugunsten von Streaming-Anbietern verliert.
Architektur von MBMS
Bestandteil von MBMS ist ein Signalisierungskanal innerhalb der Funkzelle. Darüber kann das Mobilfunkgerät dem Netz mitteilen, welche Inhalte oder Kanäle es empfangen will. Mit dieser Information kann das Netz entscheiden, welches Übertragungsverfahren verwendet wird. Zur Verfügung steht eine Punkt-zu-Punkt- und eine Punkt-zu-Mehrpunkt-Übertragung. MBMS entscheidet auch darüber, ob eine Übertragung in eine Mobilfunkzelle überhaupt notwendig ist. Wenn in einer Mobilfunkzelle von keinem Teilnehmer Inhalte oder Kanäle ausgewählt werden, dann müssen diese auch nicht übertragen werden. Die Übertragungskapazität steht dann den Telefonie- und Datenverbindungen zur Verfügung.
MBMS unterstützt auch das Multicast-Übertragungsverfahren. Diese Technik funktioniert so ähnlich wie IP-Multicasting, die für Ferseh- und Radio-Übertragungen im Internet eingesetzt werden. Mit Multicast können Kapazitäten im Access Network und auch im Core Network eingespart werden.
eMBMS - evolved Multimedia Broadcast Multicast Service
Mit LTE sollte eMBMS noch einmal eine Chance bekommen. Allerdings hat das nicht funktioniert. Weder die Netzbetreiber, noch die Gerätehersteller und auch die Anwender waren an TV-Empfang auf dem Handy nie interessiert.
FeMBMS - Further Evolved Multimedia Broadcast Multicast Service
Further Evolved Multimedia Broadcast Multicast Service, kurz FeMBMS ist eine Erweiterung der 5G-Spezifikation, um audiovisuelle Inhalte in den Funkzellen der 5G-Netze als Broadcast zu übertragen. Auch hier geht es darum, TV-Signale IP-basiert im Mobilfunknetz zu streamen.
Übersicht: Mobile-TV / Handy-TV
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