Vernetzung
Vernetzung ist in einer veralteten Sichtweise die Infrastruktur zwischen elektronischen Geräten. Damit ist vereinfacht gesagt, die Verkabelung gemeint. Heute spielt bei der Vernetzung auch eine Rolle, was auf dem Kabel passiert, unter Einbeziehung von Übertragungssystemen und Übertragungsprotokollen.
Der Begriff Vernetzung geht also noch viel weiter. Es geht darum, Menschen mit Menschen, Maschinen mit Maschinen und Menschen mit Maschinen zu verbinden.
Eine wichtige Voraussetzung für viele technische Entwicklungen ist die Vernetzung mit einem übergreifenden, weltweit verfügbaren Kommunikationsnetz. Das ist zum Beispiel das Internet. Früher gab es dafür das Telex-Netz oder das Telefonnetz.
Wenn man von Vernetzung spricht muss man die unterschiedlichen Ebenen, auf der Vernetzung stattfindet, berücksichtigen.
Ebenen der Vernetzung
Spricht man von Vernetzung, empfiehlt es sich, zu definieren, auf welcher Ebene diese Vernetzung stattfindet. Dabei ist es sicherlich hilfreich das OSI-Schichtenmodell im Blick zu haben, das eine erste Orientierung bietet.
- Vernetzung auf Interface-Ebene (Verbindung zu einem lokalen Netzwerk)
- Vernetzung auf Netz-Ebene (Verbindung zwischen Netzwerken)
- Vernetzung auf Host-Ebene (Verbindung zu einem Host in einem anderen Netzwerk)
- Vernetzung auf Anwendungs-Ebene (Verbindung zwischen Anwendungen auf unterschiedlichen Hosts)
- Vernetzung auf Daten-Ebene (Verbindung zwischen zusammengehörigen Daten auf unterschiedlichen Hosts)
Konzepte der Vernetzung
Bei der typischen Vernetzung geht es darum, dass beteiligte Komponenten über ein Zugangsnetz mit dem Internet verbunden werden. Darüber sollen dann Anwendungen miteinander kommunizieren. Dafür gibt es anwendungsbezogene Konzepte der Vernetzung.
- Internet der Dinge / Internet of Things (IoT)
- Industrie 4.0 / Industrial Internet
- Smart Home
- Smart Grid
- Smart Meter
- Smart City
- Smart Farming
- Car-to-Car-Kommunikation
Zugangsnetze
Zugangsnetze sollen eine Verbindung zu einem Netzwerk schaffen und bilden dazu meist nur einen Übergang zu einem größeren Kommunikationsnetz. Zum Beispiel dem Internet.
Die Verfügbarkeit dieser Zugangsnetze, mit denen ich mich verbinden kann, ist dabei sehr wichtig. Im Festnetz ist dieser Zugang der Internet-Anschluss. Auf der Geräteebene ist das Mobilfunk, WLAN oder ein anderes Funksystem.
Die Effizienz der Vernetzung hängt unmittelbar von der Verbreitung einer bestimmten Vernetzungstechnik ab. Leider ist es oft so, dass sich zwei oder mehr konkurrierende Techniken in ihrer Verbreitungen gegenseitig behindern.
Lokale Vernetzung
Als lokale Vernetzung versteht man das lokale Netzwerk, auch Local Area Network, kurz LAN genannt. Hier verbindet eine Infrastruktur aus passiven und aktiven Elementen, mehrere Computer und Systeme innerhalb eines abgegrenzten Raums miteinander.
Probleme der Vernetzung
Betrachtet man die Vernetzung als weitere Entwicklungsstufe in der Digitalisierung kommen auch neue Probleme und Fragestellungen hinzu.
- Begrenzung der Reichweite und Datenrate.
- Die Komplexität der Systeme nimmt mit dem Vernetzungsgrad zu.
- Was passiert, wenn Verbindungen unterbrochen sind?
- Was passiert mit Geräten, die gar nicht für die Vernetzung vorgesehen waren?
Sicherheit und Bedrohungslage
Die große Gefahr in herkömmlichen Netzwerken geht von Systemen aus, die unbekannte Schwachstellen aufweisen und auf die durch menschliches Fehlverhalten Schadcode geladen und ausgeführt wird. Beispielsweise durch Öffnen eines kompromittierten E-Mail-Anhangs oder der Installation einer Software aus einer nicht vertrauenswürdigen Quelle.
Nur ein einziger technischer oder menschlicher Fehler reicht aus, um einem Angreifer den initialen Zugriff zum internen Netzwerk zu ermöglichen. Vom kompromittierten System aus verteilt der Angreifer oder eine Software weiteren Schadcode an andere Systeme. Das ist deshalb möglich, weil sich die Systeme und Nutzer innerhalb des Netzwerks vertrauen und deshalb auf Sicherheitsmechanismen teilweise oder auch ganz verzichtet wird.
Nur leider sieht die Bedrohungslage so aus, dass interne Systeme unzureichend geschützt sind und deshalb auch nicht bedingungslos vertrauenswürdig sind. Notwendig wäre, dass man interne Systeme nicht nur vor externen, sondern auch anderen internen Systemen schützt.
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