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Linear-CMOS-Opamps, moderner als LM324/LM358 (Elektronik)

verfasst von Thomas Schaerer  E-Mail, 21.12.2006, 18:57 Uhr

Liebe ELKO-Freunde!

Morgen ist fuer viele der letzte Arbeitstag im alten Jahr und dafuer gibt es noch ein kleines Posting zu einem interessanten Thema...

Praktisch jeder kennt die beiden im Subjekt angedeuteten bipolaren Opamps. LM324 ist ein Quad-Opamp und LM358 ein Dual-Opamp. Beide haben die selbe Schaltung pro Opamp.

Diese Opamps zeichnen sich aus, dass sie bezogen auf die Gleichtakteingangsspannung Single-Supply-Opamps sind. Man kann die Eingaenge bis hinunter auf den GND-Pegel ansteuern, wenn die Speisung zwischen +Ub und GND (Single-Supply) erfolgt. Bis auf +Ub kann man die Eingaenge allerdings nicht fahren. Und auch der Ausgang macht da nicht mit. Ist der Ausgang auch nur geringfuegig belastet, geht er nicht auf GND hinunter und schon gar nicht auf +Ub. Um dies zu erkennen, muss man im Datenblatt die interne Schaltung etwas studieren und es wird einem klar warum dies so ist.

Wenn es genuegt Opamps nur mit maximal +15 VDC (oder maximal +/-7.5 VDC) zu speisen, lohnt es sich mal die Linear-CMOS-Opamp-Familie von Texas-Instruments kennen zu lernen. Die gibt es auch schon seit etwas 20 Jahren, ehrlich! Es gibt Single-, Dual- und Quad-Opamps und es gibt dabei Klassen im Lowpower- Mediumpower und Normalpower-Mode, wobei diese Opamps dann auch unterschiedlich schnell sind und ebenfalls abhaengig von diesen Unterschieden unterschiedlich stark rauschen. Das gehoert halt dazu... :-P

Welchen Vorteil haben diese LinCMOS-Opamps gegenueber LM358 oder LM324?

Sie haben viel hoehere Eingangswiderstande, weil CMOS. Sie haben die bessere Endstufe und haben dadurch viel weniger Verzerrungen im Amplituden-Nulldurchgang bei schon mittleren Audiofrequenzen. Da ist der LM358/LM324 etwa gar kein Held! Bei LinCMOS kann man ebensfalls eingangsseitig bis auf GND hinunter (Speisung +Ub und GND), aber der Ausgang kann das auch!!! Ja, er kann echt bis auf GND hinunter, was fuer viele Anwendungen wichtig sein kann. Der LM324/LM358 kann dies, wie gesagt nicht. +Ub koennen die Eingaenge und der Ausgang des LinCMOS-Opamp ebenfalls nicht erreichen.

So ich denke, es ist jetzt Zeit, dass ihr mal das Datenblatt anschaut und Euch ein wenig vertieft:
http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/tlc271.html
http://www.ortodoxism.ro/datasheets/texasinstruments/tlc271.pdf
http://www.ortodoxism.ro/datasheets/texasinstruments/tlc272.pdf
http://www.ortodoxism.ro/datasheets/texasinstruments/tlc274.pdf

Es gibt wie gesagt Medium-Power. Es hat ein M zwischen 27 und der folgenden Zahl, also z.B. 27M4. Das selbe fuer Lowpower mit L fuer z.B. 27L4.

Beim TLC271 ist das anders. Dieser hat einen Eingang mit dem man die Leistung per drei Spannungswerte definieren kann. Nachsehen im Datenblatt!

Es gibt von mir auch Elektronik-Minikurse wo LinCMOS-Opamps zum Einsatz kommen:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/wstern.htm
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/vco.htm
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/tvoff.htm

Ich wünsche allseits schoene Festttage und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!

Gruss
Thomas :-) :-) :-)



Gesamter Thread:

Linear-CMOS-Opamps, moderner als LM324/LM358 - Thomas Schaerer, 21.12.2006, 18:57 (Elektronik)
Opamps: Ergänzung - Harald Wilhelms, 22.12.2006, 09:23
Opamps: Ergänzung - Thomas Schaerer, 22.12.2006, 09:59
Opamps: Ergänzung - Harald Wilhelms, 22.12.2006, 10:53
NEXUS-Opamp und das MOSFET-Ritual :-) - Thomas Schaerer, 22.12.2006, 11:20
NEXUS-Opamp und das MOSFET-Ritual :-) - Harald Wilhelms, 22.12.2006, 13:28
NEXUS-Opamp und das MOSFET-Ritual :-) - Thomas Schaerer, 22.12.2006, 14:01
NEXUS-Opamp :-) - Thomas Schaerer, 22.12.2006, 14:48
NEXUS-Opamp :-) - Onra, 24.12.2006, 01:40
Linear-CMOS-Opamps, moderner als LM324/LM358 - hws(R), 25.12.2006, 12:18
*honig_ums_maul_schmier* - Thomas Schaerer, 29.12.2006, 14:39
*honig_ums_maul_schmier* - hws(R), 30.12.2006, 17:42