Intel Atom

Der Atom von Intel ist ein Prozessor bei dem es darum geht, eine möglichst hohe Rechenleistung zu erreichen und gleichzeitig den Prozessor passiv kühlen zu können. Die Rechenleistung ist gerade so hoch, dass kein Lüfter oder andere aufwändige Kühlmaßnahmen erforderlich sind.
Die Vorzüge des Atoms kommen in der Hauptsache in Mini-Computern mit einfacher Ausstattung und kompakter Bauweise zur Geltung. Bauformen, die eine neue Gerätekategorie definieren und sich "Netbooks" oder "Nettops" nennen, haben bereits den Markt erobert. Im Prinzip kommt es bei billigen und kompakten Rechnern nicht so sehr auf die Rechenleistung an. Eher möchte man Gewicht sparen und eine möglichst lange Akku-Laufzeit haben.

Der Atom besteht im Prinzip aus einem Prozessor mit Grafikkern, Speichercontroller und Chipsatz. Speichercontroller und Grafikprozessor befinden sich zusammen mit der CPU in einem Chip. Der Rest vom Chipsatz schrumpft auf einen einzigen Chip zusammen, der per DMI (PCIe) an den Prozessor angebunden ist. Zwei-Chip-Lösung sind günstiger in der Produktion und es spart Verbindungsleitungen auf der Hauptplatine zwischen vielen unterschiedlichen Chips. Die Hauptplatine darf dann dünner und kleiner sein. Dadurch sind die Computer billiger, kompakter und energiesparender. Lüfterlose Geräte sind möglich. Der Chipsatz unterstützt nur USB, PCIe, HD-Audio und SATA.

Obwohl der Intel Atom für leichte und lüfterlose Tablets und besonders dünne Notebooks gedacht war, hat er diese Rolle nie wirklich einnehmen können. Hier behielten die ARM-Prozessoren die Vorherrschaft.

Anwendungen für den Intel Atom

Bezeichnungen

Der erste Buchstabe der Atom-Bezeichnung kennzeichnet den Verwendungszweck und die Ausstattung. Das D steht für kleine Desktop-Rechner, wobei Intel diese als Nettops bezeichnet. Das N steht für kleine Notebooks, die als Netbooks bezeichnet werden. Das Z steht für Atoms mit sehr niedriger Leistungsaufnahme und kleiner Baufläche.

Intel Atom für Smartphones und Tablets

Spezielle Intel Atoms sind ausschließlich für Smartphones, Mobile Internet Devices (MIDs) und Embedded-Anwendungen gedacht. Ohne Rücksicht auf die PC-Kompatibilität wurde auf jegliche PC-Schnittstellen und ein klassisches BIOS verzichtet. Es fehlen Funktionen im Chipsatz, die für ein normales Windows oder Linux notwendig wären. Auf dieser Plattform laufen also nur noch angepasste Linux-Versionen, wie zum Beispiel Android.
Diese Atoms gibt es als System-on-Chip (SoC), die einen Atom-Prozessorkern, Chipsatz sowie Speicher- und Grafik-Controller in sich vereinen. Dieser Atom stößt dank neuer Stromsparfunktionen in Regionen vor, die lange Zeit den ARM-Chips vorbehalten waren.
Allerdings muss man sagen, dass in einem Smartphone der Prozessor nicht das wichtigste Teil ist. Ein Smartphone lebt von der geschickten Auswahl aller Komponenten, einer hohen Fertigungsqualität, einem sehr guten Betriebssystem und dem Ökosystem um die Hardware und Software herum.
Die spezifischen Vorteile eines Atom-Prozessors werden auf einen Smartphone-Käufer wohl kaum einen Einfluss haben. Im Vergleich dazu gibt es auf dem Computer-Markt sowieso nur zwei bestimmende Prozessor-Hersteller (Intel und AMD).

Intel Atom als Server-Prozessor

Obwohl der Atom ein Prozessor für Netbooks und stromsparende Rechner ist, hat die Server-Branche den Atom als Server-Prozessor für sich entdeckt. Der Grund, der Atom ist dreimal so leistungsfähig, wie normale Prozessoren. Zwar hat ein einzelner Atom nur eine geringe Rechenleistung. Dafür ist er im Verbund mit mehreren Prozessoren unschlagbar. Die Gesamtarchitektur der Atom-Prozessoren ermöglicht äußerst stromsparende und günstige Server.

Pentium und Celeron

Pentium und Celeron sind alte Markennamen, die Intel für seine Prozessoren verwendet. Der Celeron war schon immer ein Intel-Prozessor aus dem Low-Cost-Bereich. Dagegen war Pentium früher der Name für leistungsstarke Intel-Prozessoren. Heute wird dieser Name von Intel für Low-Cost-Prozessoren verwendet. Vermutlich um aus dem positiv besetzten Namen noch ein wenig Profit herauszuschlagen. Ansonsten hat der aktuelle Pentium mit dem alten Pentium nichts zu tun.
Bis Mitte 2013 waren es üblich, dass Celerons und Pentiums den abgespeckte Prozessor-Kern der vorhergehenden Prozessor-Generation erbte. Meist mit geringerer Taktrate und kleinerem Cache. Damit hat Intel die teuer entwickelten Prozessoren für billige und leistungsschwache Low-Cost-Varianten zweitverwertet und sich die Entwicklung eines billigen Prozessors gespart.
Seit Mitte 2013 sind Celerons und Pentiums höher getaktete und erweiterte Versionen des Atoms in Form von Systems-on-Chips (SoCs) und werden in Low-Cost- bzw. Low-Budget-Komplettsystemen eingesetzt.

Weitere verwandte Themen:

Frag Elektronik-Kompendium.de

Die Computertechnik-Fibel, das Computer-Buch
Computertechnik-Fibel

Alles was Sie über Computertechnik wissen müssen.

Die Computertechnik-Fibel ist ein Buch über die Grundlagen der Computertechnik, Prozessortechnik, Halbleiterspeicher, Schnittstellen, Datenspeicher, Laufwerke und wichtige Hardware-Komponenten.

Das will ich haben!

Die Computertechnik-Fibel, das Computer-Buch
Computertechnik-Fibel

Alles was Sie über Computertechnik wissen müssen.

Die Computertechnik-Fibel ist ein Buch über die Grundlagen der Computertechnik, Prozessortechnik, Halbleiterspeicher, Schnittstellen, Datenspeicher, Laufwerke und wichtige Hardware-Komponenten.

Das will ich haben!

Elektronik-Set Raspberry Pi Edition
Elektronik-Set Raspberry Pi Edition

Elektronik erleben mit dem Raspberry Pi mit Python und GPIO Zero

  • Leichter Einstieg ins Hardware-nahe Programmieren mit Python und GPIO Zero
  • Experimentieren und Programmieren ohne Vorkenntnisse
  • Sofort Loslegen mit All-in-one-Set

Elektronik-Set jetzt bestellen