NFV - Network Functions Virtualization
Network Functions Virtualization, kurz NFV, ist das Bereitstellen einzelner Netzfunktionen als Software in virtueller Form und das Betreiben auf Standard-Hardware. Dabei ändert sich die Art, wie ein Netzbetreiber seine Dienste bereitstellen kann. Ein Netzbetreiber kann dieselbe Funktion je nach Anforderung in einer zentralen Cloud laufen lassen, um die Kosten gering zu halten. Oder dezentral in einer Edge-Cloud näher beim Anwender, um die Latenz gering zu halten.
Die Virtualisierung von Netzfunktionen weist gewisse Parallelen zum Software Defined Networking (SDN) auf. Während es bei SDN um Weiterleitung und Transport von Daten geht, entspricht NFV verschiedene Dienste und Funktionen in Netzwerken.
Beispiele für virtualisierte Netzfunktionen
- Firewall
- Load Balancing
- Content Delivery
- Application Delivery
- Edge Security
Beispiel: Content Delivery
Betreiber von Content Delivery Networks (CDN) betreiben eigene Netze und Serverfarmen. Die Standorte sind so gewählt, dass direkte Verbindungen zu wichtigen lokalen Knotenpunkten des Internets möglich sind. Dadurch werden die Inhalte näher zu den Teilnehmern gebracht und somit die Serverlast ausgeglichen und die Verfügbarkeit der Inhalte erhöht. Beispielsweise für große Download-Mengen bei neuen Software-Updates oder Video-Streaming.
Hinweis: Content Delivery Networks gibt es schon länger als die Definition von Network Functions Virtualization. Allerdings entspricht Content Delivery in etwa NFV.
Vorteile der Virtualisierung von Netzfunktionen
- Nutzung von Standard-Hardware
- bessere Auslastung der Hardware
- dynamischere Einrichtung und Änderung von Netzwerk-Diensten
Bestandteile von NFV
- Infrastruktur: Besteht aus Servern, Storage und unterschiedlichen Netzwerk-Komponenten, die möglichst offen und standardbasiert ausgelegt sein müssen. Es darf keine proprietären Komponenten geben. Das funktioniert am Besten mit einem Software Defined Network.
- Steuerung: Eine Softwarelösung, mit der sich die Netzfunktionen einrichten, steuern und verwalten lassen. Jede Funktion läuft in einer eigenen virtuellen Maschine (VM) oder virtuellen Appliance zur flexiblen, skalierbaren und schnellen Bereitstellung.
Weitere verwandte Themen:
- Virtualisierung im Netzwerk
- SDN - Software Defined Networking
- FaaS - Function as a Service
- Netzwerk-Komponenten
- Grundlagen Netzwerktechnik
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