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Li-ion Akku Tiefen- und Überladeschutz bereits Integriert? (Elektronik)

verfasst von Bärwurz, 20.05.2016, 06:37 Uhr

Tachchen.
In solchen Akkublöcken ist in aller Regel seit vielen Jahren die komplette benötigte Schutzschaltung drin. Eine winzige Leiterplatte mit allem was die Akkuspannung unter der dringend erforderlichen grenze hält, ansonsten blitzschnell reversibel und bei Bedarf auch immer wieder den eigentlichen Akku im Block abschaltet.

Den Ersatzakku meiner Westentaschen-Kamera habe ich früher notgedrungen einfach mittels Vorwiderstand an einem beliebigen USB-Port geladen. Vorausgegangen waren vorsichtshalber Tests an einem Labornetzteil mit Strom- und Spannungsbegrenzung. Das klappte viele hundert Male ohne die geringsten Probleme, dann kaufte ich mir extra ein spezielles Universal LI-Akku Ladegerät das alle Arten von Akkus und deren Polarität selbsttätig erkennt und dann sicher und artgerecht laden kann.

(Die Crux war die das der Hersteller der Kamera sich eines dritten Pins am Akku bediente den der Ersatzakku zwar auch hatte, der aber nicht wie von der Kamera erwünscht beschaltet war, er war beim Ersatz so wie üblich mit einem Temperaturfühler belegt beim Original aber am internen Controller über eine Transistorschaltung angeschlossen, damit es bloß mit allem anderen inkompatibel wird. Eine Art Artenschutz für den vom Kamerahersteller selbst vertriebenen ca. 8x so teuren, aber leistungsschwächeren "Originalakku". So meinte das Original-Ladegerät der Kamera dann immer das der Fremdakku dauernd voll ist und lud ihn nicht, auch wenn er leer war).

Verhalten am Labornetzteil bei zu hoher Spannung/Strom an den Akku-Pins war unspektakulär. Das Netzteil pumpte schlicht durch die Schutzschaltung im Akku solange bis der Akku voll war und keinen Strom mehr zog. Soll heißen, das das Ganze natürlich Grenzen hat, der spannungsüberschuß innerhalb der SOAR-Grenzen des internen Abschalt-Transistors bleiben muß. 5V-USB sind offenbar möglich. Wenn bei zu hoher Spannung/Strom etwas kaputt geht dann eben jener Transistor. Davon passiert mit dem eigentlichen LI-Akku noch garnichts, er geht weder spektakulär in Flammen auf, noch kommt eine Hand aus dem Elektronik-Himmel und dreht einem den Hals um. Nur ist der Akkublock dann unbrauchbar, weil der LI-Akku dann dauerhaft von der äußeren Verbindung abgetrennt wird.

Ja, ich mußte auch mal testen was real passiert, wenn der Transistor durchdiffundiert, also einen Dauerdurchgang durch Überlastung bekommt. Man kann es ja einfach nicht lassen. Es ist natürlich auch nicht viel passiert, der Akku im Block blähte sich ein wenig auf, ich würde schätzen um ca. 5% seiner gesunden Abmessungen, dann gab der Controllerchip auf und unterband jegliche Verbindung der Pins mit dem Akku. Das sollte natürlich nicht im versorgten Gerät passieren, es würde extrem eng im Akkuschacht.
Berüchtigte Vorführungen mit spektakulärem flammenden Inferno werden offenbar mit deutlich zu hohem Spannungs-Überschuß bei außer Kraft gesetzter Schutzschaltung gemacht, sodaß man dafür auf Youtube auch genügend Zuschauer abschöpfen kann. Da würde wohl auch jede Mignon-Zelle zu einer kleinen Granate werden.

Ich benutze übrigens übrig gebliebenen (Handy)Akkus, die noch fit sind auch für kleine Schaltungen und Gizmos, sind doch viel zu schade und wertvoll um sie auf den Müllberg zu feuern. Manche Zeitgenossen wechseln ja das Handy öfter als ihre Unterwäsche, da wäre es um den Akku schade. Nachhaltigkeit fängt bei einem selber zuhause an.

Grß



Gesamter Thread:

Li-ion Akku Tiefen- und Überladeschutz bereits Integriert? - piuwiu, 19.05.2016, 19:03 (Elektronik)
Li-ion Akku Tiefen- und Überladeschutz bereits Integriert? - Bärwurz, 20.05.2016, 06:37