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Betriebskondensator 3uF+3uF (Elektronik)
» Ja, das ist mal ein interessantes Thema:
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» WIE misst man denn überschlägig die Kapazität unter Nennspannung?
Von Philips gab es mal ein RLC-Meßgerät, an dem war für C-Messungen eine Vorspannung einstellbar, ebenso ein Gleichstrom-Bias für die Messung von Induktivitäten.
» Tau = R * C wäre eine Methode.
ja, das mach ich so. In diesem Fall (als Erklärung für @@Gast@@): 3µF als Kondensator, mein DVM hat 10M Eingangswiderstand. Das geht sogar im Kopf: Tau = 30s. Dann hänge ich das Meßgerät parallel zum C und gebe über ein HV-Netzgerät und über einen Vorwiderstand z.B. 300V vor (bei Elkos achte ich auf den Strom/die Spannungsdifferenz am Vorwiderstand). Sind die 300 V stabil, klemme ich die Spannungsquelle ab und sehe auf den Sekundenzeiger - nach 0,7 Tau = 21s sollte die Spannung um 50% abgefallen sein - also bei 150 V liegen.
Die Bastler-Version sieht dann so aus: man braucht ein Aldi-Voltmeter für 7€ und einen Gleichrichter sowie Netz-Trenntrafo 1:1, damit kann man den Kondensator dann auf etwa 320V aufladen, bleiben wir beim obigen Beispiel, dann bleibt uns auch das Tau erhalten mit 30s. Nach 21s nach abklemmen der Gleichspannung vom Kondensator sollten wir dann 160V in der Anzeige sehen. Da wir auch hier trotz Trenntrafo 230VAC haben, ist das nicht ohne Risiko, im Extremfall lebensgefährlich!
Da ich jetzt nicht ständig Kondensatoren prüfe, bin ich mit dieser ballistischen Messung immer bestens klargekommen, ich mache das hauptsächlich bei Elkos mit Nennspannungen >50V, zuweilen auch bei MPs. Und der Trenntrafo will auch mal benutzt werden, also einfach mal den Strom, den der Kondensator an 230V/50Hz zieht, messen (natürlich nicht bei Elkos!). Das sagt ja auch etwas aus.
Für diese Messungen brauche ich nur die Meßstrippen, evtl. mal einen Widerstand um das Tau "handlicher" zu gestalten. Die Zeit, die der Bau eines Meßgerätes erfordern würde, wäre mir das nicht wert, zumal das Ding dann auch wieder Platz braucht. Und ESR bei 100kHz und genaue Kapazität kann ich zudem mit bereits vorhandenen Geräten messen.
» Aber wie könnte man das schaltungstechnisch umsetzen?
» Wie machen das die "Profis"?
die kaufen ein Gerät dafür oder konfigurieren einen Meßplatz aus einer Kombination rechnergesteuerter Komponenten, Gerade im Fertigungsbereich oder auch der Eingangsprüfung werden evtl. Parameter getestet, die Einsatzspezifisch für die Jeweiligen Komponenten sind, also z. B. Impulsbelastung bei bestimmten Temperaturen oder weiß der Geier was auch immer
Für 99% der Fälle reicht bestimmt ein fertiges Kapazitätsmeßgerät der unteren Preisklasse (wie auch immer die definiert ist, mal <500€ so ganz grob)
» Schaltplan?
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» Überhaupt wäre es mal spannend ob man ein Messgerät bauen könnte, welches
» die Parameter von RCL unter Nennspannung prüft/misst/anzeigt.
Sowas gibt es, wahrscheinlich von Keysight, Fluke etc. für €€€€€.-- Und für den Energiebereich wird es wahrscheinlich wieder andere Anbieter geben.
Grüße
Hartwig
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» Gruß
» Ralf
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