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Thereminimax(R)

07.04.2014,
23:13
(editiert von Thereminimax
am 07.04.2014 um 23:23)
 

Brummsiebungsschaltung (Schaltungstechnik)

Vor einiger Zeit wurde auf ELKO eine elektronische Brummsiebungs-Schaltung vorgestellt, die ich sehr interessant fand und gleich unter LTSpice ausprobiert habe. Dort funktionierte sie phantastisch. Da ich für mein neues Theremin sehr gut geglättete Betriebsspannungen brauche, entwickelte ich dafür ein Mini-Platinchen. Als PNP-Transistor wählte ich den 2N5194, der bis zu 4 A leisten kann und als Treiber den BC547B.

Die frisch bestückte Platine probierte ich gleich aus. Das Oszi zeigte eine schön glatte Linie, doch kaum legte ich eine Last an den Ausgang, ging etwas kaputt, und ein Riesen-Sägezahn mit ca. 4 V Amplitude brach hervor.

Beim Test war der Ausgangstransistor in Ordnung, doch der BC547B war durchgeknallt.

Weitere Versuche ergaben wüstes Brummen mit aufmodulierter Hochfrequenz. Entweder habe ich etwas falsch gemacht, oder die Schaltung hat eine prinzipielle Macke.

Anbei meine LTSpice-Schaltung. Für alle, die kein LTSpice haben, füge ich eine PDF-Version hinzu.

Grüße

Thereminimax


http://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20140407231528.asc

http://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20140407232209.pdf

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
08.04.2014,
08:39

@ Thereminimax

Brummsiebungsschaltung

Hallo Thereminimax

» Vor einiger Zeit wurde auf ELKO eine elektronische Brummsiebungs-Schaltung
» vorgestellt,

Dieser Elektronik-Minikurs ist von mir.

Es ist immer sehr vorteilhaft, wenn man auch gleich die Quelle angibt:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/lnpowsup.htm
Und hier gleich die Schaltung worum es geht:

(Die Baulteilliste befindet sich weiter unten.)

Das nennt man "gut vorbereitet", man liest diese Vorgehensweise in "7 Tipps für Fragesteller" gleich bevor man beginnt mit dem Schreiben des Postings. Da haben alle im Forum den Vorteil, dass man ohne Suchen gleich mit dem Helfen beginnen kann und der Fragesteller bekommt schneller Antworten. Ich danke Dir schon jetzt bestens für Dein Verständnis. :-D

Kommen wir zur Sache...

http://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20140407232209.pdf

» die ich sehr interessant fand und gleich unter LTSpice
» ausprobiert habe. Dort funktionierte sie phantastisch. Da ich für mein
» neues Theremin sehr gut geglättete Betriebsspannungen brauche, entwickelte
» ich dafür ein Mini-Platinchen. Als PNP-Transistor wählte ich den 2N5194,
» der bis zu 4 A leisten kann und als Treiber den BC547B.

Das kann ich mir gut vorstellen. Schau Dir meine Schaltung an. Es geht dort um einen maximalen Ausgangstrom von 3 A und beide Transistoren sind bewusst überdimensioniert, was Kollektorstrom und Verlustleistung betrifft.

Du musst bei Q1 einen relativ niedrigen Verstaerkungsfaktor (ß) ansetzen, weil es um eine stets niedrige Kollektor-Emitter-Spannung geht. Und so kann Q2 ganz schnell überfordert werden. Zum Beispiel erst recht, wenn man eine Schaltung mit einem zusaetzlichen höherkapazitiven Elko anschliesst.

» Die frisch bestückte Platine probierte ich gleich aus. Das Oszi zeigte eine
» schön glatte Linie, doch kaum legte ich eine Last an den Ausgang, ging
» etwas kaputt, und ein Riesen-Sägezahn mit ca. 4 V Amplitude brach hervor.
»
» Beim Test war der Ausgangstransistor in Ordnung, doch der BC547B war
» durchgeknallt.

Warum hast Du denn vor dem Erstellen eines Printes nicht erst mal einen Versuch aufgebaut. Da siehst Du, eine Simulation verraet nicht alles. Lies bitte mal das hier:

"Simulieren und Experimentieren, ein Vorwort von Jochen Zilg"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/vorwort.htm

» Weitere Versuche ergaben wüstes Brummen mit aufmodulierter Hochfrequenz.
» Entweder habe ich etwas falsch gemacht, oder die Schaltung hat eine
» prinzipielle Macke.

Ja, wie oben beschrieben.

» Anbei meine LTSpice-Schaltung. Für alle, die kein LTSpice haben, füge ich
» eine PDF-Version hinzu.

Sehr gut danke, weil nur damit kann ich was anfangen. Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Noch was. Diese Minikurse sind keine Bastelanleitungen. Es sind Praxis-Workshops. Man kann dann eine Schaltung 1:1 kopieren, wenn man die vorliegende Dimensionierung benutzt, weil diese ist durch den praktischen Einsatz unter den beschriebenen Bedingungen geprüft. Ändert man die Dimensionierung muss man selber so viel von der Elektronik verstehen um genau zu wissen was man tut. So etwas liest man in der Kurzform auf der Indexseite:

http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/index.htm

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Jogi(R)

Da,
09.04.2014,
12:51

@ Thereminimax

Brummsiebungsschaltung

Das ist ein Paradebeispiel wie verlassen Leute dastehen die sich nur noch oder überhaupt auf (bäh) Simulationsbasis bewegen. Beim Probeaufbau auf Steckboard oder ein Stückchen Rasterplatte wäre sofort alles klar gewesen.

Wo es um viel Leistung und/oder hohe Ströme geht, ist außerdem das Kleinsignal-Verhalten von Transistoren nicht mehr gegeben, es muß also fast zwangsläufig in Stink und Knall aufgehen, wenn man nicht ganz andere Aspekte einfließen lässt.

Ich sehe bei dem Schaltbild auch überhaupt gar keinen Sinn in einem Vorregler, ob der Regler Restbrumm mit weg regeln muß oder nicht ist ihm egal. Hochstrom-/Hochspannungs-Schaltungen sind außerdem üblicherweise schon aus der Sache selber heraus nicht so empfindlich auf Brumm-Erscheinungen wie Kleinstsignal-/Kleinststrom-Schaltungen wie bspw. ein Mikrofonvorverstärker.

Ergo ist es doppelt zu überlegen ob man eine Brummfalle überhaupt benötigt und wenn ja dann ob man sie nicht sinnreicher am Zielort der Störung einsetzt als ganz vorne wo der Brumm eh nicht die Funktion beeinträchtigt. Nachsiebung hinter dem Regler ist nicht ganz unüblich, denn wo Brumm stört stört normalerweise auch Rauschen und das ist dem Dreibein-Regler ja bekanntlich nicht ganz fremd. Der beste Platz ist oft eh die Senke direkt am Ort (Leitungsweg mit als Vorwiderstand).
Man sieht hier aber wieder gut, so unkonkret kann es auch nur verwaschen behandelt werden. So könnte ich mir bestens das Wirksystem Gyrator vorstellen, das geht auch mit nur einem Leistungstransistor, also low(er)drop.

--
Gruß Jogi - Es ist bereits alles gesagt, nur noch nicht von Jedem.

geralds(R)

Homepage E-Mail

Wien, AT,
09.04.2014,
13:06

@ Thereminimax

Brummsiebungsschaltung

» Vor einiger Zeit wurde auf ELKO eine elektronische Brummsiebungs-Schaltung
» vorgestellt, die ich sehr interessant fand und gleich unter LTSpice
» ausprobiert habe. Dort funktionierte sie phantastisch. Da ich für mein
» neues Theremin sehr gut geglättete Betriebsspannungen brauche, entwickelte
» ich dafür ein Mini-Platinchen. Als PNP-Transistor wählte ich den 2N5194,
» der bis zu 4 A leisten kann und als Treiber den BC547B.
»
» Die frisch bestückte Platine probierte ich gleich aus. Das Oszi zeigte eine
» schön glatte Linie, doch kaum legte ich eine Last an den Ausgang, ging
» etwas kaputt, und ein Riesen-Sägezahn mit ca. 4 V Amplitude brach hervor.
»
» Beim Test war der Ausgangstransistor in Ordnung, doch der BC547B war
» durchgeknallt.
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» Weitere Versuche ergaben wüstes Brummen mit aufmodulierter Hochfrequenz.
» Entweder habe ich etwas falsch gemacht, oder die Schaltung hat eine
» prinzipielle Macke.
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» Anbei meine LTSpice-Schaltung. Für alle, die kein LTSpice haben, füge ich
» eine PDF-Version hinzu.
»
» Grüße
»
» Thereminimax
»
»
» http://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20140407231528.asc
»
» http://www.elektronik-kompendium.de/forum/upload/20140407232209.pdf

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Einzel_Transi_Filter, oder zwei Leistungstransis.
Der Kleine muss mindestens ein BD Typ, angepasst an den 2N Typ, werden. Und low-Drop's sowieso.

Gerald
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...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! :wink: Feigling!"