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Kreuzdipol rechtsdrehend wie richtig rum verbinden? (Elektronik)
» Hallo,
»
» ich wollte mal die NOAA Wettersatelliten empfangen. Dazu kann man einen
» Kreuzdipol verwenden. Diesen habe ich gebaut und wie in Bild 1 verbunden.
» Nun stellte ich aber fest, dass die Antenne scheinbar besser funktioniert,
» wenn sie auf dem Kopf steht.
»
» Wenn man etwas mehr googlet findet man auf fremdländischen Webseiten meist
» die Version in Bild 2, in Deutschland die in Bild 1. Was ist den nun
» richtig? Die Satelliten sollen rechtsdrehend polarisiert sein.
»
» Bild 1:
»
» Bild 2:
»
» Lg Mktronixx
Hallo Mktronixx,
Aus deiner Skizze lässt sich nicht gut erkennen wie die Antenne funktioniert, deshalb hier ein paar Tipps und Hinweise:
Polarumlaufende Wettersatelliten senden ihre Signale zirkular rechtsdrehend polarisiert aus. D.h. eine lineare Polarisation wie z.B. horizontal oder vertikal ist nicht geeignet. Warum? Um das zu verstehen ein kleines Gedankenexperiment:
Angenommen ein Wettersatellit mit z.B. horizontaler Polarisation würde genau senkrecht von Süd nach Nord über den Empfänger hinwegfliegen. Dann wäre der Empfang mit einer horizontal polarisierten Empfangsantenne kein Problem. Wenn aber der Satellit gerade am östlichen oder westlichen Horizont von Süd nach Nord fliegt, dann hätte sich SCHEINBAR die Polarisation von horizontal auf vertikal geändert. Mit anderen Worten: Die Polarisation der Welle hängt vom Ort des Empfängers ab. Deshalb braucht man eine Antenne, die sowohl für horizontalen als auch vertikalen Empfang geeignet ist. Das ist mit einem Kreuzdipol möglich, wobei die beiden Dipole über eine Lambda/4-Phasenleitung miteinander verbunden sind.
Nun zur Praxis:
Bild 1 zeigt einen solchen Kreuzdipol mit Leitung 3 als der Lambda/4-Phasenleitung. Die Herstellung eines solchen Kreuzdipols bereitet allerdings Schwierigkeiten, weil die Anschlussleitung 2 idealerweise eine Länge von Null haben müsste. Eine solch kurze Anschlussleitung ist bei der Fertigung der Antenne aber nicht möglich. Deshalb wendet man folgenden Trick an: Man verlängert BEIDES sowohl die Lambda/4-Phasenleitung als auch die Zuleitungen 2 um eine beliebige Länge (hier 100mm in Bild 2). Dadurch bleibt die Phasenbeziehung beider Dipole unverändert.
Was jetzt noch fehlt ist eine Transformation der beiden parallel geschalteten Dipole von 25 Ohm auf 50 Ohm hoch zu transformieren. Das erfolgt über eine Lambda/4-Leitung (engl. Q-Match) mit der Gleichung ZL(Quadrat) = Zin*Zout. Mit Zin = 25 Ohm und ZL = 37,5 Ohm erhält man Zout = 56,25 Ohm, was ungefähr dem Wellenwiderstand des Anschlusskabels von 50 Ohm entspricht, siehe Bild 2.
Gruß von hightech
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