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Halbleiter(Diode, Transistor) (Bauelemente)

verfasst von Patrick Schnabel(R) E-Mail, 20.04.2014, 10:19 Uhr

» Also, ich fasse das ganze nochmals Zusammen:
»
» Wir haben 2 Siliziumkristalle vor uns und wollen eine Diode bauen. Dazu
» brauchen wir einen n-Leiter und einen p-Leiter.

Ja.


» n-Leiter:
» Um diesen zu Erzeugen nehmen wir einen Siliziumkristall her und dotieren
» ihn mit z.B. Arsen. Das Resultat ist dann ein n-Leiter, der folgendermaßen
» aussieht(linkes Bild):
»
» Pro Donator(Arsenatom) bleibt ein freies Elektron im Siliziumgitter
» übrig.(habe ich das so richtig gesagt: "es bleibt im si-gitter übrig"?)

Ja.


» p-Leiter:
» Um diesen zu erzeugen nehmen wir den zweiten Siliziumkristall her und
» dotieren ihn mit z.B. Bor. Das Resultat ist dann ein p-LEiter, der
» folgendermaßen aussieht: Rechtes Bild oben.
» Pro Akzeptator(Boratom) ensteht eine Fehlstelle(Loch).

Ja.


» PN-Übergang:
» Wenn man nun p-Leiter und n-Leiter zusammenfügt, wandern(durch Wärme) die
» freien Elektronen(nahe der Grenze) vom Arsenatom(von der n-Zone) in die
» p-Zone. Diese Elektronen rekombinieren(also "gehen" in das Loch) dann mit
» einem Loch in der p-Zone. In der p-Zone ist nun ein neg. Ion(Elektron) und
» in der n-Zone nun ein pos. Ion(Loch), da das Elektron ja von der n-Zone in
» die p-Zone gewandert ist.

Soweit ok. Nur der Hinweis, ein Ion ist kein Loch, sondern ein Atom, dass ein Elektron zu viel oder zu wenig hat.
Mehr:
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0110271.htm


» Dabei entsteht ein elektrisches Feld. Dieses "wandern" der Elektronen wird
» auch Ladungsdiffusion genannt,

Nein, Ladungsträgerdiffusion. Es wandern keine Ladungen, sondern Ladungsträger.


» diese hört erst auf, wenn das elektr. Feld
» so groß ist, dass es der Wärme entgegenwirken kann.

Es geht nicht um die Wärme, sondern um Wärmeschwingungen oder auch Wärmeenergie.


» Und der
» Potentialunterschied zwischen Anode und Kathode ist immer 0.7V,

Abhängig vom Halbleitermaterial. Germanium hat ca. 0,3 V.


» egal wie
» groß das elektr. Feld ist. Man spricht hier auch von Schwellspannung, oder
» Diffusionsspannung. ---> Es kommen ohne anlegen von äußere Spannung keine
» weiteren Elektronen von der n-Zone in die p-Zone, da eben diese
» "Sperrschicht" entstanden ist.

Ja.


» Anlegen von äußerer Spannung:
» Durchlassbetrieb:
» Spannungsquelle wird angeschlossen. +Pol an die p-Zone und -Pol an die
» n-Zone. Die Sperrschicht wird abgebaut mit zunehmender Spannung. Ab 0,7V
» Schwellenspannung ist die Diode leitend --> Der Strom steigt an. Also immer
» mehr Elektronen wandern in die p-Zone und Löcher entstehen in der n-Zone
» und verschwinden in der p-Zone(nach dem Prinzip des PN-Übergangs). Löcher
» werden hier vom Pluspol abgestoßen und Elektronen von Minuspol.
» Nun kann ein Strom vom Pluspol bis zum Minuspol fließen, da Sperrschicht
» weg ist.

Ja.


» Sperrbetrieb:
» Spannungsquelle wird angeschlossen. +Pol an die n-Zone und -Pol an die
» p-Zone. Die Sperrschicht wird hier verbreitet, also das elektrische Feld
» wird breiter bzw. die Potentialschwelle. Weil die Löcher in der p-Zone von
» Minuspol und die Elektronen vom Pluspol angezogen werden --> Sie werden
» nach außen gedrängt und somit wird die Sperrschicht größer. Der Strom, der
» von der Spannungsquelle kommt kann nicht fließen, da er diese Sperrschicht
» nicht durchdringen kann.

Ja.


» Hier noch ein paar Fragen zum oben geschriebenen Text:
» Zum PN-Übergang bzw. Dotierung: Wie kann ein freies Elektron ein Loch
» hinterlassen?

Es ist wie ein freier Platz in einem Bus. Der Bus wäre vollständig besetzt, wenn auch der Platz belegt wäre. So ist es mit den Atomen. Sie haben eine festgelegte Anzahl von Elektronen. Fehlt irgendwo eines, dann bezeichnet man das als Loch. Damit ist gemeint, dass jederzeit ein freies Atom dort hinein gelangen kann.


» Was sind die Schwarzen Punkte auf dem Bild? Sind das
» Elektronen?

Ja.

» Und warum hat das freie Elektron auf der linken Seiten einen
» verbunden Strich?

Das soll andeute, dass es zum Arsen-Atom gehört.


» Also ich meine freie Elektronen sind doch an nichts gebunden, oder doch??

Sie suchen sich ein Loch.

» Ich verstehe den Sinn nicht, auch wenn ich mir die ganzen Links über
» Dotierung etc. auf EK durchgelesen habe. Wie sieht das genau aus?

Wandernde Elektronen sind dass, was wir elektrischen Strom nennen.


» Wird da nun einfach ein Donator bzw. Akzeptatoratom in ein Silizumgitter
» einbebunden und nicht mit einem Siliziumatom ersetzt? Also einfach irgendwo
» mitten drinn so ein Donatr bzw. Akzeptatoratom reintun und dann hat man
» entweder ein freies Elektron(bei donator) oder ein Loch bei Akzeptator.
»
» Aber warum machen die Elektronen vom Silizium nichts? Sind die
» festgebunden?

Ja.

Damit ein Strom fließen kann, braucht es freie Ladungsträger. Zum Beispiel Elektronen. Und Silizium hat keine freien Ladungsträger. Erst mit der Verunreinigung durch Akzeptor (nicht Akzeptator) und Donator macht man Silizium zum Leiter oder besser gesagt zum Halbleiter.


» p-Leitung Spannung anlegen:
» "Schließt man eine Stromquelle an den p-Leiter an, so fließen Elektronen
» vom Minus-Pol in den p-Leiter und rekombinieren mit den Löchern. Der
» Plus-Pol entzieht nun dem p-Leiter wieder die Elektronen. Es fließt ein
» Löcherstrom von Plus nach Minus."
»
» Naja Elektronen kommen ja aus der Quelle und diese werden vom p-Leiter
» angezogen? Und dann gehen sie in die Löcher rein --> es entstehen
» Elektronen, die aber dann wieder vom Pluspol angezogen werden. --> Also ist
» es ein Löcherstrom vom Pluspol zum Minuspol. Da die Elektronen am nähesten
» des Pluspols als erstes entzogen werden und dann immer weiter nach Links
» geht. Richtig?

Ja.


» n-Leitung Spannung anlegen:
» Naja das ist ja komisch. Wohin sollen die Elektronen gehen, die aus der
» Quelle kommen? Oben ist es ja leicht, aber hier verstehe ich es nicht.

Weil da die Sperrschicht ist. Hast Du doch oben schon selber geschrieben.

--
Gruß von Patrick

https://www.elektronik-kompendium.de/



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