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Einen ersten Schritt... (Frage zu NE555) (Elektronik)
»
» Hallo, ich habe die skizzierte Version eines Zeitschalters in einer
» 'Industrie'-Anwendung gefunden. Funktioniert ja auch so prinzipiell. Ist
» in dieser Variante nachtriggerbar, ist wohl deshalb auch so entstanden.
» Aber: Folgender Effekt tritt ein. Warum?
» Wenn ein erneuter 'Auslöseimpuls' in den letzten 10% der Aufladephase den
» Kondensator wieder entlädt, dann geht der Ausgang des 555 für (gefühlte)
» 250ms gegen LOW. Stört in dieser Anwndung eigentlich nicht, aber warum ist
» das so? Welche Erklärung gibt es dafür?
Mir fällt auf, dass Du nicht auf die ultrakurze Antwort "Schlechtes Layout." von XY reagierst? Warum nicht?
XY hat tiefgehende Kenntnisse in der Schaltungstechnik. Auch wenn er nur ultrakurze Antworten gibt, es steckt sehr oft was dahinter und es lohnt sich z.B. in dieser Situation nachzufragen, wie oder was er mit "Schlechtes Layout." meint.
Jedenfalls könnte darin die Antwort liegen. Je höher die Spannung am 100µF-Kondensator ansteigt, um so grösser wird die Wahrscheinlichkeit der erwähnten Fehltriggerung. Soviel ist klar. Also kann man schon mal beginnen die Störquelle einzukreisen...
Wenn der 100µF über 33 Ohm entladen wird, fliesst sehr kurzzeitig ein recht hoher Strom zwischen Emitter des NPN und Kathode des 100µF. Wenn diese Verbindung auf der Leiterplatte ziemlich dünn ist, entsteht über dessen Widerstand ein Spannungsimpuls. Dessen allfällige Rückwirkung auf die Betriebsspannung der Schaltung sehe ich noch nicht, was aber auch damit zu tun hat, dass der Basis-Vorwiderstand zum NPN unbekannt ist.
Über die Art der Speisung ist auch nichts bekannt und darauf kommt es sehr an.
Mach doch einfach mal den Versuch und miss mit einem Oszilloskopen (ich hoffe Du hast einen) die Betriebsspannung *direkt* am NE555. Was sieht man im Augenblick der Fehltriggerung?
Und - ganz wichtig!!! Hast Du zwischen +Ub und GND direkt am IC ein Elko von gut 10 µF gelötet? Das ist auf jedenfall enorm wichtig.
Warum das so ist, erkläre ich jetzt hier nicht extra, weil dazu gibt es einen speziellen Elektronik-Minikurs, aber ein Vorgeschmack dazu bekommst Du im angehängten Bild mit:
555er-Minikurs:
"LMC555 (CMOS) im Vergleich mit NE555 (bipolar)"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/test555.htm
Es liegt an Dir, ob Du auch bereit bist Zeit zum Lesen zu investieren. Das ist jedenfalls eine bewährte Lernmethode. Es kommt dabei längst nicht nur auf das Auffinden einer gesuchten Information an. Schaltungstechnik lernen ist etwas Ganzheitliches im Sinnedavon, dass es auch auf Lernseiteneffekte ankommt. Ganz besonders hier gilt der Satz, dass auch der Weg das Ziel ist (Aha-Effekte auf dem Weg zum eigentlichen Ziel). Dies einfach mal am Rande erwähnt in der auch noch so hektischen Zeit...
Das zugehörige Kapitel heisst "Zu grosse Stromimpulse auf der Speiseleitung".
So, ich bin also zunächst interessiert, was Du beim Störeffekt auf der Speiseleitung misst...
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Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9
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