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Bedenkliche Entwicklungen (Elektronik)
Ich habe im März ein Praktikum angefangen und wurde nun im letzten August als Azubi übernommen und wenn ich diesen Artikel lese dann kratz ich mir irgendwie den Kopf... von solchen problemen habe ich nie etwas mitbekommen, liegt vll daran dass ich auf nem oberklasse Berufskolleg bin, zumindest unsere Informationselektroniker-Abteilung lässt keine Wünsche offen. Unsere Lehrer kommen alle aus der Praxis, können einfach super erklären. Wir nutzen die modernsten Geräte und haben einen kompletten modernen Neubau zu unserer Verfügung.
Das Ohmsche Gesetz, die kirchhoffsche Regel, das wurde zuallererst gelehrt und ist uns schon in der kurzen Zeit in Fleisch und Blut übergegangen, ok es gibt Ausnahmen, einige sind schon gefeuert worden wegen geringer Leistung, aber der Großteil schlägt sich momentan richtig gut. ich persönlich fühle mich sogar unterfordert (was wahrscheinlich spätestens im 2ten LJ aufhört).
So was unterscheidet mein Berufskolleg von den anderen? Oder liegt es vll auch wirklich an den Schülern?
Habe ich einfach nur irre Glück gehabt mit dem Kolleg?
Oder es fällt mir nicht so auf weil ich seit Grundschulalter Elektroniker werden wollte und schon immer irgendwas gebastelt habe.. zB Alarmanlagen für den Kühlschrank oder einmal eine komplette Ampel-Kreuzung (aus Holz) mit programmierbarer Steuerung... vielleicht liegt es an meinem immensen Interesse an dem Beruf. Es ist mein Traumberuf.
Und dass man nicht mehr im Kindergarten ist und selbstständiges Arbeiten vorrausgesetzt wird ist doch logisch und auch gut so! Wenn einem alles vorgekaut wird kommt man nie dazu sein Hirn richtig zu benutzen, es geht schliesslich nicht drum einfach Aufgaben zu erledigen nach Anleitung sondern die Materie zu verstehen und die Lösungen zu Problemen selber zu erdenken.... daher finde ich es sehr wichtig dass die Berufsschüler viel auf sich gestellt sind.
Wer sich dann nicht über den Beruf informiert, beim Chef, bei Mitschülern, bei Lehrern, im Internet ist am Ende selber Schuld wenn er mit Panik kurz vor der Prüfung sich versucht n Wolf zu lernen. Wenn man am Anfang nicht am Ball bleibt dann geht das halt nicht. Und wer keine Lust auf selbstständiges Arbeiten hat, hat den falschen Beruf ergriffen (ausgehend vom Informationselektroniker, aber ich denke es ist in allen Elektro-Berufen so).
Mein Chef hat mir jetzt eine Wochenaufgabe gegeben bei der ich mir zeitweise den kopf zermater... ich darf eine komplette Schaltung (Röhren-Gitarrenamp) mit CAD Layer zeichnen und eine Platine belayern. Und dazu gehört das lesen des 480 Seiten Handbuchs in DIN A4 Format. Ohne Eigeninitiative läufts halt nicht.
Also nicht immer Schuld bei Lehrern oder Chefs suchen, klar gibts beschissene bei denen ich das versteh aber ich denke man sucht oft zu voreilig die Schuld bei anderen.
Ich denke ich habe einfach n guten Fang mit meinem Chef und Berufskolleg gemacht. Ich sitze oft noch 2 stunden länger im Betrieb und laber mim Chef und lass mir auch dann noch Dinge erklären die ich noch nicht verstanden hab und er nimmt sich immer Zeit dafür.
Ähm ich glaube das genügt jetzt, morgen schreib ich Arbeit in ARI und muss nochmal in die Unterlagen gucken...
tschökes
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