cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 09.09.2014, 00:30 |
Schülerprojekt 9 Klasse (Elektronik) |
Hallo zusammen,
nachdem der Technikunterricht meiner Frau für die 8. Klasse ad acta gelegt werden konnte, steht nun der Technikunterricht für eine 9. Klasse im Raum.
Als Problemfelder erwiesen sich die misserablen Bausätze eines großen Schulmaterial-Lieferanten und die mangelhaften Lötkenntnisse der Schüler.
Die Löttechnikprobleme werden dieses Jahr mit Lötübungen an Lötösenleisten minimiert.
Nun steht noch im Raum, WAS man mit Schülern bauen könnte.
Etwas wovon Schüler auch noch einen Nutzen haben. Preislich sollten die Bauteile im Rahmen von etwa 5 Euro +-20% liegen.
Meine Idee von einem Solarpanel mit USB-Anschluss welches ein USB-Gerät speisen kann (zm Ladegerät für Handy oder MP3-Player) sties auf offene Ohren, zumal das Thema alternative Energien auch noch laut Lehrplan Beachtung finden muss.
Die letztjährige Aktion mit den Windrädern erwies sich als praxisfern und nichtssagend.
Was das Solar-Ladegerät angeht: welche Ladeschaltung würde sich anbieten? Wo bekomme ich günstig vernünftige, geeignete Solarzellen her? Preisrahmen liegt ja fest. Eine kleine Leiterplatte ließe sich günstig fertigen lassen - das routen übernehme ich selbst.
Alternativ: wer hat noch Ideen, was man mit Schülern einer 9. Klasse (ca. 16 Jahre) noch "basteln" könnte?
Gruß
Ralf |
geralds
Wien, AT, 09.09.2014, 01:07
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
---
Hi Ralf,
Wie lange dauert so ein Technikunterricht aufs Jahr
gesehen, zB. das ganze Jahr. ein, zwei mal wöchentlich?
Gibt's denn einen Lehrplan?
- hast du einen, den du mal posten kannst?
Ich kann mich zB. daran erinnern, dass wir Lötübungen an einem Draht-Gitter begonnen haben.
Das Gitter war ein blanker Schaltdraht, aus einer 0,6er Leitung, oder einfach blanker Draht.
Auf einem Holzrahmen hatten wir vorbereitend das Gitter geflechtet.
--oben--unten--oben--unten--- wie ein Pullover gestrickt.
einfach mehrere Drähte im 1..2 cm Abstand nebeneinander.
Die schönsten Kreuzpunkt-Lötungen wurden gelobt, und
verkürzten die Lötübung von den Wochen auf Tage.
Diese Lötübungen dauerten einige Tage, Wochen.
Dann gingen wir auf Lötösen, bzw. Lötstifte los.
--> Der Lötpunkt darf kein Zinnbergwerk (oben flach, unten langer Tropfen runterhängend) sein,
noch dass Drähte am Kreuzpunkt durchbrechen, ganz durchscheinen,, etc...
Sie müssen saubere Ellipsen - bzw. Linsen förmige Lötkegel, -Augen sein.
Dann anschließend mussten wir isolierte Drähte anlöten,
ohne, dass die Isolation zu sehr zurückläuft, oder gar
anbrutzelt.
Die Drähte mussten dann ordentlich von der Lötfahne weg
in einer schönen "Pfeife" ausgerichtet werden.
In einem Lötöse dürfen maximal 2 Drähte sein.
Das Ausrichten war die Qual der Wahl und wurde rrecht streng beurteilt.
Gleich lange Drähte und so derartig parallel gefügt,
dass kein Knick, oder gar ein Spalt zwischen den Drähten
verbleibt. Draht neben Draht! Oder, Draht über Draht!
Beide Enden mußten gleich lang abisoliert und parallel
flach anliegend angelötet werden.
Also, die Drahtspitzen durften unter dem Lot nicht unterschiedlich lang sein.
Auch hier musste das Lötauge eine schöne Linsenform
ergeben, kein Zinnbergewerk, oder kalte Lötstelle.
Solche Lötübungen dauern dann schon ihre Zeit, so ein
1.Semester, damit es was ordentlich gleichschaut.
Dann kamen die Relais, Relais-Schaltungen dran, die
auf Gestellen montiert und mit schön geformten
Drahtverbindungen verbunden wurden.
Die Schaltung musste selbstverständlich auch funktionieren.
Wer als Erster fertig war, wurde gelobt, bekam
Zuckerl, wie zB. etwas eigenes, für sich zu bauen.
Sonst, später.... naja, der Lehrplan...
Grüße
Gerald
--- -- ...und täglich grüßt der PC:
"Drück' ENTER! Feigling!" |
gast
09.09.2014, 07:39
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
» Wo bekomme ich günstig vernünftige, geeignete Solarzellen her?
Ein Vorschlag
http://www.elecrow.com/solar-panel-1w-55v-p-794.html
wobei ein "großes" Modul und Mehrfachanschlüsse in der Klasse für alle zum laden während der Unterichtszeit wird preislich besser sein. |
cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 09.09.2014, 08:40 (editiert von cmyk61 am 09.09.2014 um 08:44)
@ geralds
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
Hi Gerald,
3-4 Monate lang 1 Doppelstunde wöchentlich - etwas schieben ist immer drin, vor allem wenn sich die Themen überschneiden.
Der 1/3 des Unterrichts geht für ein Projekt Natur und Energie drauf, ein weiteres drittel für Holzwerken.
Den Erstkontakt mit dem Löten haben die Knilche bald beim "Auslöten". Ich habe etliche Ausschlacht-Leiterplatten organisiert. Die Acht-Klässler hatten teils einen Wettbewerb draus gemacht, soviele Bauteile als möglich intakt auszulöten.
Ich habe seinerzeit in der Ausbildung nicht mit Drahtmodellen begonnen, sondern mit dem Anlöten von Schaltdraht an Lötstreifen, an Flachrelais48 etc erlernt.
Meiner Ansicht nach ist das die sinnvollere Alternative. Denn in der Praxis lötet man eher KEINE Drahtmodelle und muss nicht auf die spezifischen Probleme bei dieser Aktion achten: aufweichen der nächstgelegenen Lötstellen, gerade gebogene Drähte...
Beim Schaltdraht anlöten an eine Lötleiste kann man hervorragend die themischen Zusammenhänge an den Kunststoffisolationen (beim zu langen "Schmurgeln" erarbeiten. Die Isolation schmilzt, zieht sich zurück und verbrennt wenn man Mist baut. Aber Lötleisten sind robust, so dass nur der Draht als Verbrauchsmittel anfällt. Besser als ne PCB zu killen. Die Finger werden so oder so heiß. Beim Auslöten steht "zerstörungsarm" im Fokus. Da es sich aber eh um Schrott handelt...
Aber auch hier kann man zügig thermische Zusammenhänge erkennen, das Flussverhalten von Lot beim aufschmelzen, den Nutzen von Fluxer, die Wärmeleitfähigkeit großer Bauteile und Cu-Flächen ohne dass neue Bauteile drauf gehen.
Fakt ist, dass es nur Technikunterricht sein wird und keine Ausbildung im E-Bereich - auch wenn ich das durch meine Mitarbeit ein wenig forciere. Aber womöglich finden sich ein oder mehrere junge Menschen deren Interesse an Elektronik ich dadurch wecken kann.
Den diesbezüglichen Lehrplan werde ich besorgen. Das krasse jedoch ist, dass es zB ganze Klassen gibt, die NULL Bezug zu irgendwelchen Technik-Dingen haben und auch nicht haben wollen. Entsprechend ist die Motivation. Andere Klassen waren mit Begeisterung dabei. Mal sehen wie die aktuellen 9er drauf sind.
Gruß
Ralf
» Wie lange dauert so ein Technikunterricht aufs Jahr
» gesehen, zB. das ganze Jahr. ein, zwei mal wöchentlich?
»
» Gibt's denn einen Lehrplan?
» - hast du einen, den du mal posten kannst?
»
» Ich kann mich zB. daran erinnern, dass wir Lötübungen an einem Draht-Gitter
» begonnen haben.
» Das Gitter war ein blanker Schaltdraht, aus einer 0,6er Leitung, oder
» einfach blanker Draht.
» Auf einem Holzrahmen hatten wir vorbereitend das Gitter geflechtet.
» --oben--unten--oben--unten--- wie ein Pullover gestrickt.
» einfach mehrere Drähte im 1..2 cm Abstand nebeneinander.
» Die schönsten Kreuzpunkt-Lötungen wurden gelobt, und
» verkürzten die Lötübung von den Wochen auf Tage.
» Diese Lötübungen dauerten einige Tage, Wochen.
» Dann gingen wir auf Lötösen, bzw. Lötstifte los.
»
» --> Der Lötpunkt darf kein Zinnbergwerk (oben flach, unten langer Tropfen
» runterhängend) sein,
» noch dass Drähte am Kreuzpunkt durchbrechen, ganz durchscheinen,, etc...
» Sie müssen saubere Ellipsen - bzw. Linsen förmige Lötkegel, -Augen sein.
»
» Dann anschließend mussten wir isolierte Drähte anlöten,
» ohne, dass die Isolation zu sehr zurückläuft, oder gar
» anbrutzelt.
» Die Drähte mussten dann ordentlich von der Lötfahne weg
» in einer schönen "Pfeife" ausgerichtet werden.
» In einem Lötöse dürfen maximal 2 Drähte sein.
» Das Ausrichten war die Qual der Wahl und wurde rrecht streng beurteilt.
» Gleich lange Drähte und so derartig parallel gefügt,
» dass kein Knick, oder gar ein Spalt zwischen den Drähten
» verbleibt. Draht neben Draht! Oder, Draht über Draht!
» Beide Enden mußten gleich lang abisoliert und parallel
» flach anliegend angelötet werden.
» Also, die Drahtspitzen durften unter dem Lot nicht unterschiedlich lang
» sein.
» Auch hier musste das Lötauge eine schöne Linsenform
» ergeben, kein Zinnbergewerk, oder kalte Lötstelle.
»
» Solche Lötübungen dauern dann schon ihre Zeit, so ein
» 1.Semester, damit es was ordentlich gleichschaut.
»
» Dann kamen die Relais, Relais-Schaltungen dran, die
» auf Gestellen montiert und mit schön geformten
» Drahtverbindungen verbunden wurden.
» Die Schaltung musste selbstverständlich auch funktionieren.
» Wer als Erster fertig war, wurde gelobt, bekam
» Zuckerl, wie zB. etwas eigenes, für sich zu bauen.
»
» Sonst, später.... naja, der Lehrplan...
»
» Grüße
» Gerald
» --- |
cmyk61
Edenkoben, Rheinland Pfalz, 09.09.2014, 08:49
@ gast
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
Hallo Gast,
oh, cool - echt günstiger Preis. Mal sehen wo ich das in D günstig bekomme. Natürlich kann ich das Zeugs auch importieren. Mal schauen wie ich verfahre. Der Dollarkurs kommt mir zusätzlich entgegen.
Das mit dem großen Modul ist für die Projektarbeit eher uninteressant. Die Schule selbst hat ja auch Material für Unterrichtszwecke.
Hier aber sollen die Schüler etwas für sich selbst bauen um es dann mit nach Hause nehmen zu können - und möglichst auch selbst lange Zeit nutzen.
Gruß
Ralf
» » Wo bekomme ich günstig vernünftige, geeignete Solarzellen her?
»
» Ein Vorschlag
»
» http://www.elecrow.com/solar-panel-1w-55v-p-794.html
»
» wobei ein "großes" Modul und Mehrfachanschlüsse in der Klasse für alle zum
» laden während der Unterichtszeit wird preislich besser sein. |
xy
09.09.2014, 09:38
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
» oh, cool - echt günstiger Preis.
Aber arg schwächlich. Du musst bedenken, dass die Nennleistung in unseren Breiten nur an wenigen Tagen im Jahr erreicht wird. |
Kendiman
09.09.2014, 10:01
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
» Hallo zusammen,
»
» nachdem der Technikunterricht meiner Frau für die 8. Klasse ad acta gelegt
» werden konnte, steht nun der Technikunterricht für eine 9. Klasse im Raum.
» Als Problemfelder erwiesen sich die misserablen Bausätze eines großen
» Schulmaterial-Lieferanten und die mangelhaften Lötkenntnisse der Schüler.
» Die Löttechnikprobleme werden dieses Jahr mit Lötübungen an Lötösenleisten
» minimiert.
»
» Nun steht noch im Raum, WAS man mit Schülern bauen könnte.
» Etwas wovon Schüler auch noch einen Nutzen haben. Preislich sollten die
» Bauteile im Rahmen von etwa 5 Euro +-20% liegen.
»
» Meine Idee von einem Solarpanel mit USB-Anschluss welches ein USB-Gerät
» speisen kann (zm Ladegerät für Handy oder MP3-Player) sties auf offene
» Ohren, zumal das Thema alternative Energien auch noch laut Lehrplan
» Beachtung finden muss.
» Die letztjährige Aktion mit den Windrädern erwies sich als praxisfern und
» nichtssagend.
»
» Was das Solar-Ladegerät angeht: welche Ladeschaltung würde sich anbieten?
» Wo bekomme ich günstig vernünftige, geeignete Solarzellen her? Preisrahmen
» liegt ja fest. Eine kleine Leiterplatte ließe sich günstig fertigen lassen
» - das routen übernehme ich selbst.
»
» Alternativ: wer hat noch Ideen, was man mit Schülern einer 9. Klasse (ca.
» 16 Jahre) noch "basteln" könnte?
»
» Gruß
» Ralf
Hallo Ralf
kontaktiere mal Thomas Grohmann -Schülerarbeitsgemeinschaft
http://dl1anh.darc.de/
Er führt schon seit vielen Jahren an Schulen Lehrgänge durch.
Er hat sicherlich viele brauchbare Projekte parat |
schaerer
Kanton Zürich (Schweiz), 09.09.2014, 12:07
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
» Alternativ: wer hat noch Ideen, was man mit Schülern einer 9. Klasse (ca.
» 16 Jahre) noch "basteln" könnte?
Weihnachten steht schon bald wieder vor der Türe. Da es wenig Geld kosten soll, müsstest Du eine Miniversion davon planen…
"Der Weihnachts LED-Stern mit 36 Leuchtdioden"
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/wstern.htm -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
FanvondenMaedels
12.09.2014, 23:59
@ cmyk61
|
Schülerprojekt 9 Klasse |
Guck mal was in anderen Ländern in der Elektonik-Schule gemacht wird.
https://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=211088&page=0&category=all&order=time |