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Die Spannung am Glättungskondensator (Bauelemente)
» Hi,
»
» zunächst mal: Dass sich in der Technik an Punkten einer Schaltung
» Spannungen überlagern, ist nichts ungewöhnliches. Für Deinen
» Ladekondensator hat cmyk Dir das schon erklärt.
» Deine schöne Gleichung mit dem Integral ist falsch. Spannung ist nicht
» Ladung.
» i(t) in Deiner Gleichung ist auch keine Sinushalbwelle. Wenn Du einen
» Kondensator mit einer sinusförmigen Spannung lädtst, ist der Strom nicht
» sinusförmig. Das hängt ganz einfach damit zusammen, dass Du zur Berechnung
» immer den wirksamen Ladewiderstand berücksichtigen musst. Der bringt Dir
» ein Stückchen Exponentialfunktion ind den Ausdruck für den Strom. (Falls Du
» diesen Widerstand wirklich gedanklich meinst vernachlässigen zu können,
» musst Du akzeptieren, dass in irgendeinem unendlich kleinen Zeitintervall
» ein unendlich großer Strom fließen kann- normalerweise das berühmte NoGo
» für ein physikalisches Modell.)
» Trotzdem- den Lastwiderstand zu vernachlässigen, führt zumindest auf einen
» Fall, den man noch halbwegs analytisch beherrschen kann: Der Kondensator
» lädt sich (hoffentlich, wenn die Zeitkonstante aus Ladewiderstand und
» Ladekondensator klein gegenüber der Periodendauer ist) in der ersten
» Halbwelle auf Uspitze - UfDiode auf. Basta- danach passiert dank unendlich
» großer Widerstände im Entladekreis nichts interessantes mehr, und dank
» fehlender Entladung muss (und kann) auch nichts nachgeladen werden.
» Langweilige Sache. Nicht mal eine Fourierreihe brauchst Du, denn die ist ja
» ohnehin nur auf periodische Vorgänge anwendbar.
» Aber schon dieser einfache Fall hat- wie oben angedeutet- ein "wenn", den
» berühmten Pferdefuß: WENN die Zeitkonstante aus Ladewiderstand und
» Ladekondensator nicht mehr klein gegenüber der Periodendauer ist, lädt sich
» der Kondensator erst über mehrere Halbwellen auf die Spitzenspannung auf.
» Mathematisch bekommst Du dann mehrere Differenzialgleichungen (eine für
» jede Halbwelle) mit unterschiedlichen Anfangsbedingungen, weil ja die
» Kondensatorspannung am Anfang jedes einzelnen Ladevorgangs unterschiedlich
» ist. Ich komme nochmal auf meinen weiter oben gemachten Vorschlag zurück:
» Simuliere das mal in LTSpice- gibt lustige Bildchen und Erkenntnisgewinn.
» Bringen wir nun noch den Lastwiderstand ins Spiel: Der verringert erstens
» die Zeitkonstante der Aufladung in den Zeiten, in denen die Diode leitet,
» verringert zweitens die maximale Spannung am Kondensator, verursacht
» drittens eine Entladung mit einer eigenen Zeitkonstante in den Zeiten, in
» denen die Diode sperrt und zwingt Dich viertens, die Eigenschaften dieses
» nichtlinearen Elements auch noch in die Berechnung einfließen zu lassen
» (wenn Du es ganz genau haben willst).
» Wenn Du meinst, mit Deinen Kenntnissen all diese Probleme analytisch lösen
» zu können- nur zu!
» Eine (absichtlich zur Demonstration dimensionierte) Simulation mit LTSpice
» hänge ich mal an. Blau- Sinus am Eingang, Grün- Kondensatorspannung und
» Rot- Ladestrom.
»
»
»
» Gruß
» Bernhard
»
»
Vielen Dank für Deine Mühe.
Gruß
Flo
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