Forum

2 (Elektronik)

verfasst von Jogi, Da, 29.12.2013, 19:48 Uhr

Bang & Olufsen bauten nochmal wann genau LowBudget-Geräte?
Neinnein, die nicht und auch mobile Studiogeräte nicht hatten meterlange Verbindungen zwischen Konsole und EVV_Rack. Mindestens die erste Röhrenstufe war immer direkt an der Konsole, oder man bewirkte anders die Verlustfreiheit der Strecke. Die Entzerrung die bewirkte man im Rackeinschub, die war natürlich auch auf alle interessanten Kennlinien trimmbar und umschaltbar.

» Zu meiner Einschätzung des Tangentialtonarms weiter oben.
» Hier war mir gar nicht mehr bewusst, dass diese Technik auch im unteren
» Budget-Bereich Anwendung fand. Den angegebenen Fisher habe ich im Netz
» überhaupt nicht gefunden.

Jaja, ganz meine Rede, das Internet weiß nicht alles, wer dies jedoch meint ist etwas einfältig.
Leute nutzt den Wissenspool der noch lebenden Spezialisten von damals, wenn erst der letzte in der Grube ist, dann schaut ihr mit euren Wikipedia-Weisheiten in den Mond und das Wissen ist für immer und ewig verschüttet.
Es gibt und gab nie eine einfältigere und fahrlässigere Generation als die Internetgeneration in Sachen Wissensschatz-Bewahrung.
Hätten die Altvorderen auch so blind und stur nur ihren kleinen Horizont im Blick gehabt und Wissen nicht bewahrt und gehütet, wir wüssten nichts mehr von Archimedes, da Vinci und anderen.

» Zu Jogi:
» Auch ich hatte das nicht speziell auf den Inhalt einer Platte gemeint
» (Swing), sondern ganz allgemein auf das Alter der Medien. Ich persönlich
» höre keine Musik aus der "Vorkriegszeit".
» Außerdem bin ich der Meinung, dass die meisten "Normalhörer" den
» Unterschied zwischen zwei verschiedenen gängigen Entzerrungskennlinien
» hören würden.

Nöö, die meisten Leute meinen nur sie könnten etwas hören, sie sind so taub wie Maulwürfe blind.
Im Doppelblindtest kannst du 20 Jahre lang herum raten was der Originalklang ist, wenn ich dir eine Fünfziger Jahre Schellackplatte mit 10 verschiedenen, allesamt zulässigen, Korrektur-Kennlinien vorspiele.

Nochmal zum Rumpeln, das hast du offenbar garnicht verstanden. Alle alten Kennlinien bis auf die allerersten (250 und 500) haben eine Korrektur-Zeitkonstante die nur dazu da ist den Rumpelabstand anzuheben. Restrumpeln, egal woher es stammt, wird so kompensiert. Es sei denn man spielt die Platten mit der falschen Kennlinie ab, dann kann sich die "Entrumpelung" auch in das Gegenteil verdrehen, in ein Anheben des Rumpelns.

Alte Kennlinien enthalten ebenso eine Kompensation des Nadelrauschens, Verstärkerrauschen trat bei mechanisch besprochenen Platten nicht auf, und bei Röhrenverstärkern lag der Abstand jenseits von gut und böse, jedenfalls deutlich über dem Nadelrauschen.

Drittes Kriterium der Schneidkennlinie ist die angestrebte Dynamik. Da man sich in den späten fünfziger Jahren auf eine internationale Kompromisskennlinie einigte (RIAA, eine Kombination aus DIN, JEC, RCA und JEDEC), die bis Ende der Sechziger auch überall durchgesetzt war bis auf wenige kleine Label, gibt es seitdem auch nur noch eine Kompromiss-Dynamik.

Dynamikstarke Kennlinien wie beim Label LONDON-N/M oder bei der deutschen DECCA-N78 oder der deutschen PHILIPS sind so nicht mehr realisierbar, modernere Platten sind einfach flacher in der Dynamik, vor allem wenn Idioten am Mischpult gesessen haben, oder die gesamte Vorproduktion digitalgerecht, also bspw für CDs erfolgte.

» Zum Topic:
» Wenn jemand einen EVV vor einen Equalizer schalten will, dann sehe ich das
» mehr als "Pegelanpassung" und die Qualität des EVV ist quasi zweitrangig.

Wieder Käse Man schaltet nicht zwei Verzerrer hintereinander, die entstehenden grundlosen Phasendrehungen und Partialeinbrüche kann man sich bequem sparen, man entzerrt nur einmal und das richtig und an der richtigen Stelle, im EVV.

» Sollte man besondere tonale Vorlieben haben, so lohnt es sich ggf. die
» Platten mit entsprechend guter Software einmal auf neue Medien zu
» überspielen und dabei die tonale Anpassung sowie entknacken und entrumpeln
» durchzuführen.

Ich hab noch keine Aufnahme gehört bei der eine Verschlimmbesserung zu einer Verbesserung geführt hätte. Rauschen und Rumpeln läßt man garnicht erst aus dem Signal auftauchen, wenn man die korrekte Entzerrerkennlinie anwendet.
Digitalisierung verbessert ebenso nichts. Ein Schwein wird nicht fröhlicher wenn man es in zeigerförmige Schnippel zerhackt.

» Bei mir stehen am Verstärker die Regler für Bass und Höhen auf "0".

So macht man das, es sei denn man muß Raum- oder Material-Unzulänglichkeiten Kompensieren, was machst du dann?