Alex M.
27.05.2017, 12:39 |
Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten (Schaltungstechnik) |
Moin Leute.
Ich habe mir diese Schaltung aufgebaut:
http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Symmetrische%20Spannungsversorgung.htm
Die Schaltung funktioniert soweit ordnungsgemäß wie im Link beschrieben. Ich beobachte nur einen Effekt, den ich mir nicht erklären kann. Ich frage mich, ob der Effekt normal ist.
Also:
Wenn ich zwischen Plus oder Minus und virtueller Masse einen 100nF Keramikkondensator einfüge, steigt die Stromaufnahme von (normalen) 2,3mA auf 91mA.
Wenn ich dagegen einen 10nF-Kerko in dieser Weise anschließe, ändert sich die Stromaufnahme nicht.
Wenn ich zusätzlich parallel zu den Kerkos Elektrolytkondensatoren einfüge, verschwindet der Effekt.
Ich weiß nicht recht, wie ich das Verhalten bewerten soll. Ist diese Stromaufnahme bei kapazitiver Belastung normal und sollten die Elkos eingefügt bleiben?
Danke schon mal für euren Rat
Alex |
Jüwü
Würzburg, 27.05.2017, 13:02
@ Alex M.
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» Moin Leute.
»
» Ich habe mir diese Schaltung aufgebaut:
» http://www.dieelektronikerseite.de/Lections/Symmetrische%20Spannungsversorgung.htm
»
» Die Schaltung funktioniert soweit ordnungsgemäß wie im Link beschrieben.
» Ich beobachte nur einen Effekt, den ich mir nicht erklären kann. Ich frage
» mich, ob der Effekt normal ist.
» Also:
» Wenn ich zwischen Plus oder Minus und virtueller Masse einen 100nF
» Keramikkondensator einfüge, steigt die Stromaufnahme von (normalen) 2,3mA
» auf 91mA.
» Wenn ich dagegen einen 10nF-Kerko in dieser Weise anschließe, ändert sich
» die Stromaufnahme nicht.
» Wenn ich zusätzlich parallel zu den Kerkos Elektrolytkondensatoren einfüge,
» verschwindet der Effekt.
»
» Ich weiß nicht recht, wie ich das Verhalten bewerten soll. Ist diese
» Stromaufnahme bei kapazitiver Belastung normal und sollten die Elkos
» eingefügt bleiben?
»
die Schaltung schwingt vermutlich
-hast du einen Oszi? |
Alex M.
27.05.2017, 13:22
@ Jüwü
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» die Schaltung schwingt vermutlich
» -hast du einen Oszi?
Hallo Jüwü.
Ja, ein Rigol. Bin leider Elektronik-Anfänger.
An welchen Messpunkten in der Schaltung kann ich das überprüfen?
Alex |
Jüwü
Würzburg, 27.05.2017, 13:25
@ Alex M.
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» » die Schaltung schwingt vermutlich
» » -hast du einen Oszi?
»
»
» Hallo Jüwü.
»
» Ja, ein Rigol. Bin leider Elektronik-Anfänger.
» An welchen Messpunkten in der Schaltung kann ich das überprüfen?
»
»
» Alex
GND an der 9V-Batterie und messen an den Ausgängen |
Alex M.
27.05.2017, 13:31
@ Jüwü
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» GND an der 9V-Batterie und messen an den Ausgängen
Danke, ich speise die Schaltung mit 10V eines Sannungsversorgungsgerätes.
Also Oszilloskopmasse am Pluspol?
Alex |
schaerer
Kanton Zürich (Schweiz), 27.05.2017, 13:32
@ Jüwü
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» » Ich weiß nicht recht, wie ich das Verhalten bewerten soll. Ist diese
» » Stromaufnahme bei kapazitiver Belastung normal und sollten die Elkos
» » eingefügt bleiben?
» »
» die Schaltung schwingt vermutlich
» -hast du einen Oszi?
So ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit. Eine Verstärkerschaltung verhält sich wie eine Induktivität am Ausgang: Die Impedanz (Induktanz) steigt mit zunehmender Frequenz. Wenn nun die parallele Kapazität einen zu niedrigen Wert hat, direkt angeschlossen am Verstärkerausgang, bildet sich ein Paralellresonanzkreis. So kommt es zur Oszillation.
Genau den selben Effekt gibt es auch bei Netzteilen (lineare Spannungsregelung). Auch diese Systeme sind im Grund nichts anderes als Verstärker.
Mehr zu diesem Thema kann man hier lesen:
. . . . "Ein DC-Spannungsregler ist auch eine Induktivität!"
. . . . . . . http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregindu.htm -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
soso
27.05.2017, 13:33
@ Alex M.
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
Da fehlt mMn. auch ein Widerstand zwischen Ausgang (pin 6) und -Eing. (Pin 2) des OP-Amp ...schätzungsweise 470 Öhmchen. |
Jüwü
Würzburg, 27.05.2017, 13:33
@ Alex M.
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» » GND an der 9V-Batterie und messen an den Ausgängen
»
» Danke, ich speise die Schaltung mit 10V eines Sannungsversorgungsgerätes.
» Also Oszilloskopmasse am Pluspol?
»
an Minus |
Alex M.
27.05.2017, 13:52
@ schaerer
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» » » Ich weiß nicht recht, wie ich das Verhalten bewerten soll. Ist diese
» » » Stromaufnahme bei kapazitiver Belastung normal und sollten die Elkos
» » » eingefügt bleiben?
» » »
»
» » die Schaltung schwingt vermutlich
» » -hast du einen Oszi?
»
» So ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit. Eine Verstärkerschaltung verhält
» sich wie eine Induktivität am Ausgang: Die Impedanz (Induktanz) steigt mit
» zunehmender Frequenz. Wenn nun die parallele Kapazität einen zu niedrigen
» Wert hat, direkt angeschlossen am Verstärkerausgang, bildet sich ein
» Paralellresonanzkreis. So kommt es zur Oszillation.
»
» Genau den selben Effekt gibt es auch bei Netzteilen (lineare
» Spannungsregelung). Auch diese Systeme sind im Grund nichts anderes als
» Verstärker.
»
» Mehr zu diesem Thema kann man hier lesen:
» . . . . "Ein DC-Spannungsregler ist auch eine Induktivität!"
» . . . . . . .
» http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregindu.htm
Ok, danke.
Ich würde gerne diese Schwingung mit dem Ozilloskop messen.
Ich weiß aber nicht recht, wo ich den Tastkopf anschließe.
Hättest Du einen Rat?
Gruß
Alex |
Jüwü
Würzburg, 27.05.2017, 14:01
@ Alex M.
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» » » » Ich weiß nicht recht, wie ich das Verhalten bewerten soll. Ist diese
» » » » Stromaufnahme bei kapazitiver Belastung normal und sollten die Elkos
» » » » eingefügt bleiben?
» » » »
» »
» » » die Schaltung schwingt vermutlich
» » » -hast du einen Oszi?
» »
» » So ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit. Eine Verstärkerschaltung verhält
» » sich wie eine Induktivität am Ausgang: Die Impedanz (Induktanz) steigt
» mit
» » zunehmender Frequenz. Wenn nun die parallele Kapazität einen zu
» niedrigen
» » Wert hat, direkt angeschlossen am Verstärkerausgang, bildet sich ein
» » Paralellresonanzkreis. So kommt es zur Oszillation.
» »
» » Genau den selben Effekt gibt es auch bei Netzteilen (lineare
» » Spannungsregelung). Auch diese Systeme sind im Grund nichts anderes als
» » Verstärker.
» »
» » Mehr zu diesem Thema kann man hier lesen:
» » . . . . "Ein DC-Spannungsregler ist auch eine Induktivität!"
» » . . . . . . .
» » http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/uregindu.htm
»
» Ok, danke.
»
» Ich würde gerne diese Schwingung mit dem Ozilloskop messen.
» Ich weiß aber nicht recht, wo ich den Tastkopf anschließe.
» Hättest Du einen Rat?
GND (Masse) an Minus und die Spitze da wo du messen willst |
Alex M.
27.05.2017, 14:05
@ Jüwü
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
Ok, jetzt hat's geklappt.
Ich messe eine Frequenz von 400kHz.
Warum gibt es keine Schwingung mehr, wenn ich Elkos einfüge zu dem Kerko, der die Schwingung erzeugt.
Alex |
Jüwü
Würzburg, 27.05.2017, 14:11
@ Alex M.
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» Ok, jetzt hat's geklappt.
» Ich messe eine Frequenz von 400kHz.
» Warum gibt es keine Schwingung mehr, wenn ich Elkos einfüge zu dem Kerko,
» der die Schwingung erzeugt.
»
»
» Alex
der Elko ist kapazitiv groß genug und verhindert dadurch das Schwingen - schließt wechselspannungsmäßig kurz |
schaerer
Kanton Zürich (Schweiz), 27.05.2017, 14:15
@ Alex M.
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» Ok, jetzt hat's geklappt.
» Ich messe eine Frequenz von 400kHz.
» Warum gibt es keine Schwingung mehr, wenn ich Elkos einfüge zu dem Kerko,
» der die Schwingung erzeugt.
Weil die Resonanz-Bedingung zur Oszillation nicht mehr gegeben ist.
Genau das kapierst Du, wenn Du den Elektronik-Minikurs (gelegentlich) liest, den ich angegeben habe:
. . . . . Ein Verstärker ist auch eine Induktivität...
. . . . . . . . http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=250477&page=0&category=all&order=time -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
schaerer
Kanton Zürich (Schweiz), 27.05.2017, 14:20
@ Jüwü
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Ein Verstärker ist auch eine Induktivität... |
» » Ok, jetzt hat's geklappt.
» » Ich messe eine Frequenz von 400kHz.
» » Warum gibt es keine Schwingung mehr, wenn ich Elkos einfüge zu dem
» Kerko,
» » der die Schwingung erzeugt.
» »
» »
» » Alex
» der Elko ist kapazitiv groß genug und verhindert dadurch das Schwingen -
» schließt wechselspannungsmäßig kurz
Wenn es nur das wäre und die Oszillation arbeitet weiterhin, würde ein grosser Strom fliessen. Der Schwingungsabbruch passiert, weil die Resonanzbedingung nicht mehr erfüllt ist. -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
Altgeselle
27.05.2017, 18:07
@ soso
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» Da fehlt mMn. auch ein Widerstand zwischen Ausgang (pin 6) und -Eing. (Pin
» 2) des OP-Amp ...schätzungsweise 470 Öhmchen.
Richtig. Und dann noch die Widerstände R3 bis R6 weglassen und die Kollektoren
der Transistoren direkt mit + bzw. - verbinden.
Grüße
Altgeselle |
Sel
Radebeul, 27.05.2017, 18:10 (editiert von Sel am 27.05.2017 um 18:13)
@ Altgeselle
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Hohe Stromaufnahme bei unterschiedlichen kapazitiven Lasten |
» » Da fehlt mMn. auch ein Widerstand zwischen Ausgang (pin 6) und -Eing.
» (Pin
» » 2) des OP-Amp ...schätzungsweise 470 Öhmchen.
»
» Richtig. Und dann noch die Widerstände R3 bis R6 weglassen und die
» Kollektoren
» der Transistoren direkt mit + bzw. - verbinden.
»
Außerdem würde ich R1 und R2 auf weniger als 100kOhm verringern, bringt nix die so hoch zu wählen. Eine definierte Ausgangsvorlast wäre auch nicht schlecht, 1 kOhm dürfte ok sein für jeden Ausgang.
LG Sel |