Verbindung zur grafischen Benutzeroberfläche per SSH aufbauen

Ein SSH-Server kann nicht nur die Kommandozeile zur Verfügung stellen, sondern auch eine grafische Benutzeroberfläche, die allerdings nicht zwangsläufig wie die auf dem entfernten System aussehen muss.
Eine Display-Umleitung bzw. X-Forwarding kann ein SSH-Server durchführen. Allerdings bekommt man bei dieser Lösung nicht den aktuellen, sondern einen eigenen Desktop angezeigt.

Aufgabe

  1. Display-Umleitung einrichten.
  2. Panel installieren.
  3. Verbinden Sie sich per SSH mit der grafischen Benutzeroberfläche.

Lösung: Display-Umleitung einrichten

Die Display-Umleitung nennt sich X-Forwarding. Damit das funktioniert muss der betreffende SSH-Server entsprechend konfiguriert sein. Dazu öffnen wir die Konfigurationsdatei:

sudo nano /etc/ssh/sshd_config

Dort tragen wir folgende Zeile ein, die standardmäßig vorhanden sein sollte.

X11Forwarding yes

Anschließend speichern und schließen: Strg + O, Return, Strg + X.

Der SSH-Server muss neu gestartet werden (nur wenn man die Datei geändert hat).

sudo service ssh restart

Lösung: Panel installieren

Die Display-Umleitung bringt nichts, wenn man kein Panel (Startmenü, Programm-Leiste, ...) hat, über das man den Desktop steuern kann. Ein Panel ist eine Kontrollleiste, die sich in der Regel völlig frei auf dem Desktop platzieren und mit vielen Applets und Plugins erweitern lässt. Zum Beispiel Programmstarter oder Akku-, Netzwerk- oder Festplatten-Monitor.
Deshalb installieren wir uns erst ein Panel.

sudo apt-get install lxpanel

Weitere Panels sind tint2, fspanel, xfce4-panel, visibility, kicker, barpanel und noch einige andere mehr.

Lösung: Verbindung per SSH aufbauen

Danach kann man direkt im SSH-Client folgendes Kommando eingeben.

ssh -X pi@192.168.1.2 lxpanel

Die entscheidenden Parameter sind "-X" (großes X) für die Display-Umleitung und "lxpanel" für das Panel.
Die IP-Adresse ist entsprechend des eigenen Raspberry Pi anzupassen.

Alternative: Remote-Desktop per RDP

In der Windows-Welt ist VNC weniger geläufig. Hier spricht man von Remote-Desktop-Unterstützung per RDP. Sofern man mit Windows-Clients arbeitet, ist die Einrichtung eines RDP-Servers auf dem Raspberry Pi eine denkbare Alternative zu VNC.

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