Raspberry Pi: Übertakten / Overclocking

Raspberry Pi: Übertakten / Overclocking

Der Raspberry Pi hat abhängig vom Modell eine CPU-Taktrate von 600 oder 700 MHz. Sofern man möchte kann man den Raspberry Pi, abhängig vom Modell, bis maximal 1.000 MHz bzw. 1.200 MHz übertakten. Eine entsprechende Konfiguration ist Software-seitig vorgesehen.
Hierzu muss man wissen, dass sich der Raspberry Pi dynamisch übertaktet. Das heißt, wenn die Auslastung hoch geht, dann taktet der Raspberry Pi dynamisch hoch, bis er die eingestellte Taktrate erreicht hat. Wenn eine Übertaktung nicht notwendig ist, dann findet die auch nicht statt und der Raspberry Pi taktet mit seinem Grundtakt.

Das Übertakten des Raspberry Pi ist im Grund genommen völlig unspektakulär und risikofrei, sofern man das Tool "raspi-config" verwendet.

Trotzdem sollte man das eine oder andere beim Übertakten beachten. Das ist nicht nur beim Raspberry Pi so, sondern gilt für jedes andere Gerät, dass eine CPU enthält und abweichend von seiner Spezifikation betrieben werden soll. Nur mit der Spezifikation des Herstellers ist ein absolut stabiler und zuverlässiger Betrieb garantiert.
Wer nicht wirklich weiß was er beim Übertakten einstellt und nicht versteht worauf das Einfluss hat, der kann dadurch entstandene Probleme auch nicht zuordnen.

Was beim Übertakten des Raspberry Pi zu beachten ist

Grundsätzlich spricht nichts gegen das Übertakten, wenn man das Mehr an Leistung wirklich braucht. Dann muss man sich aber auch klar darüber sein, dass es zu Problemen kommen kann, weshalb das Übertakten des Raspberry Pi nicht empfohlen wird.

Generell muss man damit rechnen, dass der Raspberry Pi beim Übertakten wärmer wird und man eventuell Kühlkörper einsetzen und generell für eine bessere Wärmeableitung sorgen muss. Man kann darauf aber gut verzichten. Die allseits beliebten Kühlkörperchen bringen relativ wenig. Sollte die Temperatur der CPU während des Betriebs 85 Grad Celsius übersteigen, regelt die CPU die Taktrate automatisch herunter.

Wenn man sich auf das Übertakten einlässt, dann sollte man mit seltsamen Problemen rechnen. So gibt es Probleme bei einigen SD-Karten, bei denen das Dateisystem kaputt geht, wenn der Raspberry Pi (Modell B) auf 950 oder 1000 MHz übertaktet wird. Bekannt ist, dass es in älteren Versionen von Raspbian einen Bug mit dem Timing auf der SD-Speicherkarte gab. Der Bug ist beseitigt. Das heißt aber nicht, dass das Problem für immer weg ist. Beim Übertakten sollte man damit rechnen, dass es zu defekten Daten auf der Speicherkarte kommen kann. Das liegt an der asynchronen Taktung von SD-Card und CPU.

Raspberry Pi Modelle A, A+, B und B+ übertakten

Der Raspberry Pi hat einen Grundtakt von 700 MHz. Sofern man möchte kann man den Raspberry Pi bis maximal 1.000 MHz übertakten. Eine entsprechende Konfiguration ist Software-seitig vorgesehen.
Hierzu muss man wissen, dass sich der Raspberry Pi dynamisch übertaktet. Das heißt, wenn die Auslastung hoch geht, dann taktet der Raspberry Pi dynamisch hoch, bis er die eingestellte Taktrate erreicht hat. Wenn eine Übertaktung nicht notwendig ist, dann findet die auch nicht statt und der Raspberry Pi taktet dann auf 700 MHz runter.

Raspberry Pi 2 Modell B übertakten

Der Raspberry Pi 2 hat einen Grundtakt von 600 MHz, wird aber im Normalzustand bereits auf 900 MHz dynamisch übertaktet. Maximal möglich sind 1.200 MHz, die sich auch fest einstellen lassen.

Raspberry Pi 3 Modell B übertakten

Der Raspberry Pi 3 B läuft standardmäßig mit maximal 1.200 MHz. Das ist noch nicht das Ende. Allerdings wird davon abgeraten ihn zu übertakten. Das Raspberry-Pi-Konfigurationstool sieht das Übertakten des Raspberry Pi 3 B nicht vor.

Letzte bedenkenswerte Hinweise zum Übertakten

Wer den Raspberry Pi übertaktet, der macht damit in der Regel nur den Prozessor schneller. Das bedeutet aber nicht, dass das Gesamtsystem schneller wird. So bleibt die Geschwindigkeit der verschiedenen Schnittstellen davon unberührt.
Ob das Übertakten überhaupt sinnvoll ist, hängt also von der Nutzung ab. Wer den Raspberry Pi generell als zu langsam empfindet, der wird nach dem Übertakten keine wesentliche Verbesserung feststellen können. In diesem Fall ist der Raspberry Pi einfach für die Anwendung ungeeignet.

In der Regel muss ein PC um 20 bis 30 Prozent schneller sein, damit der Anwender überhaupt einen Unterschied zwischen vorher und nachher bemerkt. Nur bei bestimmten Situationen, wenn zum Beispiel die Grenze zwischen flüssiger und ruckelnder Video-Wiedergabe erreicht wird, dann merkt man auch geringfügige Leistungsunterschiede.

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