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Ausschaltverzögerung für Funkfernbedienungstaste (Elektronik)

verfasst von myo(R), 29.08.2014, 01:51 Uhr
(editiert von myo am 29.08.2014 um 17:46)

Hallo,

ich habe eine Funkfernbedienung, bei der eine Taste, wenn man sie länger gedrückt hält (2 Sekunden etwa) eine andere Funktion auslöst, als wenn man sie nur kurz drückt.
Da die Fernbedienung auch eine Taste besitzt, deren Funktion ich nicht benötige, dachte ich mir das ich diese Taste mit Hilfe einer Schaltung zur Ausschaltverzögerung dazu benutzen kann, den längeren Tastendruck der eigentlichen taste zu umgehen.
Kurz gesagt, wenn ich die nicht benötigte Taste kurz drücke soll sie den langen Tastendruck der anderen Taste ausführen.

Zuerst bin ich bei meiner Suche auf eine Timer-Schaltung mit einem NE555 Timer gestoßen. Da die Fernbedienung aber von einer Batterie (12V, Bezeichnung 27A) gespeist wird, welche nur 18mAh besitzt würde die Schaltung im Ruhezustand zuviel Strom verbrauchen. Ein TLC555 Timer braucht im Ruherzustand wohl um die 150 Mikroampere, laut einem Artikel den ich auf dieser Plattform gefunden habe.
Dann bin ich noch auf diese Schaltung http://www.elektronik-kompendium.de/public/schaerer/battoff.htm, weiter unten bei "Eine einfache Batteriespannungsabfallverzögerung" gestoßen, die laut einem anderen Artikel im Ruhezustand wohl nur im einstelligen Mikroamperebereich Strom verbaucht.
Diese würde ich nun auch gerne verwenden, sofern sie für meinen Zweck geeignet ist?

Die Tasten meiner Fernbedienung (Billigprodukt auch China, ohne genaue Bezeichnung) sind an der einen Seite mit Plus der Batterie verbunden und verlaufen auf der anderen Seite zu einem IC mit der Bezeichnung LX2240B.
Wird eine Taste gedrückt, wird der Strom der zu einem Eingang des IC's führt auch dazu verwendet um den IC selbst mit Strom zu versorgen.
Das Datenblatt zum IC:
http://en.chiptrue.com/images/LX2240B_en.pdf
Ganz unten auf dem Datenblatt ist eine Beispielschaltung, in der Die Tasten (D0..D3) und die Betriebsspannung genau so geschaltet sind, mit Dioden, wie bei mir auch. Nur der Rest danach ist anders.

Ich habe nun die Schaltung auf die ich gestoßen bin für meine Anforderungen modifiziert wie in der angehängten Grafik zu erkennen ist.
Der n-Kanal Mosfet und der PNP-Transistor sind die, die ich auch gerne verwenden würde, da ich diese gerade zur Hand habe. Ausserdem sind sie von den Kenndaten her ziemlich identisch mit den beiden Bauteilen aus der Originalschaltung.
Das Datenblatt zum BC858C
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/153091-da-01-en-TRANSISTOR_AF_BC858_C_SOT_23__INF.pdf
Das Datenblatt zum 2N7002
http://www.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/150000-174999/151006-da-01-en-2N7002_GEG_SMD_Phi.pdf

Die Berechnung des Basiswiderstands R4 zum BC858C:

(Ucc - UBE)/(IC /(B/k))

Ucc = Versorgungsspannung, ich nehme hier 10,5V, da ich mal gelesen
habe, das eine 12V Batterie bei dieser Spannung als nahezu komplett
entladen gilt
UBE = Der Basis-Emitter-Strom der über die Diode abfällt = 0,7V
IC = Der maximale Kollektorstrom = 6mA (siehe Bermekung weiter unten)
B = Stromverstärkung des BC858C laut Datenblatt = 420hFE
k = Übersteuerungsfaktor = Ich habe da mal 3 genommen

(10,5V-0,7V)/(6mA/(420hFE/3)) = 228666Ohm abgerundet zu 226kOhm

Was mir aus dem Datenblatt des LX2240B nicht ganz klar wird ist, wieviel Strom dieser nun wirklich braucht, wenn man eine Taste drückt? Reichen ihm schon 1mA wie bei "Operating Current" angegeben oder braucht er mehr wie bei IOH angegeben zur Darstellung einer logischen 1, also 5mA? Ich habe zur Berechnung des Basiswiderstands nun erst einmal 6mA angenommen.

Der Wert von R3 ergibt sich aus dem Wert vom Basisstrom (einem Zehntel davon), der oben implizit mitberechnet wurde.

R2 habe ich auf die veränderte Größe von C1 angepasst und für R1 verwende ich ein Potentiometer mit 200kOhm um die Zeitspanne der Verzögerung gegebenenfalls noch etwas anpassen zu können.

Nun noch zur wichtigsten Frage,
Habe ich die Schaltung soweit richtig angepasst und kann ich sie für meine Zwecke verwenden? Also das ich den Kollektor vom BC858C an den Ausgang der Taste lege, welche den langen Tastendruck eigentlich ausführt.
Solange ich die "neue Taste" (in der Zeichnung S1) nicht drücke, hat der Kollektor ja nahezu GND-Potential und kann den Eingang vom IC also nicht schalten, und wenn ich S1 dann drücke, erhält der Eingang vom IC dann seinen Schaltimpuls.

Viele Grüße,
Martin



EDIT:
Der Schleifer des Potentiometers muss natürlich am Gate des 2N7002 angeschlossen sein, da ist mir ein Fehler beim Zeichnen unterlaufen. So wäre er ja nur wie ein fester 200kOhm Widerstand



Gesamter Thread:

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Ausschaltverzögerung für Funkfernbedienungstaste - schaerer(R), 29.08.2014, 10:17
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