Forum

Einloggen | Registrieren | RSS  

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
10.08.2017,
18:53
(editiert von Sel
am 10.08.2017 um 18:54)
 

Wie macht ihr das beim Basteln? (Elektronik)

Hallo,

vielleicht kann ich bissel was effektiver machen, noch was lernen, deswegen meine Frage.

Ich nehme mir mein Projekt vor und versuche es erstmal zu verstehen, die Schaltung zu entwickeln und alles drumrum zu beachten. Dann suche ich mir die Bauelemente aus meiner fast unerschöpflichen Bastelkiste zusammen. Nun werden erste Änderungen in der Schaltung vorgenommen. Ist das alles soweit fertig, mache ich mir Gedanken um Kühlung der Halbleiter und Aufbau/Form (Abmessungen) des Gehäuses. Schließlich säge ich mir das Gehäuse aus Sperrholzplatten (ganz zuletzt) zurecht, das muß dann schon passen. Zu Beginn säge ich mir eine passende Lochrasterplatte und fange frei von der Leber weg an zu bestücken. Ich versuche das Projekt in Teilschritte zu zerlegen, die ich einzeln an den Strom klemmen kann um zu prüfen und um Einstellungen vorzunehmen. Und irgendwann später wird die Schaltung fertig. Was nicht bedeutet, das alles funktioniert wie ich will :-D

Das Ganze sieht dann so aus (meistens ist alles etwas unordentlicher):


Diesmal wirds das Netzteiltestgerät https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pstst1.htm :


Auf Grund meiner superschlechten Augen dauerts Löten viele Stunden und geht nur mit meiner Lupe:


Macht ihr vor dem Löten einen Test auf Steckboards? Ich habe die Erfahrung gemacht, das das nicht gut geht (Kontaktprobleme, Wackelkontakte, kein sauberer Aufbau möglich). Bei rein digitalen Schaltung klappts mit einem Steckboard allerdings prächtig. Oder erstellt ihr grundsätzlich eine ordentliche Leiterplatte, incl. Anfertigung? Im Bastelbereich halte ich sowas für eher nicht notwendig, es sei denn man will SMD verarbeiten oder es geht um hohe Frequenzen, auch bestimmte Spannungen (Isolationsabstand) erfordern sicher eine Leiterplatte. Ist Lochraster aus der Mode? Ich habe noch kein brauchbares Programm gefunden, was mir bei der Bestückung einer Lochrasterplatte wirklich helfen kann. Klar bestücke ich nicht unbedingt optimal, aber bisher gings sehr gut. Bestücke ich die Lochrasterplatte zu eng? Ich habe nämlich immer bissel Angst, das der Platz letztendlich nicht reicht. Aber wenn ich fertig bin habe ich mindestens 30% Freifläche ;-)

Also, immer raus mit den Ideen! Ich freue mich drauf.

LG Sel

bigdie(R)

16.08.2017,
20:48

@ Sel

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

» » Ich hab keinen KC bekommen und mir deshalb den Jugend & Technik Computer
» » gebaut. Mit einer handgemalten Platine.:-D
» » Der ist sogar noch vor der Wende fertig geworden, hab ihn aber nie
» » probiert, weil ich noch keinen passenden Fernseher hatte.:-(
»
» Passender Fernseher war damals ein "Junost", so ein Russending in
» Schwarz/Weiß. Aber die Tastatur war öde, diese Gummidrücker waren beizeiten
» im Eimer. Und wenn man ein Programm reinladen wollte, so verzockte sich der
» Kassettenrekorder gerne. Ein Jahr vor der Wende hatte ich sogar ein
» Diskettenlaufwerk bekommen mit genau 3 Stück BASF-Disketten vom
» Klassenfeind! Ich gebs zu, die Disketten habe ich im Betrieb geklaut, äh...
» mir geborgt. Das Laufwerk bekam ich in einem Amateurfunkladen, ich war
» einer der Glücklichen die zum richtigen Zeitpunkt im Laden waren.
»
» LG Sel
Ich hab mir erst 10 Jahre nach der Wende einen Kc85/3 bei ebay gekauft aus Ostalgiegründen:-D Da gab es schon viel Software auf CD überspielt. Aber so ein paar DDR Kassettendecks hab ich auch noch rumstehen. Aber ehrlich, nach 4 Wochen spielerei hab ich das Teil in die Ecke gestellt und da steht es bis heute.

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
16.08.2017,
19:30

@ bigdie

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

» Ich hab keinen KC bekommen und mir deshalb den Jugend & Technik Computer
» gebaut. Mit einer handgemalten Platine.:-D
» Der ist sogar noch vor der Wende fertig geworden, hab ihn aber nie
» probiert, weil ich noch keinen passenden Fernseher hatte.:-(

Passender Fernseher war damals ein "Junost", so ein Russending in Schwarz/Weiß. Aber die Tastatur war öde, diese Gummidrücker waren beizeiten im Eimer. Und wenn man ein Programm reinladen wollte, so verzockte sich der Kassettenrekorder gerne. Ein Jahr vor der Wende hatte ich sogar ein Diskettenlaufwerk bekommen mit genau 3 Stück BASF-Disketten vom Klassenfeind! Ich gebs zu, die Disketten habe ich im Betrieb geklaut, äh... mir geborgt. Das Laufwerk bekam ich in einem Amateurfunkladen, ich war einer der Glücklichen die zum richtigen Zeitpunkt im Laden waren.

LG Sel

bigdie(R)

15.08.2017,
12:31

@ Sel

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

»
» Boah, hattest du eine Rennmaschine! Meiner war ein KC85/3, der zwar
» denselben Professor hatte, aber nur mit gigantischen 1MHz Taktfrequenz. Und
» die Programme dazu wurden sogar über Rundfunk (Jugendradio auf UKW)
» verbreitet. Man mußte nur schnell genug den Kassettenrecorder startklar
» haben. Menno, das warn Zeiten!
»
» LG Sel
Ich hab keinen KC bekommen und mir deshalb den Jugend & Technik Computer gebaut. Mit einer handgemalten Platine.:-D
Der ist sogar noch vor der Wende fertig geworden, hab ihn aber nie probiert, weil ich noch keinen passenden Fernseher hatte.:-(

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
14.08.2017,
18:45

@ Mikee

Wie macht ihr das beim Basteln?

» Hier ein Bild meiner aktuellen Integrationsdichte. Auf den Rand vorn müssen
» noch Stiftleisten und Befestigungslöcher, hinten bin ich noch am Bauen.

»

Du könntest die Transistoren bissel sauberer ausrichten, die stehen ja wie Wald und Wiese! :-D :-D :-D

Nee, alle Achtung! Dichter geht echt nicht! (kriege ich mit meinen Augen nie hin)

LG Sel

simi7(R)

D Südbrandenburg,
13.08.2017,
20:47

@ Sel

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

» Boah, hattest du eine Rennmaschine! Meiner war ein KC85/3, der zwar
» denselben Professor hatte, aber nur mit gigantischen 1MHz Taktfrequenz. Und
» die Programme dazu wurden sogar über Rundfunk (Jugendradio auf UKW)
» verbreitet. Man mußte nur schnell genug den Kassettenrecorder startklar
» haben. Menno, das warn Zeiten!

Typofix Abreibefolien hatten wir doch aber auch schon.
Wenn man den Bogen einmal raus hatte ging es ganz gut.

Ich hatte einen AC1 gebaut und den Hex-Monitor (4kB) selbst getippt und gebrannt.
Das waren noch Erfolgserlebnisse!
Sogar eine Grafikkarte und eine Taktverdoppelung hatte ich meinem Schätzchen gegönnt.
Damit konnte ich während des Betriebes ohne Absturz den CPU Takt umschalten.
Machte sich gut bei den Apfelmännchen, da lag die Rechenzeit schonmal bei einigen Tagen.

Mikee

13.08.2017,
15:47

@ Sel

Wie macht ihr das beim Basteln?

Hallo Sel,

» Nicht immer erwischt man den Schmelzpunkt vom Lack. Die
» Lötstelle sieht zwar super aus, ist aber durch den Lack prächtigst
» isoliert. :-| DEN Fehler dann zu finden grenzt an Hellseherei.

Ich verzinne den Draht vorab. Eine Seite anlöten, zwei Seite durch einen Knick markieren, verzinnen, verzinnte Ecke in der Mitte durchkneifen und
zweite Seite anlöten. Dann hat man auch gleich die verzinnte erste Seite für den nächsten Draht ;-)
Lötkolben ist ein Weller mit einer 8ter Spitze (410°C), dann schmilzt der Lack definitiv.

Hier ein Bild meiner aktuellen Integrationsdichte. Auf den Rand vorn müssen noch Stiftleisten und Befestigungslöcher, hinten bin ich noch am Bauen.

Mikee

drsimon(R)

Homepage E-Mail

München,
13.08.2017,
13:49
(editiert von drsimon
am 13.08.2017 um 14:06)


@ Sel

Wie macht ihr das beim Basteln?

:-( » Hallo,
»
» vielleicht kann ich bissel was effektiver machen, noch was lernen, deswegen
» meine Frage.
»
» Ich nehme mir mein Projekt vor und versuche es erstmal zu verstehen, die
» Schaltung zu entwickeln und alles drumrum zu beachten. Dann suche ich mir
» die Bauelemente aus meiner fast unerschöpflichen Bastelkiste zusammen. Nun
» werden erste Änderungen in der Schaltung vorgenommen. Ist das alles soweit
» fertig, mache ich mir Gedanken um Kühlung der Halbleiter und Aufbau/Form
» (Abmessungen) des Gehäuses. Schließlich säge ich mir das Gehäuse aus
» Sperrholzplatten (ganz zuletzt) zurecht, das muß dann schon passen. Zu
» Beginn säge ich mir eine passende Lochrasterplatte und fange frei von der
» Leber weg an zu bestücken. Ich versuche das Projekt in Teilschritte zu
» zerlegen, die ich einzeln an den Strom klemmen kann um zu prüfen und um
» Einstellungen vorzunehmen. Und irgendwann später wird die Schaltung fertig.
» Was nicht bedeutet, das alles funktioniert wie ich will :-D
»
» Das Ganze sieht dann so aus (meistens ist alles etwas unordentlicher):
»
»
» Diesmal wirds das Netzteiltestgerät
» https://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/pstst1.htm :
»
»
» Auf Grund meiner superschlechten Augen dauerts Löten viele Stunden und geht
» nur mit meiner Lupe:
»
»
» Macht ihr vor dem Löten einen Test auf Steckboards? Ich habe die Erfahrung
» gemacht, das das nicht gut geht (Kontaktprobleme, Wackelkontakte, kein
» sauberer Aufbau möglich). Bei rein digitalen Schaltung klappts mit einem
» Steckboard allerdings prächtig. Oder erstellt ihr grundsätzlich eine
» ordentliche Leiterplatte, incl. Anfertigung? Im Bastelbereich halte ich
» sowas für eher nicht notwendig, es sei denn man will SMD verarbeiten oder
» es geht um hohe Frequenzen, auch bestimmte Spannungen (Isolationsabstand)
» erfordern sicher eine Leiterplatte. Ist Lochraster aus der Mode? Ich habe
» noch kein brauchbares Programm gefunden, was mir bei der Bestückung einer
» Lochrasterplatte wirklich helfen kann. Klar bestücke ich nicht unbedingt
» optimal, aber bisher gings sehr gut. Bestücke ich die Lochrasterplatte zu
» eng? Ich habe nämlich immer bissel Angst, das der Platz letztendlich nicht
» reicht. Aber wenn ich fertig bin habe ich mindestens 30% Freifläche ;-)
»
» Also, immer raus mit den Ideen! Ich freue mich drauf.
»
» LG Sel

Ich mache das so. Erst den Schaltplan. Dann nehme ich ein Blatt Papier und suche alle Komponenten heraus. Die messe ich durch, ob sie funktionieren. Dann klebe ich sie mit Tesa auf das Papier und beschrifte daneben. Die Komponenten möglichst in der Reihenfolge der Benutzung. Dann nehme ich eine Steckplatine und steck alles nacheinander. Wenn da verschiedene Schritte sind z.B. Stromversorgung etc, eigentliche Schaltung, überprüfe ich dazwischen, ob die einzelnen Teile funktionieren. Wenn du da vorher nämlich schon einen Fehler hast, wird es hinterher kompliziert. Z.Beispiel: Beim Bau eines Geigerzählers stecke ich als erstes die Schwachstromversorgung und prüfe. Dann die Hochvoltversorgung (500V) Wenn die an der Niedervoltversorgung funktioniert weiter bauen. Wenn nicht mit Labornetzteil überprüfen. Dann geht es Schritt für Schritt weiter. Wenn dann alles funktioniert, kannst du auf Platine löten. Ein Bauteil nach dem anderen. Zwischendurch jeden Schritt überprüfen. Bis Ende. Dann hast du keine komplizierte Fehlersuch und kannst auch nichts vergessen. Bei komplizierten Schaltungen geht das garnicht anders. Da würdest du einen Fehler nicht finden. Oder du wirst zum Elch.
Gruß
Klaus

dieter aus b.

11.08.2017,
20:34

@ Sel

Wie macht ihr das beim Basteln? Fädeldraht

Hallo SEL

» Einzigstes Problem bei Lochraster sind die sich manchmal lösenden Lötpunkte
Man muß die Platinen vollkommen trocken lagern !! Sonst ziehen sie Feuchtigkeit, die beim Löten die Kaschierung anhebt (Dampf)

» und die Probleme mit der Isolationsfestigkeit (Netzspannung).
Da entferne ich mit einem Cutter die angrenzenden Lötaugen, bis ich den nötigen Abstand habe. Bei den Lötpunkten für 230V fasse ich möglichst 2 oder 3 zusammen. Je nach Platz durch Bauteil.

verzweifelten Versuche in sich, ein nicht dem 2,5mm-Raster folgendes Bauelement irgendwie auf die Platte zu bekommen.
Adapter herstellen. Extraplatinchen abseits und mit Draht einschleifen. Ideen hast Du doch genug ;-)

Fädeldraht habe ich mal eine 1000 m Rolle aus dem Schrott gezogen. Vor dem Löten schneide ich mir Enden zurecht und bearbeite diese mit einem 90W- Bräter.
Vor dem endgültigen Einlöten schneide ich die verzinnten Enden kurz. Da gibt es dann keinen Lack unter dem Lötzinn auf dem Lötauge. Keine kalte Lötstelle.
Die Enden sind lang genug, um im Fall der Fehlersuche sie von der Platine abzuheben. So kann man sie auch noch gut genug verfolgen.
Gruß dieter aus b. ...kleiner Bastler:-)




olit(R)

E-Mail

Berlin,
11.08.2017,
19:12

@ Sel

Wie macht ihr das beim Basteln?

»
» Was bei Leiterplatten schwer fällt: Man kann auch "um die Ecke" bauen mit
» Lochraster. Einfach mal eine Platine senkrecht auf eine andere stellen

Beispiel. :-)

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
11.08.2017,
18:53
(editiert von Sel
am 11.08.2017 um 18:58)


@ Mikee

Wie macht ihr das beim Basteln?

Hallo Mikee,

das mit dem Fädeldraht bringt enorm Packungsdichte. Stimmt. Jedoch wird damit eine Reparatur der Baugruppe praktisch unmöglich. Und das man im Nachhinein die Leitungsführung verfolgen kann ist auch aussichtslos. Aber die Methode geht schnell und ist effektiv, solange man den Draht gut verlötet. Ich mache das bei einfachen Schaltungen oder eben wenns wirklich echt eng wird. Natürlich nur unter meiner Lupe und unter größter Anstrengung....

Einen guten Durchgangsprüfer muß man dabeihaben (die übliche OPV-Schaltung). Nicht immer erwischt man den Schmelzpunkt vom Lack. Die Lötstelle sieht zwar super aus, ist aber durch den Lack prächtigst isoliert. :-| DEN Fehler dann zu finden grenzt an Hellseherei.

Einzigstes Problem bei Lochraster sind die sich manchmal lösenden Lötpunkte und die Probleme mit der Isolationsfestigkeit (Netzspannung). Da ist immer Nacharbeit nötig. Und dann noch haben es die verzweifelten Versuche in sich, ein nicht dem 2,5mm-Raster folgendes Bauelement irgendwie auf die Platte zu bekommen.

Was bei Leiterplatten schwer fällt: Man kann auch "um die Ecke" bauen mit Lochraster. Einfach mal eine Platine senkrecht auf eine andere stellen und verlöten. Ich denke da an einzelne Baugruppen. Und natürlich der größte Vorteil: Kein Bohren, kein Lackieren, kein Ätzen...

Natürlich gibts genug Kritikpunkte, aber mit denen kann ich leben.

LG Sel

Sel(R)

E-Mail

Radebeul,
11.08.2017,
17:56
(editiert von Sel
am 11.08.2017 um 17:56)


@ schaerer

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

» Hallo Sel,
»
» » Wir bastelten damals mit einer Art Rechner
» » in 8-Bit-Technik, Datenspeicher war der Kassettenrecorder :-D :-D :-D
»
» Das kannte ich damals auch: Ein Kassettenrecorder am Micro-Professor
» (ZX80).... :-D :cool:
» http://www.tietokonemuseo.net/tietokoneita/micro-prosessor-mpf-i/

Boah, hattest du eine Rennmaschine! Meiner war ein KC85/3, der zwar denselben Professor hatte, aber nur mit gigantischen 1MHz Taktfrequenz. Und die Programme dazu wurden sogar über Rundfunk (Jugendradio auf UKW) verbreitet. Man mußte nur schnell genug den Kassettenrecorder startklar haben. Menno, das warn Zeiten!

LG Sel

bigdie(R)

11.08.2017,
17:42

@ schaerer

Die Prozedur von Belichten, Entwickeln, Ätzen, Wässern...

»
» Beim Eisen III Chlorid besteht das Problem, dass es am Boden der Wanne mit
» der Zeit zähe Krusten bildet. Da gibt es schlammfreies Fe-III-Cl von der
» Chemiefirma Schweizerhall-AG, wie ich im Link vorstelle. Das privat zu
» beziehen dürfte wohl problematisch sein. Um sicher zu sein, lohnt sich
» vielleicht eine Anfrage.
Ich hab das Zeug in Kristallform und rühr das selber an. Ich hab das in meinem Gerät bisher einmal gewechselt. Da ist zwar Schlamm drin, aber fest wird da nichts, wenn man es nicht trocknen lässt. Früher war das Zeug begehrt, wenn man eine alte Scheune oder Zaun streichen wollte:-D Durch das Kupfer verottet Holz nicht mehr. Wers nicht glaubt kann im Schwedischen Falun mal im Kupferbesucherbergwerk über eine 400 Jahre alte Holztreppe laufen
»

»
» Wenn Du BUNGARD-Printplatten hast, besteht der Entwickler zur Hauptsache
» aus Natronlauge (NaOH).
Ist NaOh. Sowas hat man früher auch als Abflussreiniger benutzt.
»

»
» Welche Temperatur wählst Du?
Keine, ist nur ein Schalter dran, den schalt ich ein und wenn ich mit dem entwickeln fertig bin, kommt die Platte rein egal ob dann 20 oder 25° sind und wenn ich mal 2 Platten hab, werden es auch mal 30°

» Was tust Du, wenn es zuwenig Schaum gibt? Auch die Biermethode oder hast Du
» eine andere...?
Auch keine. Meine Platine hängt ca. 1-2mm über dem Flüssigkeitsspiegel und da drunter sind die Ausströmer und seit die alte Membran Aquarienpumpe den geist aufgegeben hat, hab ich das auf Druckluftanschluss umgebaut mit 2 Drosseln. Da gibt es allemal genug Schaum für die 2mm.

»

»
» » Dann bohren und bestücken und man hat was, was ordentlich aussieht.
» » Mittlerweile hab ich auch eine Presse für Durchkontaktierungen, hab sie
» » aber noch nie benutzt. In die Verlegenheit Doppelseitiges zu machen bin
» ich
» » noch nie gekommen.
»
» Aber hast Du ein Gerät mit zwei Leuchtquellen, mit dem Du gleichzeitig
» beide Schichten belichten kannst?
Nein ich hab zwar ein vergleichsweise riesiges Gerät, aber nur einseitig. Hab ich mal bei ebay für unter 20€ geschossen als defekt. Ging aber und geht immer noch trotz der 4 uralten dicken 20W Röhren 60cm lang
»
» Ganz am Anfang hatten wir dies noch nicht. Da musste mann in einem Rahmen
» mechanisch alles gut fixieren, damit beim Wenden nichts verrutscht.
Ich hab es noch nicht gemacht, aber notfalls wird die Folie etwas größer gemacht und die Platine noch größer, außerhalb des Layouts noch ein paar Lötösen Folie auf einer Seite mit Klebeband aufkleben Löcher durch die außerhalb liegenden Lötaugen bohren und dann die Folie auf der anderen Seite passend aufkleben
»
» » Wenn es mal kompliziert wurde, dann sind 2 oder 3 Drahtbrücken immer noch
» die einfachere Lösung.
»
» Selbst bei doppelseitigem Print, vor allem wenn man grosse GND-Flächen
» einsetzen will, kommt man ohne Drahtbrücken nicht immer aus.
»
» So und jetzt noch das Pünktchen auf dem i. Nach dem Ätzen muss man ja
» kraftig wässern. Damit auch wirklich nicht die geringste kristalline
» Minispur in den Kanten der Leiterbahnen zrückblieb, tauchte ich den Print
» zum Schluss noch einmal in bereits verbrauchtem Entwickler zur
» Neutralisierung. Dann nochmals kurz wässern und Schluss ist.
Ich spül einfach nur ab

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
11.08.2017,
16:47

@ Sel

Micro-Professor mit Kassettenrecorder....

Hallo Sel,

» Wir bastelten damals mit einer Art Rechner
» in 8-Bit-Technik, Datenspeicher war der Kassettenrecorder :-D :-D :-D

Das kannte ich damals auch: Ein Kassettenrecorder am Micro-Professor (ZX80).... :-D :cool:
http://www.tietokonemuseo.net/tietokoneita/micro-prosessor-mpf-i/

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

schaerer(R)

Homepage E-Mail

Kanton Zürich (Schweiz),
11.08.2017,
15:16

@ bigdie

Die Prozedur von Belichten, Entwickeln, Ätzen, Wässern...

» Da kann ich Dir nur recht geben. Seit mindestens 30 Jahren
» » benutzte ich die abegebildete Schaumätzanlage:
» »
» http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=252965&page=0&category=all&order=time
» »
» » Seit ich seit Ende des letzten Jahres vollständig pensioniert bin, habe
» ich
» » diese Möglichkeit und so benutze ich, was sehr selten vorkommt, das oben
» » vorgestellte Produkt.

» Na so ein tolles Gerät hab ich nicht,

Hätte ich privat auch nicht. Das war damals eine Anschaffung von zwei ETH-Instituten, beide im selben Haus.

» aber ich finde halt Eisen III Chlorid besser als das moderne Zeug, weil ich das nur alle paar Jahre mal wechseln
» muss.

Meinst Du die blaue Ätzflüssigkeit? Aus was die besteht, weiss ich nicht.

Beim Eisen III Chlorid besteht das Problem, dass es am Boden der Wanne mit der Zeit zähe Krusten bildet. Da gibt es schlammfreies Fe-III-Cl von der Chemiefirma Schweizerhall-AG, wie ich im Link vorstelle. Das privat zu beziehen dürfte wohl problematisch sein. Um sicher zu sein, lohnt sich vielleicht eine Anfrage.

» Und die Ätzanlage steht im Keller an ihrem Platz.

Dieser Keller hat aber Fenster zum Lüften, oder? :lookaround:

» Das einzige, was ich frisch anrühre ist der Entwickler. Das dauert aber auch nur 1min.

Wenn Du BUNGARD-Printplatten hast, besteht der Entwickler zur Hauptsache aus Natronlauge (NaOH).
Weil stark alkalisch fühlt es sich seifig an beim Berühren.

» In der Regel leg ich die Platine ins Belichtungsgerät, das dauert bei mir
» 8min. Und dann rühre ich 1 Liter Entwickler an und stell die Heizung vom
» Ätzgerät an.

Welche Temperatur wählst Du?

Ich wählte stets so zwischen 35 bis 40 ºC. Je höher die Temperatur, um so geringer die Schaumentwicklung.

Was tust Du, wenn es zuwenig Schaum gibt? Auch die Biermethode oder hast Du eine andere...?

Diese Biermethode ist übrigens keine Erfindung von mir. Es war damals die Erfahrung und Empfehlung des Zwischenhändlers des Fe-III-Cl.

» Wenn Belichtung fertig ist, wird entwickelt, das dauert ja nur Sekunden.

Nach dem reichlichen Wässerns... :-D

» Und dann wird geätzt, das dauert dann wiederum nochmal ein paar
» min.

Bei frisch angesetzten Fe-III-Cl waren es bei mir etwa 3 bis 4 Minuten, wenn angereichert mit Kupfer, etwa doppelt soviel, wenn in Sättigungsnähe bis 8 Minuten. Wenn es soweit ist, bildet sich auf der ruhenden Oberfläche der Flüssigkeit eine feine Schicht aus Mikro-Kristallen.

» Dann bohren und bestücken und man hat was, was ordentlich aussieht.
» Mittlerweile hab ich auch eine Presse für Durchkontaktierungen, hab sie
» aber noch nie benutzt. In die Verlegenheit Doppelseitiges zu machen bin ich
» noch nie gekommen.

Aber hast Du ein Gerät mit zwei Leuchtquellen, mit dem Du gleichzeitig beide Schichten belichten kannst?

Ganz am Anfang hatten wir dies noch nicht. Da musste mann in einem Rahmen mechanisch alles gut fixieren, damit beim Wenden nichts verrutscht.

» Wenn es mal kompliziert wurde, dann sind 2 oder 3 Drahtbrücken immer noch die einfachere Lösung.

Selbst bei doppelseitigem Print, vor allem wenn man grosse GND-Flächen einsetzen will, kommt man ohne Drahtbrücken nicht immer aus.

So und jetzt noch das Pünktchen auf dem i. Nach dem Ätzen muss man ja kraftig wässern. Damit auch wirklich nicht die geringste kristalline Minispur in den Kanten der Leiterbahnen zrückblieb, tauchte ich den Print zum Schluss noch einmal in bereits verbrauchtem Entwickler zur Neutralisierung. Dann nochmals kurz wässern und Schluss ist.

--
Gruss
Thomas

Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9

Mikee

11.08.2017,
14:48

@ Sel

Wie macht ihr das beim Basteln?

Hallo Sel,

früher habe ich meine Platinen geätzt. Erst mit Folienstift die Leiterbahnen gezogen, Jahre später mit Lack das Ganze abgedeckt.
Der hielt besser. Das Ätzen war aber immer umständlich (wie bekommt ma die Soße wieder warm?)

Seit 20 Jahren aber baue ich nur noch auf Punktrasterplatine auf und nutze Kupferlackdraht (0,2mm) als Verbindungen. Wenn richtig Strom fließt, dann kommt normale Litze mit 0,34mm² zum Einsatz.

Vorteil: Man kann die Bauteile da hin setzen wo es gefällt. Sich kreuzende Leitungen sind kein Problem. Kurze Verbindungen werden direkt mit Lot auf der Platine gemacht, längere mit Kupferlackdraht.

Das erste Projekt mit dieser Technik war dann auch gleich das größte: über 70 ICs und rund 1000 passive Bauteile, das alles auf 4,5 Eurokarten. Es ist bis heute meine größte Integration von Bauteilen, teilweise müssen sich zwei Bauteile ein Loch teilen.

Derzeit baue ich ein ähnliches Projekt, auch hier nur stehende Bauteile, fast jedes Loch wird genutzt. Aber ich merke, dass die Augen schlechter geworden sind und dieses wohl dann auch das letzte mit einer derart irren Bauteildichte sein wird.

Ansonsten kann ich die Fädeltechnik nur empfehlen!

Das Steckboard kommt bei allen Schaltungen zum Einsatz, die ich nicht kenne oder deren Funktion ich nicht abschätzen kann. Erst Probeaufbau, dann Platine.
z.B. elektronische Schalter (CD4066). Wie stark dämpfen sie? Was lassen sie im gesperrten Zustand durch? Sind die Parameter frequenzabhängig/spannungsabhängig? Wenn das Steckboard zufriedenstellende Ergebnisse liefert, dann wird es die Platine auch tun.

Mikee