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Ruhestrom Endstufe (Elektronik)
Hallo Ralf,
üblicherweise wird der Ruhestrom mit einer einstellbaren Z-Diode realisiert. Das ist ein Transistor mit je einem Widerstand vom Kollektor zur Basis und von der Basis zum Emitter. Da die Spannung BE relativ konstant ist, ist über das Widerstandsverhältnis leicht die Gesamtspannung CE zu berechnen (Basisstrom mal vernachlässigt).
Die Endtransistoren haben üblicheise einen 0,1 Ohm Widerstand vom Emitter zum Ausgang, das ist eine Gegenkopplung zum Ruhestrom. Die Z-Diode (siehe oben) gibt eine Spannung vor, der Endtransistor macht daraus einen bestimmten Ruhestrom. Sollte der steigen, fällt mehr Spannung am 0,1 Ohm Widerstand ab, es bleibt weniger BE Spannung am Endtransistors übrig, der Strom fällt. Weil bei Erwärmung leider die BE Spannung um ungefähr 2mV/°C fällt, steigt mit warmer Endstufe der Ruhestrom an, weil dann weniger BE Spannung für einen bestimmten Strom benötigt wird. Deshalb montiert man die Z-Diode auch schön nahe bei den Endtransistoren, denn damit wird auch diese warm und die Spannung über die Z-diode fällt ebenfalls, damit fällt die BE Spannung des Endtransistors.
Ist das vernünftig ausgelegt, ist der Ruhestrom bei kalter und warmer Endstufe immer gleich.
Hat man die 0,1 Ohm Widerstände gespart und ist die Z-Diode nicht gut thermisch gekoppelt, dann kann die Endstufe immer mehr Strom ziehen, je wärmer sie wird. Das Mehr an Strom heizt sie noch weiter auf, ein Teufelskreislauf bis zum Halbleitertod.
Mikee
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