Elektrische Messgeräte

  • Aufbau
  • Analoges Messgerät
  • Digitales Messgerät
  • Vorteile und Nachteile des analogen und digitalen Messgeräts
  • Skalenbeschriftung und Einheit des Messwerts
  • Messwerk und Güteklasse
  • Stromart, Gebrauchslage und Prüfspannung

Aufbau

Messgerät
Zusatzeinrichtung außen Messinstrument
Zusatzeinrichtung innen Messwerk
Zubehör Messwerk

Messgerät

Ein Messgerät besteht aus dem Messwerk und den Zusatzeinrichtungen. Ein Messgerät ist ein Messinstrument mit außen angeschlossener Zusatzeinrichtung.

Messinstrument

Ein Messinstrument besteht aus dem Messwerk und den Zubehörteilen, die in einem Gehäuse eingebaut sind.

Messwerk

Das Messwerk besteht aus der Skala und den Teilen, die eine Anzeige bewirken.

Zusatzeinrichtung

Die Zusatzeinrichtungen sind Vorwiderstände, Umschalter und Gleichrichter, die im Gehäuse eingebaut oder außen angeschlossen sind.

Analoges Messgerät

Analoges Messgerät
Analoge Messgeräte wandeln den Messwert in einen Zeigerausschlag. Mit Hilfe der Skala kann der Messwert abgelesen werden.
Die Messung ist analog, weil der Zeigerausschlag sich kontinuierlich zu der zu messenden Größe ändert.

Vorteile beim Messen mit einem analogen Messgerät

  • Überwachung von kleinsten Messgrößenänderungen
  • Feststellen von schwankenden Messgrößen
  • Feststellen des Spannungszustands
  • Messwertänderungen sind leichter abzulesen
  • pulsierende Spannungen lassen sich besser beobachten (bis 40 kHz)
  • aus der Ferne leichter und schneller ablesbar

Nachteile beim Messen mit einem analogen Messgerät

  • geringe Messgenauigkeit
  • Ablesefehler durch Parallaxe
  • manuelle Messbereichsänderung
  • Zuordnung von Messbereich und Skala muss beachtet werden
  • empfindliche Messwerke z.B. durch magnetische Felder
  • Eingangswiderstand kann die Schaltung und somit die Messung beeinflussen
  • Gefahr für das Messwerk bei ignorieren der DC-Polarität
  • Gefahr für das Messwerk bei ignorieren des Messbereichs
  • Null-Abgleich im Ohm-Bereich erforderlich
  • kein Überlastschutz

Digitales Messgerät

Digitales Messgerät
Digitale Messgeräte sind aus digitalen Schaltungen aufgebaut. Der Messwert wird dann durch eine Sieben-Segment-Anzeige oder ein LCD angezeigt.
Ein digitales Messgerät zeichnet sich durch einen hohen Eingangswiderstand aus. Ablesefehler sind weitgehendst ausgeschlossen. Auf die Polarität muss nicht geachtet werden.
Digitale Messgeräte wandeln den Messwert in einen Zahlenwert um und geben das Messergebnis als Ziffernfolge aus (digital).

Vorteile beim Messen mit einem digitalen Messgerät

  • hoher Eingangsspannungsbereich und dadurch geringe Beeinflussung der Schaltung und der Messung
  • kaum Ablesefehler möglich
  • automatische Polaritätserkennung und -anzeige
  • automatische Messbereichserkennung
  • kein Null-Abgleich bei der Ohm-Messung erforderlich
  • weniger empfindlich
  • größere Genauigkeit
  • billiger in der Herstellung wegen geringerem mechanischem Anteil

Nachteile beim Messen mit einem digitalen Messgerät

  • Betriebsspannung für Display notwendig
  • kurzzeitig hohe Spannungsimpulse können das Messwerk zerstören
  • ungenaue Wechselspannungsmesswerte bei höheren Frequenzen

Skalenbeschriftung

Aus der Skalenbeschriftung des analogen Messgeräts können folgende Informationen ermittelt werden:

  • Einheit der Messgröße
  • Messwerk
  • Stromart
  • Güteklasse
  • Prüfspannung
  • Gebrauchslage

Einheit der Messgröße

Die Einheit der Messgröße gibt an, um welches Messinstrument es sich handelt.
Dabei kann es sich z. B. um ein Spannungs- oder Strommessinstrument handeln.
Das Einheitszeichen ist gut erkennbar auf der Skala aufgetragen. Bei Vielfachmessgeräten ist auf die jeweilige eingestellte Einheit/Messbereich zu achten.

Messwerk

Das Messwerkssymbol kennzeichnet das Messwerk.

Dreheisen-Messwerk Dreheisen-Messwerk
Drehspul-Messwerk Drehspul-Messwerk
Elektrodynamisches Messwerk Elektrodynamisches Messwerk

Stromart

Das Stromartzeichen gibt an, für welche Stromart das Messinstrument geeignet ist.

Gleichstrom Gleichstrom
Wechselstrom Wechselstrom
Mischströme Mischstrom
Mischstrom
Drehstrom Drehstrom
Drehstrom
Drehstrom

Güteklasse

Die Klassenangabe steht als Zahl auf der Skala und gibt den zulässigen Anzeigefehler in Prozent vom Messbereichsendwert an.

MessinstrumentKlasseAnzeigefehler
Feinmessinstrument 0,1 ± 0,1%
0,2 ± 0,2%
0,5 ± 0,5%
Betriebsmessinstrumente 1 ± 1%
1,5±1,5%
2,5 ± 2,5%
5 ± 5%

Prüfspannung

Das Prüfspannungszeichen (Stern) gibt an, mit welcher Spannung die Isolation des Instruments geprüft wurde.

PrüfspannungPrüfspannungNennspannung
Stern mit Zahl 0keine Isolationsprüfung
Stern ohne Zahl500 Vbis 40 V
Stern mit Zahl 2 2.000 V 40 - 650 V
Stern mit Zahl 3 3.000 V 650 - 1.000 V
Stern mit Zahl 5 5.000 V 1.000 - 1.500 V

Gebrauchslage

Nur bei Benutzung des Instruments in der vorgeschriebenen Gebrauchslage bleibt der Anzeigefehler innerhalb der durch die Klassenangabe festgelegten Fehlergrenze.

Senkrechte GebrauchslageSenkrechte Gebrauchslage
Waagerechte Gebrauchslage Waagerechte Gebrauchslage
Schräge Gebrauchslage mit Winkelangabe Schräge Gebrauchslage mit Winkelangabe

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