VoLTE - Voice over LTE
VoLTE ist eine Erweiterung für das LTE-Mobilfunknetz um ein Sprachprotokoll, um über LTE auch telefonieren zu können. Statt der klassischen Mobiltelefonie, soll es eine bessere Sprachqualität (HD-Voice) und eine bessere Rauschunterdrückung haben.
Die Mobilfunktechnik LTE wurde ursprünglich auf die Übertragung von Daten ausgerichtet. Die Entwickler haben Notebooks, eBook-Reader, Digitalkameras und Videokameras als primäre Endgeräte im Sinn gehabt. Auch die M2M-Kommunikation in der Industrie stand dabei im Fokus. Das bedeutet, LTE ist ein rein mobiles Datennetz.
Das Telefonieren über das LTE-Mobilfunknetz ist deshalb nicht möglich, weil kein Sprachprotokoll vorgesehen war. Das hat den Nachteil, dass Endgeräte, die Datenverbindungen über LTE unterhalten auf UMTS oder sogar GSM wechseln müssen, um ein- oder abgehenden Sprachverbindung eingehen zu können.
Der notwendige Downgrade in die langsameren Netze erhöht die Leistungsaufnahme und geht zu Lasten der Akkulaufzeit. Damit dieser Wechsel nicht notwendig ist, wurde mit VoLTE eine Systemerweiterung entwickelt, bei der die Sprachübertragung per Voice over IP (VoIP) erfolgt. Bei VoLTE handelt es sich um IP-Telefonie über das LTE-Mobilfunknetz.
Mobilfunknetz und Mobilfunkgeräte ohne VoLTE
Weil das LTE-Netz oder ein Mobilfunkgerät kein VoLTE beherrscht, dann werden Mobilfunkgespräche mittels CSFB (Circuit Switched Fall Back) vermittelt. Dabei schaltet das LTE-Gerät bei ein- und ausgehenden Telefongesprächen auf das UMTS- oder GSM-Netz zurück, selbst wenn man den Anruf nicht annimmt.
Durch den vorübergehenden Downgrade auf UMTS oder GSM wird die Datenverbindung zwar langsamer, bricht aber nicht ab. Downloads werden nahtlos fortgeführt (auch die IP-Adresse bleibt gleich). Nach dem Telefonat wechselt das Smartphone automatisch wieder ins LTE-Netz zurück.
Mobilfunknetz und Mobilfunkgeräte mit VoLTE
Weil die Sprachdaten bereits in digitalisierter Form als IP-Pakete im Kernnetz übertragen werden, liegt es nahe die Sprachverbindungen bei LTE per Voice over IP abzuwickeln. Dazu sind die Kernnetze der Mobilfunkbetreiber für IP Multimedia Services (IMS) mit Softswitche ausgestattet.
Mittels Enhanced Single Radio Voice Call Continuity (eSRVCC) erfolgt dann die unterbrechungsfreie Übergabe von Gesprächen zwischen LTE-, GSM- und UMTS-Netzen. Der für das mobile Telefonieren notwendige Fallback mittels CSFB ist dann nur noch bei LTE-Geräten notwendig, die kein VoLTE beherrschen.
VoLTE ist inzwischen weltweit verfügbar. Alle LTE-Netzbetreiber nutzen es. Alle modernen LTE-Smartphones beherrschen es. Leider kann es sein, dass es nicht immer funktioniert. Manche Smartphones haben noch eine alte Software aus der Vor-VoLTE-Zeit oder es fehlt die entsprechende Tarifoption im Mobilfunkvertrag.
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