Paule2

Dresden, 20.11.2009, 23:41 |
Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln (Schaltungstechnik) |
Dem Otto-Normal-Verbraucher scheint es nicht wirklich zu helfen, wenn diese sogenannten "Spar"-Leuchtmittel einem ständig die Geldbörse leeren - also nicht wirklich sparen.
Ich habe mal veschiedene Leuchtmittel getestet und bin zu einem recht ernüchterndem Ergebnis gekommen.
Mag sein, daß die mittlere Lebensdauer einer LED laut Herstellerangaben 50.000 Stunden beträgt, aber wer konnte das schon mal in Echtzeit überprüfen (das sind knapp 6 Jahre)? Zugegeben, ich habe Low-Current LEDs als Kontrolle in meinen Lichtschaltern eingebaut - und die leben seit knapp 10 Jahren. Aber, was jetzt als alternative Leuchtmittel angeboten wird, hat für meine Begriffe nichts mit Sparen zu tun sondern ist eher Betrug am Kunden.
Hier nur mal zwei Beispiele:
Nummer Eins: nachdem es meinem Händler zu kostspielig wurde, meine ständigen Reklamationen zu bearbeiten, bot er mir kostenlosen Ersatz an. Das half nicht wirklich, da auch der Ersatz nach wenigen Tagen extrem sparte - es wart nämlich finster im Bad. Also schraubte ich wieder herkömmliche Glühfadenleuchtmittel in den Spiegelschrank - mit Erfolg: die leuchten, wenn ich den Schalter betätige.
Ich versuchte der Sache auf den Grund zu gehen - warum gehen diese teuren Dinger eigentlich kaputt, bevor die sich amortisiert haben? Man sollte ja nichts verkehrt machen können - laut Beschreibung (abartig ist schon eine mehrseitige unverständliche Beschreibung für ein Leuchtmittel ! - eine Glühbirne gekauft bei XYZ bedarf doch auch keiner Beschreibung - reindrehen in die Fassung - und gut!). Abgesehen von der jämmerlichen Leuchtstärke und der Farbtemperatur kam es mir auf den Versuch an. Mittlerweile sind fast alle LED-Leutmittel kaputt (meist nur 2...5 LEDs der Reihenschaltung) - und das nur nach ganz ganz wenigen Betriebsstunden. Irgendeine Ursache muß es doch geben. Ja - und die gibt es - mein elektrischer Rassierapparat!
Denn der verursacht Spitzen im Netz, der keiner LED gewachsen sind - zumal die Schaltung (siehe Bild) dafür auch gar nicht ausgelegt ist, Spannungsspitzen abuzfangen.
In den Fotos seht Ihr das auseinandergenommenes Leuchtmittel, welches mir als "repariert" zurückgeschickt wurde. Die Schaltung habe ich von der Platine abgenommen, die Meßwerte habe ich (nach Ersatz durch neue und bereits wieder durchgebrannter LEDs) mit einem stino DVM ermittelt. Das Oszi zeigt allerdings nur Spitzen von 35 V (am Meßpunkt 47,5V) bei einer sehr ungewöhnlichen Kurve - die 47,5V sind halt ein typisches Mittel am DVM. Oder? Apropos "repariert" (das haben die echt gemacht !): es wurde ein ELKO 1uF/400V hinter die Graetzbrücke gelötet, defekte LEDs ausgetauscht und das Ganze mit Silikon zusammengeklebt - was man nicht so alles macht!!! Geholfen hat's nicht, denn wenige Augenblicke später stand ich wieder im Dunkeln - hätte ich doch blos nicht wieder den Trockenrasierer benutzt - zu spät...
Nummer Zwei: Gleicher Händler. Tolle Sache. Ersatz für Schreibtischlampen, etc. 1,2 W Energieverbrauch bei entsprechenden 15W einer Halogenlampe - laut Hersteller einsetzbar/ersetzbar in allen handelsüblichen 12-V-Wohnungsbeleuchtungsanlagen. Sah anfangs gut aus, Helligkeit und Farbtemperatur sagten mir zu. Nach ca. 10 Minuten roch es seltsam. Ich hatte die neue sparsame Errungenschaft in meinen Pflanzenleuchten ersetzt. Ich vermutete die Neuheit hinter dem Geruch... Nach ca. 20 Minuten fielen die ersten LEDs aus, danach begannen einige weitere zu flimmern. Nach 45 Minuten Gestank habe ich abgeschaltet. Zum Vorschein kamen total verschmolzene und stinkende Teile. Warum, fragte ich mich. Der Grund war schnell gefunden - Quelle des Ablebens war der benutzte elektronische "Spar"-Trafo - im Zusammenspiel mit weiteren 12-V-Halogen-Leutmitteln schaffte er es auf weit über 35V (auf-ab-schwellend) bei 200kHz! Übrigens sprang der Trafo gar nicht erst an, als ich die LED-Leuchtmittel alleine anschloß - für ihn war die "Last" einfach nur Leerlauf - es tat sich nix - also, wieder gespart - es blieb finster im Wohnzimmer...
In diesem Sinne, ein schönes WE.
P.S. Hoffentlich denken die Hersteller auch mal an die bisher verbreitete EnergieSparTechnik und daran, daß nicht jeder Bürger über elektronische Kenntnisse verfügt. Zum Fall 2: es leuchtet jetzt ohne Geruch und ohne Hitzentwicklung (der 7812 macht in diesem Fall sein Ding...).
Jetzt noch eine Frage: um nicht ständig LEDs ersetzen zu müssen, würde ich einen Varistor einsetzten wollen (Zener-Dioden weißen nicht die benötigte Flankensteilheit auf und sind nicht in diesem Spannungsbereich verfügbar. Was meint Ihr wäre besser: Einsatz am Meßpunkt 75V oder am Meßpunkt 47,5V - und welcher Varistor?
Liebe Grüße, Frank.
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Jüwü

Würzburg, 21.11.2009, 00:18
@ Paule2
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
Ist halt modern weils jeder so will - was beschwehrst du dich?
Der gute Flatscreen 200Hz mit HDMI und integriertem Softcolourdiffernzantialiasingsoundspatialblackbackgroundregulation tuts doch auch |
Nachtslöter
21.11.2009, 01:26
@ Jüwü
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
» Softcolourdiffernzantialiasingsoundspatialblackbackgroundregulation tuts
» doch auch
es existieren weitere "Übergangstechnologien"
www.instructables.com/id/A_very_Simple_LCD_Backlight_Fix/ |
Elektronix
21.11.2009, 06:15
@ Paule2
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
Bei einer derartigen Serie von Schäden und so gründlicher Recherche würde ich mich mal an die Verbraucherzentrale wenden. Wirkt bestimmt einiges. -- Und die Grundgebihr is aa scho drin. DOS is jo nett.. |
hws

59425 Unna, 21.11.2009, 09:39
@ Elektronix
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
» Bei einer derartigen Serie von Schäden und so gründlicher Recherche würde
» ich mich mal an die Verbraucherzentrale wenden.
Versprich dir nicht zuviel. Optimist
» Wirkt bestimmt einiges.
glaub ich nicht
hws |
hws

59425 Unna, 21.11.2009, 09:50
@ Paule2
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
» einen Varistor einsetzten wollen
Suppressor Dioden. Werden in der KFZ Technik eingesetzt, da es dort ähnliche Spannungsspitzen gibt. Dort allerdings mit 18..24V Nennspannung, müsste es auch höher geben (sogar bei Conrad erhältlich)
Thema elektronische Vorschalttrafos: Ja, die machen eine von dir beschriebene Kurvenform und haben auch (lt. Bedienungsanleitung) eine Mindestlast.
Dazu ein Link, den Theo mir zum Thema "Innenwiderstand eines 12V 1A Trafos?" gegeben hat:
http://www.kupferinstitut.de/front_frame/pdf/s193.pdf
hws |
Theo

Düsseldorf, 21.11.2009, 09:54 (editiert von Theo am 21.11.2009 um 09:54)
@ Paule2
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Erfahrungen mit LED-Spar-Leutmitteln |
Hallo
Interessanter Bericht.
Was ist das denn für ein Rasierer? Mit Zulassung für den deutschen Markt? Aber überlege, was du jetzt antwortest, vielleicht bin ich ja dein LED-Lampenhändler der dann seine Reparaturkosten fordert.
Theo |
hws

59425 Unna, 21.11.2009, 10:13
@ Theo
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Ist so'n Teil ... |
» Was ist das denn für ein Rasierer?
Ist möglicherweise so'n Teil mit Wagner'schen Hammer, wie in alten mechanaischen Türklingeln und ohne jede Entstörmaßnahme.
Aus Interesse hab ich mir auch ne LED-Lampe geholt, Sch...-Lichtfarbe, aber so schnell kaputt gegangen ist sie nicht (ausser der Lampe, die ich interessenhalber zerlegt und Schaltung aufgenommen habe.)
Thema elektronischer Trafo und 12V Halogen Leuchtmittel.
Dazu hast du mir selbst nen Link zum Kupferinstitut gegeben zum Thema Innenwiderstand von 12V Trafos. Ausser zu diesem Thema steht auch genau noch was zu den Elektronischen 12V Trafos drin (Seite 10ff) und ebenso zum schönen Aufbau der Strahler mit geringelten Zuleitungen, die bei xxkHz schon ne ordentliche Induktivität besitzen. Selbst bei Leuchtmitteln mit Glühfaden wird dort von frühen Ausfällen, Flackern u.a. Nebenwirkungen gesprochen.
LED und Sparlampentechnik hat noch seine Kinderkrankheiten, das o.a. Zusammenspiel der Komponenten geht nicht (welcher der biden Hersteller ist Schuld?).
hws |
schaerer

Kanton Zürich (Schweiz), 21.11.2009, 11:36
@ hws
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Keimtötende Wirkung von Kupfer... |
» Dazu ein Link, den Theo mir zum Thema "Innenwiderstand eines 12V 1A
» Trafos?" gegeben hat:
» http://www.kupferinstitut.de/front_frame/pdf/s193.pdf
Das ist allerdings ein interessanter Link. Ich habe soeben das Video über die keimtötende Wirkung von Kupfer angeschaut. Sehr empfehlenswert:
http://www.kupferinstitut.de/ -- Gruss
Thomas
Buch von Patrick Schnabel und mir zum Timer-IC NE555 und LMC555:
https://tinyurl.com/zjshz4h9
Mein Buch zum Operations- u. Instrumentationsverstärker:
https://tinyurl.com/fumtu5z9 |
TTT
21.11.2009, 11:55
@ hws
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Die Wahrheit schmerzt... |
Hallo Ihr,
wie wäre es denn, wenn man sich gemeinschaftlich eine funktionierende Schaltungsvariante überlegen würde.
Im Ernst, ich kann dem Threadersteller zu "100%" zustimmen. Geld sparen ist nur möglich, wenn eine entsprechende Lebendauer der Leuchtmittel auch wirklich erreicht wird.
Ich selbst konnte vor einigen Wochen miterleben wie zwei Leuchtmittel fast zeitgleich (um einige Tage versetzt) das Zeitliche gesegnet haben.
Inzwischen misstrauisch geworden habe ich mir die Schaltung ein wenig näher betrachtet. Im Groben handelt es sich um ein primitiv ausgelegtes Kondensatornetzteil.
Hierzu gibt es auch einen sehr gut gelungenen Artikel von Herrn Schaerer.
Link:
http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/cpowsup.htm
Diskussions-Thread:
http://www.elektronik-kompendium.de/forum/forum_entry.php?id=78542&page=4&category=all&order=time
Ob es sich um Betrug, mangelnde Kenntnisse oder eine fehlerhafte Bestückung (in China) handelt, kann man pauschal sicherlich nicht sagen. Dennoch finde ich es richtig gerade auf solche Mängel hinzuweisen. Im Schnitt kosten die Leuchtmittel 8 Euro. Um diesen Geldbetrag wieder herauszuholen müssen schon etliche Stunden Leuchtdauer gewährleistet werden.
Sollte es sich um Absicht handeln, hat man eine neue
Geldguelle zur Gewinnmaximierung und Schonung der Umwelt gefunden.
Hier die von mir ermittelte Schaltungsvariante ohne
Änderungsumbauten:
(Die Bauelemente des Gleichrichters entsprechen nicht der Wirklichkeit.
Die Z-Dioden müssen durch 38 Leuchtdioden ersetzt werden.)

Am Besten gefällt mir der 10 Ohm Widerstand.
Riecht Ihr schon was?
In diesem Sinne ein schönes Wochenende...
Gruß TTT |
x y
21.11.2009, 12:26
@ TTT
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Die Wahrheit schmerzt... |
» Am Besten gefällt mir der 10 Ohm Widerstand.
» Riecht Ihr schon was?
Tja, und das bei maximal 100mA Impulstrom, die der LED-Hersteller angibt. Mit einem angemessenen Widerstand von einigen hundert Ohm wäre halt die Verlustleistung ruckzuck bei 0,5W, und der vorgeblich tolle Wirkungsgrad dahin. |
hws

59425 Unna, 21.11.2009, 22:22
@ schaerer
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Keimtötende Wirkung von Kupfer... |
» Das ist allerdings ein interessanter Link. Ich habe soeben das Video ...
Das Video hab ich noch nicht gesehen (die Datenautobahn ist heute Abend wieder verstopft)
Keim- ud sonstige tötende Wirkung von Kupfer ist altbekannt.
Eine Bahn Kupferfolie quer über den Dachfirst und Moose und Flechten werden zerstört.
Macht Nachbars Baum dir zuviel Schatten, einen Kupfernagel unten in den Stamm und in 1-2 Jahren ist der Baum abgestorben.
Leiterplattenhersteller kriegten Probleme mit Kupferionen im Abwasser (drastisch erniedrigter Wert vorgeschrieben) weil dadurch die Bakterien im Klärwerk kautt gehen.
Platine ätzen und beim Regen das Zeugs in den örtlichen Bach war vielleicht mal zu unserer Jugendzeit ...
hws |
x y
21.11.2009, 22:26
@ hws
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Keimtötende Wirkung von Kupfer... |
» Macht Nachbars Baum dir zuviel Schatten, einen Kupfernagel unten in den
» Stamm und in 1-2 Jahren ist der Baum abgestorben.
Legende!
http://www.zeit.de/stimmts/1999/199920_stimmts_kupferna |
ollanner
21.11.2009, 22:29
@ hws
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Keimtötende Wirkung von Kupfer... |
» Eine Bahn Kupferfolie quer über den Dachfirst und Moose und Flechten
» werden zerstört.
Da freuen sich aber die Zink-Dachrinnen und Zink-Fallrohre. :D -- Gruß
Der Ollanner |
hws

59425 Unna, 21.11.2009, 22:30
@ TTT
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Anwenderfehler .... |
Ein solcher Rasierer (oder anderes Gerät) welches diese Störungen ins Netz induziert, ist bei der Konstruktion nicht vorgesehen gewesen (und von den E-Werken auch nicht)
Auch der Betrieb an elektronischen Trafos ist für die LED Lampen nicht vorgesehen. Als alleiniger Verbraucher müsste man schon eine ordentliche Anzahl dranschalten, dass die Mindestlast erreicht wird.
Die Aussage: ersetzt JEDE 12V Halogenlampe war zu kurz gedacht.
Aber das wird sich geben, da Kinderkrankheit.
Und wir sollen gemeinsam eine optimale Schaltung entwickeln ??
.. und sie den Chinesen oder dem Importeur vielleicht zur Verfügung stellen?
Das wird die soviel interessieren, als wenn in Peking nen Sack Reis umgefallen ist.
hws |
Zwinkerle
21.11.2009, 22:32
@ x y
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Keimtötende Wirkung von Kupfer... |
» » Macht Nachbars Baum dir zuviel Schatten, einen Kupfernagel unten in den
» » Stamm und in 1-2 Jahren ist der Baum abgestorben.
»
» Legende!
Kupfersulfat hilft dagegen definitiv, selber probiert, Tuja ist tod  -- Don't feed Trolls!!! |