PoC - Push-to-Talk over Cellular

Mit Push-to-Talk over Cellular wird die Technik eines Walkie-Talkies auf dem Mobiltelefon simuliert. Mit einem Tastendruck kann man einen oder mehrere vordefinierte Teilnehmer sofort erreichen, ohne die klassische telefonische Verbindungsaufnahme. Es ist die erste Mobilfunk-Anwendung, die auf SIP bzw. IMS basiert.
Push-to-Talk over Cellular (PoC) ist die offizielle Bezeichnung für einen weltweiten Standard. Er wurde von der Open Mobile Alliance (OMA) definiert.
Push-to-Talk (PTT) ist die Bezeichnung für das PoC-Angebot von T-Mobile, das auf einen proprietären Standard von Nokia basiert. Da T-Mobile mit diesem Dienst als erster Mobilfunkanbieter in Deutschland auf den Markt gekommen ist, hat sich diese Bezeichnung durchsetzen. Das Kürzel PTT wird aber auch im professionellen Funkbetrieb verwendet. PTT bezeichnet dort einen Gesprächswunsch oder den Rundruf in einer ganzen Gruppe. Nutzer im BOS-Bereich bedienen ihr Funkgerät schon lange mit nur einem Tastendruck.
Die Zielgruppe für PoC sind junge Leute, die die direkte Kommunikation mit ihren Freunden auch schon über SMS getätigt haben und Firmen, die ihre Außendienst-Mitarbeiter schnell und unkompliziert erreichen wollen.

Architektur

Push-to-Talk-Architektur
Für die Übertragung bildet GPRS die Basis und funktioniert im eigenen Mobilfunknetz und den Netzen der GPRS-Roaming-Partner des eigenen Mobilfunknetzbetreibers. Somit ist dieser Dienst auch im Ausland nutzbar.
Der Dienst wird von Servern erbracht, die die Sprachdaten paketorientiert übertragen. Die Sprach wird sozusagen als VoIP per RTP übertragen. Die Signalisierung erfolgt mit SIP.

Konfiguration

Vor der Nutzung von Push-to-Talk muss ein GPRS-Profil im Handy angelegt werden. Neue Handys bzw. SIM-Karten liefern dieses Profil miest schon mit. Eine weitere Voraussetzung ist natürlich, dass das Handy Push-to-Talk unterstützt.
Ist der Push-to-Talk-Dienst korrekt konfiguriert, dann dauert es einige Minuten, bis die Verbindung über GPRS zum Push-to-Talk-Server aufgebaut und bestätigt ist.
Bei Push-to-Talk können von jedem Nutzer Gruppen definiert werden, denen er weitere Personen hinzufügen kann. Dazu lädt er sie per Infrarot-Verbindung oder SMS ein. Maximal 10 Teilnehmer kann eine Gruppe umfassen. Der Name lässt sich frei definieren.

Funktionsweise

Neben der Unterstützung dieses Dienstes durch den Mobilfunkbetreiber und dem Handy, muss diese Funktion bei den Empfängern eingeschaltet sein. Ähnlich wie bei einem Instant Messenger (IM) muss sich der Empfänger "auf Empfang" schalten. Dann kann er Hören und auch Sprechen. Die Bedienung funktioniert dann wie bei einem Walkie-Talkie.

Funktionsweise von PoC

Push-to-Talk ist vergleichbar mit einer Sprachmitteilung, die auf gesprochen wird und an den oder die Empfänger weitergeleitet wird. Dazu drückt der Nutzer die Push-to-Talk-Taste, wartet den Quittungston ab und spricht dann seine bis zu 30 Sekunden lange Nachricht auf. Sofort nach dem Beginn der Aufzeichnung wird diese Nachricht verschickt. Die Verteilung übernimmt ein zentraler Push-to-Talk-Server. Mit wenigen Sekunden Verzug kommt die Nachricht beim Empfänger an.
Der Push-to-Talk-Server verwaltet die Gruppen und Sendefreigaben. Nur wenn kein anderer in der Gruppe die Push-to-Talk-Taste gedrückt hat, bekommt man den Quittungston. Kollisionen zwischen mehreren Nachrichten können nicht vorkommen. Allerdings kann es passieren, dass sich mehrere Nachrichten überlagern, wenn der Nutzer gleichzeitig an mehreren Gruppen teilnimmt. Allerdings kann er nur in einer Gruppe aktiv sein. Nur an die aktive Gruppe kann er Nachrichten verschicken. Die anderen Gruppen kann er nur hören.
Problematisch ist es, wenn der Empfänger sich gerade in einem Funkloch befindet. Dann bekommt er von der Push-to-Talk-Nachricht nichts mit. Die Nachricht ist dann unwiederbringlich verloren. Und auch der Absender bekommt von der Nichterreichbarkeit nichts mit.

Funktionen von Push-to-Talk over Cellular

  • One-to-One PoC Session: Das ist die grundlegende Form, ein Gespräch zwischen zwei Anwendern zu vermitteln.
  • One-to-Many PoC Session: Diese Funktion gibt dem Anwender die Möglichkeit, ein Gespräch mit mehreren anderen PoC-Teilnehmern einer Ad-hoc- oder bereits vorher definierten Gruppe zu führen.
  • Instant Personal Alert: Über diese Funktion kann der anrufende Anwender einem anderen mitteilen, dass er mit ihm sprechen möchte.
  • Group Advertisement: Das ist die Funktion andere Anwender über die Existenz einer PoC-Gruppe zu informieren.

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