WUSB - Wireless USB

Wireless USB ist eine drahtlose USB-Schnittstelle. Dafür wird eine Nahfunktechnik ähnlich dem Ultra-Wideband-Verfahren (802.15.3a) verwendet. Die Reichweite ist auf ein paar Meter beschränkt. Wireless USB schließt die Lücke zwischen WLAN und Bluetooth. Die Anwendungsbereiche sind die gleichen, wie bei dem kabelgebundenen USB. Ausnahme ist die direkte Stromversorgung der Geräte. Die ist nicht möglich.

Vorstellbar sind Digitalkameras und Camcorder mit integriertem Wireless-USB-Chip. Das ermöglicht eine unkomplizierte Datenübertragung auf den Computer. Probleme bereiten die kürzeren Akkulaufzeiten und der Platzbedarf, insbesondere bei sehr kleinen Geräten.
Zukünftig sollen Drucker, Scanner und externe Festplatten mit Wireless USB arbeiten.

Wireless USB galt lange als tot, nachdem Intel nach langem Hickhack um unterschiedliche Implementierung der Ultra-Wideband-(UWB-)Funktechnik das Handtuch warf. Wireless USB kam dann lange nicht in Fahrt weil die erste Version der Spezifikation nur Frequenzbänder erlaubt, die in Europa teilweise durch Radar- und Militär-Funkdienste belegt sind. Erst mit Wireless USB 1.1 kam der weltweit freie Ultrawideband-Frequenzbereich oberhalb von 6 GHz in die Spezifikation. Weitere Unterschiede zu Version 1.0 sind ein geringerer Stromverbrauch, längere PIN-Nummern und die Unterstützung mehrerer Sprachen.

Hinweis: Wireless USB existiert praktisch nur als Idee. Hierfür existieren keine fertigen Produkte.

Übertragungsgeschwindigkeit

Bis drei Meter Entfernung beträgt die Transferrate 480 MBit/s und ist damit so schnell wie USB 2.0. Bei zehn Metern sind es immerhin noch 110 MBit/s. In der Praxis sind es bei 10 Meter nicht mehr als 70 MBit/s.

Funktechnik

Wireless USB basiert auf dem Ultrawideband-Standard (UWB). UWB arbeitet in einem Frequenzbereich von 3,1 bis 10,6 GHz. Dieser sehr große Frequenzbereich ermöglicht eine sehr hohe Übertragungsrate. Mit MB-OFDM (Multiband Orthogonal Frequency Division Multiplexing) wird das Frequenzband in fünf Bänder mit jeweils 528 MHz unterteilt. Da das Frequenzspektrum bereits von anderen Funktechniken benutzt wird, soll durch eine extrem geringe Sendeleistung keine Störungen der anderen Anwendungen erfolgen.
Für Wireless USB ist der Frequenzbereich von 3,1 bis 10,6 GHz und eine maximale Sendeleistung von 0,6 Milliwatt spezifiziert. In Europa wird für Wireless USB der Frequenzbereich von 6 bis 8,5 GHz verwendet. Deshalb sind Produkte aus den USA in Europa nicht zugelassen.

Topologie

Ebenso wie das kabelgebundene USB arbeitet Wireless USB Host-zentriert. Ein Host steuert bis zu 127 Geräte über eine Peer-to-Peer-Verbindung. Alle Transaktionen übernimmt der Host.
Ein Gerät kann nicht nur als Client fungieren, sondern auch Host-Funktionalität besitzen. So baut sich eine Art Cluster-Struktur auf, in der einzelne Geräte über einen Host auf einen anderen Host außerhalb der internen Netzstruktur zugreifen.

Datensicherheit

Wireless USB enthält Authentifizierungs- und Autorisierungsmechanismen. Sie stellen sicher, dass nur sicherheitskonforme Verbindungen zwischen Host und Client zustande kommen. Die Authentifizierungsverfahren sind Near-Field-Communication (NFC) und Proximity Detection. Mit beiden Verfahren können sich zwei Geräte gegenseitig authentifizieren.

Energie-Management

Um Energie zu sparen, sind zahlreiche Stromsparmechanismen in Wireless USB integriert. Der Host speichert die Informationen, wann er einen Client das nächste Mal abfragen wird und teilt dem Client diesen Zeitpunkt mit. Der Client versetzt sich dann in einen Low-Power-Status und reaktiviert sich rechtzeitig vor dem nächsten Datentransfer. Dieser Mechanismus wird als Micro-scheduled Management Command (MMC) bezeichnet.

Übersicht: USB - Universal Serial Bus

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