Manni
27.11.2010, 18:52 |
LED und Vorwiderstand (Elektronik) |
Das ewige Thema ...
Letztens sah ich einem Bekannten zu, als er ein paar LEDs an seinem Labornetzteil auf Funktion überprüfte:
Er stellte die Spannung auf etwa 3,5V ein. Die Strombegrenzung war ganz hochgedreht (etwa 2,5A).
Dann hat er die LED kurz an die Kabel gehalten - LED blitzte hell auf.
Ich sagte: "Sollte man da nicht ein Vorwiderstand benutzen?"
Er: Ne, mach ich immer so - hat noch jede gesunde LED überstanden! Angeschlagene LEDs werden so gleich ausgemustert.
Es handelte sich dabei um 5mm LEDs in allen möglichen Farben, auch weiß und blau, aber keine kühlungsbedürftigen Power-LEDs.
Der Mann ist über 60 und macht das seit jahrzehnten so. Kann das den dann falsch sein ?
Grundsätzlich schon - aber scheinbar auch nicht.
Bin auf jeden Fall verblüfft ... |
x y
27.11.2010, 19:00
@ Manni
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LED und Vorwiderstand |
» Angeschlagene LEDs werden so gleich ausgemustert.
Und die anderen gleich angeschlagen. |
Nachthimmel

27.11.2010, 19:22 (editiert von Nachthimmel am 27.11.2010 um 19:25)
@ Manni
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LED und Vorwiderstand |
Also 3,5V halten die meisten LED´s kurzzeitig aus, aber normalerweise nutzt man LED´s ja dauerhaft, weshalb man dann einen Vorwiderstand bzw. eine Strombegrenzung benötigt. Bei Weißen LED´s wäre es noch ohne möglich, denn die haben öfters mal 3,5V Betriebsspannung, aber bei den anderen Farben, ist es nicht so gut, wenn man sie direkt an 3,5V betreibt.
Wenn ich meine LED´s prüfe, nehme ich entweder den bipolaren Bauteiltester (http://www.dieelektronikerseite.de/Circuits/Bipolarer%20Bauteiletester.htm), der eignet sich für fast alle Bauteile, oder ich nehme mein Netzteil und stelle es auf 3,5V, jedoch mit 20mA Strombegrenzung. Dann sind die 3,5V nur im Millisekundenbereich an der LED, was diese problemlos überlebt. |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 27.11.2010, 21:56
@ Manni
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LED und Vorwiderstand |
» Das ewige Thema ...
»
» Letztens sah ich einem Bekannten zu, als er ein paar LEDs an seinem
» Labornetzteil auf Funktion überprüfte:
» Er stellte die Spannung auf etwa 3,5V ein. Die Strombegrenzung war ganz
» hochgedreht (etwa 2,5A).
»
» Dann hat er die LED kurz an die Kabel gehalten - LED blitzte hell auf.
»
» Ich sagte: "Sollte man da nicht ein Vorwiderstand benutzen?"
»
» Er: Ne, mach ich immer so - hat noch jede gesunde LED überstanden!
» Angeschlagene LEDs werden so gleich ausgemustert.
»
» Es handelte sich dabei um 5mm LEDs in allen möglichen Farben, auch weiß
» und blau, aber keine kühlungsbedürftigen Power-LEDs.
»
» Der Mann ist über 60 und macht das seit jahrzehnten so. Kann das den dann
» falsch sein ?
» Grundsätzlich schon - aber scheinbar auch nicht.
»
» Bin auf jeden Fall verblüfft ...
So manchem Haudegen-Joe ist's mit der Bleihammermethode halt wohler.  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 27.11.2010, 22:06
@ Nachthimmel
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LED und Vorwiderstand |
» Wenn ich meine LED´s prüfe, nehme ich entweder den bipolaren Bauteiltester
» (http://www.dieelektronikerseite.de/Circuits/Bipolarer%20Bauteiletester.htm),
» der eignet sich für fast alle Bauteile, oder ich nehme mein Netzteil und
» stelle es auf 3,5V, jedoch mit 20mA Strombegrenzung. Dann sind die 3,5V
» nur im Millisekundenbereich an der LED, was diese problemlos überlebt.
Ich benutze die folgende selbstgebastelte Schaltung auf einem kleinen Print:

Mehr Details dazu u.v.a. in diesem Elektronik-Minikurs:
"Konstantstromquelle mit Operationsverstärker und Bandgap-Spannungsreferenz, und eine LED-Testschaltung."
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/currop.htm -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
olit

Berlin, 27.11.2010, 23:12 (editiert von olit am 27.11.2010 um 23:33)
@ Manni
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LED und Vorwiderstand |
Mein Sohn, es gab damals noch Flachbatterien, hielt eine LED, an eine solche. Er kam zu mir und erklärte, dass die LED hell und dunklerwerdend leuchtete. Sie aber jetzt, nicht mehr Leuchtet. Nach meiner Erklärung, hat er dieses Experiment nie mehr wiederholt.  |
Ich
28.11.2010, 01:20
@ olit
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LED und Vorwiderstand |
Wenn du mal eine LED überhast probiers mal mit 9 Volt Block
Verbrenn dir aber nicht die Finger |
gast
28.11.2010, 03:14
@ Ich
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LED und Vorwiderstand |
» Wenn du mal eine LED überhast probiers mal mit 9 Volt
» Block
Wozu sollte man das machen? Wenn man Pech hat, bemerkt man je nach LED-Typ und Kapazität nicht mal das aufleuchten.
Unter Umständen leuchtet eine "ältere Standart-LED" einfach verbissen weiter. So eine LED (grün) liegt noch irgendwo bei mir rum, die hatte versehentlich mal 12V zu spüren bekommen (fliegender Aufbau mit "Kroko an der Tischkante", einen Moment leuchtete sie orange, dann wieder grün. Ich hab sie zum Spaß danach noch ein paar mal mit 12V für einige Sekunden geärgert, sie leuchtet immer noch.
» Verbrenn dir aber nicht die Finger
Sollte sicher nur ein Witz sein, oder?
Sonst hättest sicher die Steckdose vorgeschlagen. |
Harald Wilhelms

28.11.2010, 10:40
@ schaerer
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LED und Vorwiderstand |
» Ich benutze die folgende selbstgebastelte Schaltung auf einem kleinen
» Print:
» 
Vornehm geht die Welt zugrunde.
Eine Testschaltung mit einer Stromtoleranz von +-0,8%!
(Das ist jedenfalls die tolle Ranz der Referenzdiode.)
An dieser Stelle hätte sicher auch eine LED als
"Referenzspannungsquelle" gereicht.
Gruss
Harald |
Harald Wilhelms

28.11.2010, 10:47
@ Manni
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LED und Vorwiderstand |
» Der Mann ist über 60 und macht das seit jahrzehnten so. Kann das den dann
» falsch sein ?
Nun, ich bin auch schon über 60, habe aber trotzdem
noch nicht das ohmsche Gesetz vergessen...
Selbst bei Einstellung des Labornetzteils auf 20mA
ist das etwas problematisch, da die meisten Netzgeräte
einen Ausgangskondensator haben, der sich erst einmal
entladen muss, bevor die Regelung einsetzt.
Gruss
Harald
PS: Ich stelle für solche Tests mein Netzgerät auf
6V und nehme einen Vorwiderstand mit ca. 220 Ohm. |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 28.11.2010, 11:34
@ Harald Wilhelms
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Nicht-OT: Hochwohlgeborene Leuchtdiodentester |
» » Ich benutze die folgende selbstgebastelte Schaltung auf einem kleinen
» » Print:
» » 
»
» Vornehm geht die Welt zugrunde.
Das auf jedenfall.
» Eine Testschaltung mit einer Stromtoleranz von +-0,8%!
» (Das ist jedenfalls die tolle Ranz der Referenzdiode.)
»
Du weisst ja nicht wie hoch die dynamische Empfindlichkeit der Sehnerven der hochwohlgeborenen Leuchtdiodentester sind. Das gibt es in auch in anderen Bereichen mehr als man meint. Denke nur mal an die Hyper-Audiosensitiven, welche die Tonqualität ganz klar und ohne jeden Zweifel daran unterscheiden können, ob das Kupfer der Lautsprecherkabel Sauerstoff enthält oder nicht.
» An dieser Stelle hätte sicher auch eine LED als
» "Referenzspannungsquelle" gereicht.
Du bist ein Ketzer gegen den Glauben des Bandgap-Universum. Harald-> <-ich
Du hast natürlich recht, wenn man diesen LED-Tester aus dem Gesamtkontext (Minikurs) herausnimmt und isoliert betrachtet. Das ist übrigens genau einer der signifikanten Gründe warum immer wieder Glaubenskriege entstehen. Darum auch die passende Einleitung in diesem Posting...
Trotz allem, Deine Ketzeridee überzeugt und sie hat mich dazu angeregt, dass ich mir vornehme, eine kleine Update-Erweiterung dieses Minikurses vorzunehmen. Ich denke, das gelingt mir, ohne dass man mich einer Apologethik bezichtigen muss. Das ist sowieso weniger mein Ding. Überlassen wir die apologethischen Streiche den grauen Eminenzen im ergrauten Vatikan.  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
olit

Berlin, 28.11.2010, 11:43
@ Harald Wilhelms
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LED und Vorwiderstand |
» Selbst bei Einstellung des Labornetzteils auf 20mA
» ist das etwas problematisch, da die meisten Netzgeräte
» einen Ausgangskondensator haben, der sich erst einmal
» entladen muss, bevor die Regelung einsetzt.
Genau deshalb hat mein Labornetzteil nur 0,5µF am Ausgang  |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 28.11.2010, 11:51
@ olit
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LED und Vorwiderstand |
» » Selbst bei Einstellung des Labornetzteils auf 20mA
» » ist das etwas problematisch, da die meisten Netzgeräte
» » einen Ausgangskondensator haben, der sich erst einmal
» » entladen muss, bevor die Regelung einsetzt.
»
» Genau deshalb hat mein Labornetzteil nur 0,5µF am Ausgang 
Dann hast Du das aber selbst gebaut.  -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
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el-haber
29.11.2010, 12:02
@ Manni
|
LED und Vorwiderstand |
Hi,
Wie du siehst geht es ;=) ! aber nicht lang.
LED's - vor allem die komplexeren - haben fertigungsbedingt ein Problem. Wenn es strukturelle Probleme bei der Fertigung des Wafers gab, können sogenannte Kurzschlußlöcher im Substrat sein, die dann nach dem Zersägen einzelne LED's mit höherem Strom ausstattet.
Wenn nun das Prüfnetzteil genügend Strom liefert, dann ist das kein Problem (außer größerer Hitzeentwicklung). Die LED leuchtet. bei wenig Strom ist die Fehlstelle aber ein kurzschluß und die LED leuchtet nicht.
Prüfmethode also nur bedingt geeignet.
Besser: Beurteilen des Leuchtens bei wenig Strom (Vorwiderstand umschalten) und bei Nennstrom.
CU
st |