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1 schon wieder kein Platz, Dreisätzeforum oder was? (Elektronik)

verfasst von Jogi, Da, 31.12.2013, 12:58 Uhr

» » Nochmal zum Rumpeln, das hast du offenbar garnicht verstanden. Alle
» alten
» » Kennlinien bis auf die allerersten (250 und 500) haben eine
» » Korrektur-Zeitkonstante die nur dazu da ist den Rumpelabstand anzuheben.
» » Restrumpeln, egal woher es stammt, wird so kompensiert.
»
» Das ist Käse, um es mal mit Deinen Worten zu sagen.
» Die Verzerrung geht dafür nämlich in die falsche Richtung.

Nöö, das ist kein Käse.
Oder wozu glaubst du wird bei allen moderneren Kennlinien - überwiegend bei 50/100Hz - die Tiefenanhebung ausgesetzt und durch eine Wendestelle in Richtung Tiefstbass-Absenkung (Subsonic-Filter) umgekehrt? Bei IEC-Entzerrung wird noch eins drauf gesetzt und noch eine 4.Zeitkonstante bei senkt die Subfrequenzen noch weiter ab.

» » Alte Kennlinien enthalten ebenso eine Kompensation des Nadelrauschens,
»
» auch das ist Käse! Viele alte Platten haben gar keine Hochtonverzerrung

Alle Kennlinien haben eine Höhenabsenkung.
Sie ist elementar schon in den ältesten Kurven (250 und 500) enthalten, was da noch fehlt und bei vollkommen verstärkerfrei geschnittenen Platten auch garnicht sinnvoll realisierbar wäre ist die lineare Achse im Mitteltonbereich den spätere elektrische Schneidkennlinien enthalten.

» » Dynamikstarke Kennlinien wie beim Label LONDON-N/M oder bei der
» deutschen
» » DECCA-N78 oder der deutschen PHILIPS sind so nicht mehr realisierbar,
» » modernere Platten sind einfach flacher in der Dynamik, vor allem wenn
» » Idioten am Mischpult gesessen haben, oder die gesamte Vorproduktion
» » digitalgerecht, also bspw für CDs erfolgte.
»
» Auch das ist Käse. Auch alte Platten wurden in der Dynamik eingeengt, weil
» man sonst nicht mehr Herr über den Schneidstichel geworden wäre.

Unfug, auch das ist kein Käse.
Weil.
Die naturgegebene Maximaldynamik des Systems Schallplatte konnte nur bei der mechanischen Aufnahme erreicht werden, der Dynamikbereich reichte unbegrenzbar - weil es keine elektrische Verstärkung oder Begrenzung gab - vom Nadelrauschen, das bei den damals sehr hohen Drehzahlen (78/90/100/120 und mehr rpm) auch bei gröberem Plattenmaterial niedrig ist, bis zum Anschlag der Membrane. Mehr ist nicht drin, und kann nicht herausgeholt werden.
Absenken der Drehzahl auf 45/33/15 RPM vermindert die systemische Dynamik deutlich, wie soll es sie erhöhen, wir bewegen uns auf dem Boden der physikalischen Gegebenheiten.

Weil weiter die späteren elektrischen Aufnahmen als Direktschnitt auf die Matritze (Mutterplatte) gebracht wurden ohne signalraumbegrenzende Zwischenschritte.
Der elektrische Limiter war erst in den Fünfzigern verfügbar und wegen seiner Schwächen, wie starke Klangverzerrung, extrem unbeliebt.
Multispur-Tonbänder samt spurgerechter Vorbearbeitung gab es auch noch nicht, es wurden bis in die Sechziger wenn nicht mehr direkt geschnitten wurde, mit Ein-/zwei-/vierspurigen Zwischenaufzeichnungen gearbeitet. Selbst von recht späten Beatles-Aufnahmen gibt es daher heute nur Zweispuraufnahmen fürs Remastering, denn die EMI-Studios London bspw. benutzten ihre kompressorfreien Klassik-Produktions-Anlagen - und auf diesen wurden wegen der Qualität später die Aufnahmen für Beatles und Co. gefahren - noch bis in die Sechziger, erst mit den (psychedelischen) Klangexperimenten später Beatles-Produktionen wurden neuere, amerikanische Multispur-Anlagen mit Limitern beschafft. Der probeweise beschaffte und eingesetzte Limiter ist bspw. in "Please Please me" unangenehm deutlich mit sicher bis zu 10% Verzerrungsniveau zu hören und wurde daraufhin erstmal nicht mehr verwendet.