Cloud Gaming

Cloud Gaming

Cloud Gaming ist Gaming ohne Gaming-PC oder Spielkonsole. Statt auf der eigenen Hardware laufen die Spiele auf Servern in einem Rechenzentrum (Cloud). Die eigene Hardware ist lediglich für das Anzeigen eines Videostreams und Übermitteln der Steuerbefehle zuständig. Die Maus-, Controller- oder Tastaturbefehle werden über das Internet an die Cloud geschickt, von der ein Videostream zurückkommt. Zum Empfang des Videostreams braucht man keinen leistungsstarken PC und auch keine Konsole. Es genügt ein Gerät mit Internet-Zugang und der Möglichkeit einen Videostream anzuzeigen. Dafür reicht ein altes Notebooks, Smartphone, Tablet oder auch nur ein Smart-TV.

Cloud-Gaming-Plattformen und -Anbieter (Stand: Ende 2022)

  • Playstation Now (Sony)
  • Shadow
  • GeForce Now (Nvidia)
  • Xbox Cloud Gaming (Microsoft)
  • Luna (Amazon)
  • Stadia (Google), eingestellt

System-Unterschiede

Die Unterschiede reichen von einem frei bespielbaren Windows-PC in der Cloud, bis hin zu Plattformen, die nur bestimmte Spiele unterstützen. Das bedeutet, teilweise muss man die Spiele erst noch kaufen, oder man kann bereits gekaufte Spiele mitbringen, oder erwirbt ein Abo mit dem Zugriff auf eine frei spielbare Spiele-Bibliothek. Entsprechend unterschiedlich sind die Plattformen und Abrechnungsverfahren.

Bei Xbox Cloud Gaming und GeForce Now werden einfach die Spiele gestreamt, die man ohnehin schon auf Steam und Co. besitzt. Im Gegensatz dazu das Google-Modell, das sich als zentralisierte Plattform verstanden hat, auf der die Spiele erworben werden mussten. Spiele, die man schon hat mussten nochmal erworben werden. Das könnte der Grund gewesen sein, warum die Plattform sich nicht durchsetzen konnte.

Unterschied: Auflösung

  • 720p (SD)
  • 1080p (Full HD)
  • 2160p (Ultra HD, 4K)

Probleme

  1. Internet-Anbindung
  2. Latenz der Verbingung
  3. Lokales Netzwerk

Problem 1: Internet-Anbindung

Voraussetzung für funktionierendes Cloud Gaming ist eine schnelle und vor alle stabile Internet-Verbindung. Schon bei einer Mindestgeschwindigkeit von 10 MBit/s reicht das nur für eine 720p-Auflösung. Für 1080p muss es mindestens 15 besser 25 MBit/s sein. Erst ab 35 MBit/s ist dann 4K möglich.

Das Problem ist aber nicht nur die reine Geschwindigkeit, sondern vor allem die Stabilität bzw. die Verfügbarkeit dieser Geschwindigkeit. Schwankt die Geschwindigkeit, ist flüssiges Spielen nicht möglich. Anders als beim reinem Videostreaming von TV-Inhalten und Filmen kann man beim Cloud Gaming nicht einige Sekunden oder sogar Minuten Videodaten vorab zwischenspeichern. Denn die Interaktion des Nutzers und das Spielgeschehen erzeugt laufend einen neuen Videostream.

Problem 2: Latenz

Der größte Knackpunkt beim Cloud Gaming ist die Latenz. Das ist die Verzögerung zwischen einer Eingabe mit einem Controller und der auf dem Bildschirm sichtbaren Reaktion. Im Vergleich zu einem lokal laufenden Spiel addiert sich zwischen 50 bis 100 Millisekunden dazu. Das ist nicht dramatisch, denn auch beim lokalen Spielen kommt es an verschiedenen Stellen zu Verzögerungen.

  • Spiele-Controller und Schnittstellen (Maus, Tastatur, Gamepad, ...)
  • Verarbeitung durch die CPU und GPU
  • Darstellung auf dem Bildschirm

Problem 3: Lokales Netzwerk

Prinzip-bedingt braucht der Client für das Cloud Gaming eine Verbindung zum Internet. Hierfür wird der Gaming-Client in der Regel mit einem lokalen Netzwerk verbunden. Im Privatbereich ist das typischerweise ein WLAN. Leider addiert sich durch das WLAN eine nicht unerhebliche Latenz hinzu, weshalb eine Kabelverbindung per Ethernet zum Internet-Zugangs-Router unumgänglich ist.

Fazit

Ganz klar, Cloud Gaming gehört die Zukunft. Aber, eine stabile Internetverbindung mit mindestens 40 MBit/s ist ein Muss. Mit weniger wird man keinen Spass haben. Und auch nicht alle Spiele-Genres sind für Cloud Gaming geeignet. Ego-Shooter, zum Beispiel. Unproblematisch sind Spiele, bei denen es nicht auf jede Millisekunde Reaktionszeit ankommt.

Zukunftsaussichten

Wenn zukünftig die Spiele-Entwickler nicht mehr auf die individuellen Hardware der Nutzer Rücksicht nehmen müssen, wie es bereits bei den Spielekonsolen der Fall ist, dann wären mehr Entwicklungsressourcen frei und neue Spielekonzepte denkbar.

Um gegen schlechte Bildqualität und mehrsekündige Verzögerungen vorzugehen, gibt es bereits Negativlatenz-Konzepte, bei denen eine KI Nutzereingaben voraussagt oder unveränderte Bildteile nicht erneut übertragen werden.

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