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Füllstandmessung mit Reed-Kette: Steigende/fallende Flanke? (Elektronik)
Hallo,
es ist >20 Jahre her, dass ich einen Sickerschacht auf diese Weise überwacht habe. Pegeldifferenz ~2m. Also 16 Reedschalter in einem Cu-Rohr 10mm. Das Rohr unten sauber verlötet, die Reedkontakte zusätzlich in einem PVC-Schlauch, auch wieder unten verschweisst. Oben auf dem Cu-Rohr mit wasserdichter Kabelmuffe ein wasserdichtes Kleingehäuse mit einiger TTL-Elektronik, von dort ging es über ein 6-adriges Kabel ins Haus auf eine LED-Balkenanzeige mit Alarmgeber. Das funktionierte einige Jahre, dann fielen 2 Reedkontakte aus. Die Lösung gefiel mir nicht so recht - also Stillegung. Das Problem war der relativ große Aufwand, Elektronik außerhalb des Hauses mit Verbindung nach innen (Spannungsdifferenzen durch Naheinschläge bei Gewitteren (hatte 2x Probleme dadurch, allerdings nicht an diesem System). Der Schwimmer mit dem Ringmagneten machte nie Probleme, allerdings war die Elektronik trotz aller Schutzmaßnahmen nach Jahren reichlich durch Korrosion mitgenommen.
Seither >10Jahre hängt ein 6mm PVC-Schlauch (Baumarkt/Aquarienbedarf) im Schacht, ein Gewicht hält die Schlauchöffnung genau auf Niveau der Schachtsohle. Der Schlauch ist durch ein Wellrohr geschützt ins Haus geführt, dort habe ich einen Drucksensor angeschlossen (NXP/Motorola), die Messung erfolgt zyklisch oder dauernd, für die Dauer der Messung wird ein sehr geringer Luftstrom durch eine kleine Membranpumpe (ähnlich Pollin 330067) eingeleitet - Prinzip des gespülten Tauchrohrs. Das läuft ausgesprochen genau und praktisch wartungsfrei - EMI etc ist ebenfalls kein Problem. Verzichtet man auf die Spülung mit Luft, ist die Dichtigkeit des Systems entscheidend, Temperatur und Luftdruck sorgen für zusätzliche Schwankungen - die Langzeitstabilität wird also deutlich schlechter. Sollte der Schacht allerdings von Zeit zu Zeit trockenfallen, dann entleert sich dabei (bei entsprechender Anordnung) das Tauchrohr von selbst (evtl. nicht bei 6mm Schlauch (4mm Innendurchm.) - Kapillarwirkung!) - quasi eine Autokalibration!
Eher zufällig entdeckte ich mitten in der Landschaft in der Gegend von München (Stegen am Ammersee) eine Pegel-Meßstation, die genau nach diesem System arbeitet. Es könnte also lohnen, die Lösung mit den Reedkontaken zu überdenken - Drucksensoren lassen sich direkt an einen µC anschließen, da keine elektrischen Verbindungen zur Außenwelt erforderlich sind, mußt man sich um Störungen/EMI nich kümmern. Und sollte der Spaten mal den Schlauch erwischen, ist der auch schnell und einfach wieder Verbunden oder gar ersetzt. Daher würde ich mir die Reedswitch-Bastelei nicht mehr antuen - ich sehe keinerlei Vorteil darin.

Grüße
Hartwig
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