Kopierschutzkette

Die Kopierschutzkette stellt sicher, dass auf dem gesamten Weg vom Speichermedium über das Abspielgerät, bis hin zum Monitor, die Inhalte verschlüsselt sind und es an keiner Stelle möglich ist, die Daten unverschlüsselt auszulesen und zu kopieren. In einer geschlossenen Kopierschutzkette bestimmt der Anbieter der Inhalte, was der Nutzer mit den Inhalten anstellen darf.
Nach den Vorstellungen der Filmindustrie muss der komplette Verarbeitungsweg von HD-Filmmaterial verschlüsselt sein. Bei diesem Vorgehen haben sich die Hardware-Hersteller der Computer-Industrie von der Filmindustrie breitschlagen lassen. Die Computer-Industrie geht davon aus, dass die Konvergenz von Computer und Unterhaltungselektronik weiter voranschreiten wird. Um auf einer solchen Plattform Inhalte abspielen zu können, müssen natürlich die Wünsche der Anbieter, vornehmlich auch der Filmindustrie, Genüge geleistet werden.
Nicht nur die Unterhaltungselektronik soll ein geschlossenes System werden. Die gleiche Entwicklung steht dem PC bevor. Eine geschlossene Kopierschutzkette bedeutet, dass das System auf dem die Inhalte gespeichert und abgespielt werden können geschlossen sein muss. Der Zugang zu HD-Filmen ist weitreichend gesichert. Nicht nur das Abspielgerät, sondern auch die Verbindungen und Geräte zur Anzeige bzw. Ausgabe sind verschlüsselt. Dazu gehören Grafikkarten und Monitore, die zu jedem Computer dazugehören.
Mit der Einführung von AACS ist das Ende vom Abspielen von unverschlüsselten analogen Signalen/Videos gekommen. Dem Wunsch der Filmindustrie folgend wird es das ab 2013 nicht mehr geben.

Beschreibung der Kopierschutzkette

Beschreibung der Kopierschutzkette

AACS - Advanced Access Content System

AACS stellt sicher, dass die Daten nur von verschlüsselten und originalen Speichermedien auf verschlüsselten Abspielgeräten und von einer gesicherten Abspielsoftware entschlüsselt werden können.

COPP - Certified Output Protection Protocol

COPP (Certified Output Protection Protocol) sorgt für die gesicherte Weiterleitung von der Abspielsoftware zur Grafikkarte. Die Grafikkarte teilt der Abspielsoftware mit, welche Anschlüsse sie nach außen zur Verfügung stellt. Der Rechteinhaber an den Daten kann festlegen, auf welchen Anschlüssen bis zu welcher Auflösung die Daten ausgegeben werden dürfen. Der Anbieter kann zum Beispiel auch festlegen, ob von den Daten Kopien angefertigt werden dürfen.
Jede Grafikkarte kann mit einem Treiber mit COPP nachgerüstet werden.

HDCP - High Bandwidth Digital Content Protection

HDCP (High Bandwidth Digital Content Protection) ist das Verschlüsselungsverfahren für die Verbindung zwischen Grafikkarte und Monitor. Es handelt sich dabei in der Regel um die HDMI-Schnittstelle, die für Geräte aus der Unterhaltungselektronik verwendet wird. Im PC-Umfeld wird die DVI-Schnittstelle verwendet.
Wer auf einem Computer HD-Filme ansehen will, der muss darauf achten, dass bei der Anschaffung nicht nur das entsprechende Laufwerk (Blu-ray oder HD-DVD), sondern auch Grafikkarte und Monitor HDCP unterstützen.

VEIL - Video Encoded Invisible Light Technology

VEIL (Video Encoded Invisible Light Technology) verhindert die Aufnahme von HD-Filmen auf Camcordern und Recordern. Durch VEIL wird ein für das Auge unsichtbares Wasserzeichen in das Videosignal eingespeist, das von Camcordern und Recordern erkannt wird und verhindern soll, dass HD-Filmmaterial von einem Bildschirm abgefilmt werden kann. Camcorder und Recoder verweigern die Arbeit, wenn ein solches Videosignal verarbeitet werden soll. Die Integration der VEIL-Erkennung in die Aufnahmegeräte wird vorausgesetzt.
In den USA gibt es einen Gesetzentwurf, der die Integration von VEIL in Camcordern und Recordern vorschreibt, sowie Geräte, die Videosignale von VEIL bereinigen verboten werden.

Fazit

Die Einführung eines geschlossenen Computersystems würde zu enormen Flaschenhälsen bei den Schnittstellen führen. Neue technische Innovationen würden nur mit erheblicher Verspätung und sehr teuer auf den Markt kommen, weil erst die Mechanismen integriert werden müssten, die dafür sorgen, dass die geschlossene Kopierschutzkette erhalten bleibt.
Ob sich ein geschlossenes System durchsetzt, entscheiden die Anwender. Wenn die Anwender die geschlossene Kopierschutzkette und das DRM akzeptieren, dann landen nur noch geschützte Hardware-Komponenten auf dem Markt. Das würde die Entwicklung der PC-Architektur entscheidend beeinflussen.
Die Inhalteanbieter, darunter die Filmindustrie, Anbieter von Computerspielen und Online-Diensten, würden die Kontrolle über jede Art von Software und Inhalt übernehmen. Der PC wäre dann genauso ein geschlossenes System, wie es die XBox und die Playstation jetzt schon sind. Auf diesen Geräten darf der Kunde nur das tun, was Microsoft bzw. Sony erlauben.

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