Pimoroni Presto (RP2350)
Der Presto von Pimoroni ist ein Display mit Touchscreen und dem programmierbaren Mikrocontroller RP2350 in einem stabilen Standfuß. Auf der Rückseite befindet sich eine Platine mit dem Mikrocontroller, einem WLAN-Chip, mehreren RGB-LEDs und einem Piezo-Lautsprecher.
Im Prinzip handelt es sich um ein Mikrocontroller-Board mit einem berührungsempfindlichen Display in einem metallischen Ständer.
Der Presto eignet sich somit für die Entwicklung von Info-Anwendungen und interaktiven Steuerungen. Zu berücksichtigen ist nur, dass die Platine auf der Rückseite offen liegt und keine Abdeckung hat. Außerdem ist der USB-C-Anschluss seitlich herausgeführt, was optisch unschön wirkt. Für professionelle Anwendungen ist der Presto von Pimoroni also weniger gut geeignet.
Im Auslieferungszustand ist der Presto mit MicroPython und einigen Anwendungsbeispielen ausgestattet, die sich nach dem Anschließen der Stromversorgung über den USB-C ausprobieren lassen.
Hardware, Schnittstellen und Anschlüsse
- Display: 4 Zoll großes IPS-LCD-Touchscreen mit 480 x 480 Pixeln
- Mikrocontroller: RP2350B
- 16 MByte QSPI-Flash-Speicher
- 8 MByte PSRAM
- WLAN: IEEE 802.11 b/g/n
- Bluetooth
- mehrere RGB-LEDs (Neopixel-kompatibel)
- Piezo-Lautsprecher
- MicroSD-Kartenslot
- USB-C: Stromversorgung und Programmierung
- 2 Taster: Reset and Bootsel
- 1 x Qwiic/STEMMA QT-Steckverbindung
- 1 x 2-pin JST-PH-Steckverbindung für Batterie (3,0 bis 5,5 Volt)
Inbetriebnahme
Um den Presto in Betrieb zu nehmen, muss er nur über den USB-C mit Strom versorgt werden. Auf dem Presto ist die MicroPython-Firmware mit vorinstallierten Beispielen zum Ausprobieren drauf. Beim Starten werden die Beispiele als Symbol-Karussell angezeigt. Durch Wischen lässt sich im Karussell navigieren und durch Tippen auf das Symbol starten. Durch Drücken des RESET-Tasters auf der Rückseite wird der Presto erneut gestartet und das Menü erneut angezeigt.
Programmieren mit MicroPython
Der Presto kann mit C/C++ oder MicroPython programmiert werden. Für MicroPython gibt es viele fertige Anwendungsbeispiele, die die Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten zeigen.
Stromversorgung und Stromverbrauch
Die Stromversorgung erfolgt wahlweise über einen Batterie-Anschluss mit maximal 5,5 Volt oder den USB-C auf der Rückseite.
Der gemessene Stromverbrauch lag bei einer Spannung von 5,25 Volt bei maximal 255 mA und im Mittel bei 225 mA.
Fazit
Wenn man ein Mikrocontroller-Board kauft und nur zum Experimentieren verwenden möchte, dann macht man sich weniger Gedanken um das Drumherum. Wenn es um eine konkrete Anwendung geht, dann muss man schon eine Idee für ein Gehäuse haben oder es ist klar wo es eingebaut wird.
Das schöne am Presto ist, dass man ein System erhält, bei dem man nicht noch ein Gehäuse- oder nach einer Einbaulösung suchen muss. Hier ist ein Touchscreen zum Darstellen und Bedienen schon dabei und sollte eine zentrale Rolle spielen. Das beste dabei ist, der Ständer ist stabil und kippt auch dann nicht um, wenn man auf dem Display tippt und wischt. Die umfangreiche Software-Unterstützung und integriertes WLAN runden das Gesamtsystem ab.
Allerdings hat der Presto ein paar Ecken und Kanten mit denen man sich rumschlagen muss. So zwingt der Touchscreen dazu, eine bedienbare Benutzeroberfläche zu gestalten. Es gibt dazu in den Anwendungsbeispiele vieles was man übernehmen kann. Trotzdem sieht man sich gezwungen, sich mit der Logik von Darstellung und Auswertung von Bedienelementen zu befassen. Ein Beispiel: Bei einer auf dem Touchscreen-Oberfläche dargestellten Schaltfläche erwartet der normale Nutzer ein optisches Feedback bei Berührung. Das erfolgt nicht automatisch. Das muss man selber programmieren.
Desweiteren ist man, was die Nutzung der Hardware angeht, auf die Firmware des Herstellers angewiesen. Es ist nicht möglich Teile davon auszutauschen.
Weitere verwandte Themen:
- Raspberry Pi Pico 2 W (RP2350)
- Raspberry Pi Pico: Alternativen
- Waveshare RP2040-Zero
- Pimoroni PGA2350 (RP2350)
Frag Elektronik-Kompendium.de
Hardware-nahes Programmieren mit dem Raspberry Pi Pico und MicroPython
Das Elektronik-Set Pico Edition ist ein Bauteile-Sortiment mit Anleitung zum Experimentieren und Programmieren mit MicroPython.
- LED: Einschalten, ausschalten, blinken und Helligkeit steuern
- Taster: Entprellen und Zustände anzeigen
- LED mit Taster einschalten und ausschalten
- Ampel- und Lauflicht-Steuerung
- Elektronischer Würfel
- Eigene Steuerungen programmieren
Online-Workshop: Programmieren mit dem Raspberry Pi Pico
Gemeinsam mit anderen und unter Anleitung experimentieren? Wir bieten unterschiedliche Online-Workshops zum Raspberry Pi Pico und MicroPython an. Einführung in die Programmierung, Sensoren programmieren und kalibrieren, sowie Internet of Things und Smart Home über WLAN und MQTT.
Besuchen Sie unser fast monatlich stattfindendes Online-Meeting PicoTalk und lernen Sie uns kennen. Die Teilnahme ist kostenfrei.