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Bedenkliche Entwicklungen (Elektronik)
Ich muß der Stromerin in vielen Punkten Recht geben.
Betriebe, die eine Ausbildung anbieten, bilden oft nur "nach Bedarf" aus- d. h. sie vermitteln nur die Inhalte, die für die Arbeit des Azubi im Betrieb wichtig ist. Dies vermittelt zum einen den Azubis ein falsches Bild von Elektronik- so darf man sich nicht wundern, wenn die an anderen Inhalten kein Interesse haben. Zum anderen sind die Azubis damit auf die Prüfung gar nicht richtig vorbereitet.
Ich hatte das Glück, daß ich meine Ausbildung in einer überbetrieblichen Einrichtung machen konnte. Im letzten Halbjahr vor der Prüfung kamen 6 junge Azubis dazu, die dort "nachsitzen" mußten, weil die nötigen Inhalte in ihrem Betrieb nicht vermittelt wurden. einige Jungs davon haben diese Zusatzausbildung sogar selbst bezahlen müssen.
Zum dritten halte ich die geforderten Inhalte oft auch für veraltet: Zu meiner Ausbildung gehörte eine Einheit Assembler für 8086-Prozessoren. Als ich dann auf Stellensuche ging (2001), fragte mich ein Arbeitgeber, ob ich auch ASM für 8051-Controller kann. Nein, konnte ich nicht, darauf war ich nicht vorbereitet (so groß sind die Unterschiede zwar nicht, aber es gibt sie doch!). Damit war ich durch das Raster gefallen...
Ich frage mich heute auch noch, warum ich eine volle Prüfungseinheit (8 Stunden) Schaltungslöten auf Lochrasterplatine durchgemacht habe. Ich habe seither nie mehr erlebt, daß komplette Schaltungen von Hand aufgebaut wurden- höchstens ein paar Widerstände auf eine Testplatine. Es wurde geätzt, gebohrt und bestückt- und beim Reparaturservice die komplette Platine ausgewechselt. Handlöten tue ich nur noch in meiner Freizeit- das allerdings gerne.
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Und die Grundgebihr is aa scho drin. DOS is jo nett..
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