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Bedenkliche Entwicklungen (Elektronik)
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt dazu einen Beitrag schreiben soll.
Wobei ... es muss ja von denen, die es nicht interessiert, nicht gelesen werden.
Als es bei mir darum ging, eine Ausbildung zu machen, habe ich mir damals gedacht, dass ich lieber etwas mache, das immer gebraucht wird. Also ging ich in die Technik. Zwei Praktikums trieben mich dann in die E-Technik.
Erst in der Ausbildung merkte ich, was es sich zwar gut anhört, aber ich mich schon reinkniggeln musste. In der Berufsschule hatte ich Lehrer, bei denen man das Zeug eher auswendig lernen musste. Ein Beispiel dazu: Als ICs fertig waren, habe ich ausprobiert, es mit eigenen Worten wieder zu geben. Es kam eine 6 mit 2 Punkten raus, da ich "nicht das geschrieben habe, was wir im Unterricht aufgeschrieben habe.", obwohl das meine Banknachbarn anders gesehen haben.
Als es um SPS Programmierung ging, fragte ich im Ausbildungsbetrieb nach, ob wir diesbezüglich was machen könnten, da diese Technik im Betrieb vorhanden war. "Das wäre interessant" wurde ich auf später vertröstet, wobei dies nie zustande kam. In der Schulaufgabe eine 5 mit einem Minus bis in´s Nirvana.
In Elektronik hatte ich einen Lehrer, der aus Langeweile am E-Technik Studium seinen Dr. in Mathe machte. Er zog den unipolaren Transistor dem bipolaren vor, da "dieser leichter zu kapieren ist." Die Lehrbücher waren genau umgekehrt. Also ich ihn auf eine Rechenaufgabe ansprach kam die Aussage "Jetzt überlade dich doch nicht immer." Wobei Rechenaufgaben im Unterricht seltenst gemacht wurde und trotzdem in der Schulaufgabe dran kamen.
Also was tun?? Es so gut wie möglich vom Blatt runter kapieren. IHK oder anderweitige Kurse waren nicht möglich, da ich auf dem Land lebte und mir damals kein Auto leisten konnte und der letzte Bus in Richtung meines Dorfes ging um 18:40 Uhr, also vor Beginn der Kurse.
Computer oder jemanden zum Reden hatte ich auch nicht.
Also war selbstbeibringen angesagt.
Mit Folgen, die sich nun wie ein Ratzenschwanz durchziehen.
Was ich nochdazu schade finde, ist die Tatsache, dass es Menschen gibt, die augenscheinlich die Weisheit mit Löffeln gegessen haben und dies dementsprechend raushängen lassen. Wobei ich nochdazu immer wieder gegen dieses Vorurteil, dass ich eben vom Land bin, ankämpfen darf.
"Angriff ist die beste Verteidigung" sage ich mir immer wieder, um doch nicht aufzugeben. Und man wird schon ziemlich abgehärtet.
Diejenigen, die mir hier bisher geholfen haben, ein echtes Danke. Ich werde am Ball bleiben und nicht aufgeben.
Gruß
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Where is the madness ...
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