WLAN-Interworking / Wifi-Calling / WLAN-Call
WLAN-Interworking ist ein Verfahren, das auch unter den Bezeichnungen WLAN-Offloading, WLAN-Call und Wifi-Calling bekannt. Unter dem Namen Higher Capacity to UMTS (H2U) war das Prinzip von WLAN-Interworking auch unter UMTS bekannt. Das Prinzip dahinter geht auf Unlicensed Mobile Access, kurz UMA, zurück.
WLAN-Interworking ist eine 3GPP-Richtlinie.
Mit WLAN-Interworking nutzt ein Smartphone zusätzlich ein verfügbares WLAN-Netz, wenn es eine bessere Funkversorgung bietet, als das Mobilfunknetz. Damit ist es möglich, bei schwachem oder fehlendem Mobilfunknetz, nahtlos Anrufe über die eigene Telefonnummer zu tätigen sowie zu empfangen.
WLAN-Interworking ist eine Option, um über ein WLAN mit seiner Mobilfunkrufnummer erreichbar zu sein, wenn kein Mobilfunknetz verfügbar ist. Vorausgesetzt eine WLAN-Verbindung mit Verbindung ins Internet besteht. Außerdem müssen die Geräte, der Tarif und die SIM-Karte für das Leistungsmerkmal, zum Beispiel Wifi-Calling oder WLAN-Call, geeignet sein.
WLAN-Call / Wifi-Calling
WLAN-Call bzw. Wifi-Calling sind reine Marketing-Bezeichnungen. Die Funktion dahinter ist die selbe. Ob man die Funktion nutzen kann ist vom Smartphone, Netzbetreiber und Tarif abhängig. Manchmal funktioniert Wifi-Calling nur für Geräte, die beim Netzbetreiber erworben wurden.
Die Gesprächskosten werden üblicherweise so abgerechnet, wie beim Telefonieren im deutschen Mobilfunknetz. Das hängt aber vom Provider und vom Tarif ab.
Funktionsweise von WLAN-Interworking
Üblicherweise melden sich Handys selbständig an dem Mobilfunknetz an, das den besten Empfang bietet. Egal ob GSM, UMTS oder LTE. Ist Wifi-Calling bzw. WLAN-Call im Smartphone aktiv, dann meldet es sich per IPsec-VPN-Tunnel am Kernnetz des Mobilfunkproviders an. Die zur Authentifizierung notwendigen Daten kommen von der SIM-Karte.
Der Wechsel zwischen den Netzen erfolgt sogar ohne Unterbruch beim Telefonieren. Damit das netzübergreifende Roaming gelingt müssen das die Mobiltelefone beherrschen.
Für den Nutzer macht es dabei keinen Unterschied, ob er über Mobilfunk oder ein WLAN telefoniert.
Die Funktion Wifi-Calling soll beispielsweise an Orten mit schlechter Mobilfunkversorgung für Erreichbarkeit sorgen oder im Ausland Roaming-Gebühren sparen.
Der Nachteil von WLAN, und damit WLAN-Interworking ist, dass Paketverluste und Verbindungsprobleme auftreten können.
Netzarchitektur für WLAN-Interworking (am Beispiel WLAN, GSM und UMTS)
Hochintegrierte Schaltkreise in den Mobilfunkgeräten und die Vernetzung der unterschiedlichen Mobilfunknetze ermöglichen ein netzübergreifendes Roaming. Dabei versucht das Mobilfunkgerät beim Verlust der Mobilfunkverbindung über ein verfügbares WLAN eine Verbindung mit dem Kernnetz aufzubauen.
Um die unterschiedlichen Funknetze zu einer Komplettlösung zusammenzufassen, bedarf es einem netzübergreifenden Roaming. Unabhängig vom Netz soll für das Endgerät immer eine Sprachverbindung möglich sein. Im Kernnetz (Core Network) werden alle Netze miteinander vereint. Über eine Einheit namens AAA (Authentication Authorization Accounting) wird der Zugriff protokolliert, autorisiert und abgerechnet.
- GSM-Netzarchitektur
- UMTS-Netzarchitektur
- LTE-Netzarchitektur
- NGN-Netzarchitektur
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